Sarkuhi, der nach Gefängnis und Folter in seiner
Heimat vor wenigen Wochen nach Berlin ausreisen konnte, erhielt den
Tucholsky- Preis des schwedischen PEN-Klubs am Mittwoch abend in
Stockholm. Die mit 150 000 Kronen dotierte Auszeichnung war ihm bereits
1997 zuerkannt worden, als er noch in Iran inhaftiert war. In seiner
Dankrede erklärte Sarkuhi: «Die Verleihung des Kurt- Tucholsky-Preises
an mich, als ich im Gefängnis war, war ein wichtiger Teil des weltweiten
Engagements für mein Leben und meine Freiheit.» Sarkuhi nannte
namentlich sechs iranische Schriftsteller, die in den letzten Jahren als
Folge von Verfolgung und Exil auf verschiedene Weise ums Leben gekommen
seien.
Schwedens Entwicklungshilfe-Minister Pierre Schori
forderte bei der Überreichung des Preises das Ende der Verfolgung
Andersdenkender in Iran, darunter auch die Aufhebung des «Todesurteils»
gegen den britischen Autor Salman Rushdie.
Der deutsche Publizist Kurt Tucholsky
(1890-1935) hatte seit 1929 im schwedischen Mariefred gelebt, wo er sich
als Verfolgter des Nazi- Regimes nach vergeblichen Bemühungen um die
schwedische Staatsangehörigkeit am 21.Dezember 1935 das Leben nahm. Der
nach ihm benannte Preis wurde 1985 gestiftet und wird an politisch
verfolgte Schriftsteller vergeben, um ihnen die Möglichkeit zur Arbeit
in Freiheit zu geben.