|
Archivierte
Meldungen aus den Jahren 1995 - 1999 |
Die Versammlung der SS-Veteranen in
Estland:
Imageverlust für EU Aspirant von offiziellen
Stellen befürchtet
Aktuell zu den Entwicklungen im Baltikum:
Unser Experte SLW / Baltic NewsWatch
Am Samstag fand in Tallinn
eine Versammlung von 1500 Mitglieder der estnischen SS Division statt. Eine
Teilnahme von deutschen Mitgliedern der sogenannten Kameradenkorps
"Steiner", die durch Lieferungen von Militär- LKWs und Funksprechgeräten den
deutschen Verteidigungsminister Volker Rühe in die Bredouille brachten,
konnte nicht verifiziert werden. Wütende Reaktionen wie im März von Seiten
Moskaus bei ähnlichen Veranstaltung im lettischen Riga, blieben diesmal aus.
Ein Vertreter des israelischen Außenministeriums drückte jedoch sein
"Befremden" aus.
Jüdische Organisationen hatten
in den USA vor einiger Zeit Unterstützung für die NATO Aspirationen der
Balten bekundet. Diese Unterstützung würde nach solchen Vorfällen gegen
Null abnehmen, sagten Beobachter. Abraham Foxman, der Leiter der Anti
Defamation League, hatte sich hinter den Kulissen um eine Absage des
Treffens bemüht.
Der estnische Präsident Lennart Meri hat eine solche in Aussicht gestellt,
sich jedoch anscheinend nicht durchgesetzt. Die verstärkten
rechtsradikalen Tendenzen in Riga, Vilnius und Tallinn könnten die
Aufnahme in die EU erschweren. Eine Kommission, die sich um die
Aufarbeitung der Vergangenheit bemühen sollte, wurde vor acht Wochen
zwischen dem American Jewish Committee (AJC) und den Präsidenten
Litauens, Lettlands und Estlands angekündigt. Andrew Baker vom AJC
vermochte nicht zu sagen, wie es um die Zukunft dieser Kommission
bestellt ist.
Der estnische Außenminister Toomas Hendrik Ilves, der in Kürze Israel
besuchen wird, versuchte die Veranstaltung in letzter Minute mit der
Begründung zu verhindern, dies wäre Wasser auf Moskaus
Propaganda-Mühlen. Eine Reaktion aus dem offiziellen Moskau blieb
diesmal jedoch aus.
Antisowjetische
Helden?
Nach Angaben des estnischen
Außenministeriums verlief die Versammlung ruhig. Die Organisatoren der
Veranstaltung legen Wert auf die Feststellung, die SS-Divisionen
Estlands und Lettlands wären an sich laut Nürnberger Gerichtshof keine
verbrecherische Organisationen gewesen, da die meisten Rekruten
zwanghaft von den Deutschen eingezogen worden wären. "Unser Kampf war
gegen die Sowjets, und nicht für die Nazis," sagte ein estnischer
SS-Veteran. Historiker im Westen, wie Dov Levin von der Hebrew
University, ziehen diese Argumente in Zweifel. Mehr als 90 Prozent der
Juden von Estland und Lettland wurden im 2. Weltkrieg von den Nazis und
deren Helfern ermordet. Dies geschah oft, bevor die Deutschen überhaupt
eintrafen.
5000 Mitglieder umfaßt der Veteranenverband
Estlands, der auch Kriegsinvalide betreut. Der Verband beging mit seiner
Versammlung am Samstag 80 Jahre der Unabhängigkeit der Estnischen
Republik, die im Jahre 1940 mit der Okkupation der Sowjets und
Massendeportationen endete.
Die Veranstaltung begann mit einer Messe in der Karlskirche in Tallinn,
bei der die SS Recken ihre toten Kameraden gedachten. Es folgte eine
Sitzung im Konferenzzentrum von Tallinn, abgeschlossen wurde der
Gedenktag durch ein sogenanntes Soldatenfest. Ob Vertreter der heutigen
estnischen Armee in Zivil daran teilnahmen, ist bis jetzt nicht bekannt.
Der lettische Generalstabschef Dalbins mußte nach seiner Teilnahme an
einer ähnlichen Veranstaltung am 16. März in Riga zurücktreten.
Die russische Tageszeitung "Nezavisimaja Gazeta" schrieb in diesem
Zusammenhang über die "Rehabilitierung des Faschismus im Baltikum".
Für haGalil onLine berichtet: SLW
Hintergrund:
Einsatztruppen
haGalil onLine -
Samstag, 14. Dezember 2013 |
- Wenn Sie Ihre Meinung äußern möchten:
Bitte melden Sie sich im Offenen
Forum zu Wort!
A Jewish Sign from Germany:
www.hagalil.com
Freie Rundschau
Mitteleuropa
|
Die hier
archivierten Artikel stammen aus den
"Anfangsjahren" der breiten Nutzung des
Internet. Damals waren die gestalterischen
Möglichkeiten noch etwas ursprünglicher als
heute. Wir haben die Artikel jedoch
weiterhin archiviert, da die Informationen
durchaus noch interessant sein können, u..a.
auch zu Dokumentationszwecken. |
|
|