«Wir müssen uns ernsthaft damit befassen, wie wir
der rassistischsten und antisemitischsten Partei in Deutschland begegnen
können», sagte Bubis mit Blick auf den fünften Jahrestag des
rechtsextremistischen Brandanschlags von Solingen (Nordrhein-
Westfalen), bei dem am 29. Mai 1993 fünf türkische Kinder und Frauen
getötet wurden. «Und wir müssen sagen, was wir tun können, damit sich
dieses Problem nicht ausweitet», fügte er hinzu.
Auf einer Tagung zum Thema Rassismus und
Antirassismus betonte Bubis am Donnerstag in Solingen, es sei schon
«verwunderlich, wie es der DVU gelungen ist, mit schlichten und
einfachen Parolen von null auf hundert» zu kommen.
Bei 1,5 Prozent Ausländern in Sachsen-Anhalt
sei es beispielsweise kaum möglich, Ausländer durch Sprüche wie
«Deutsche Arbeitsplätze den Deutschen» indirekt für 22 Prozent
Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt verantwortlich zu machen.
Fremdenfeindlichkeit beruhe im wesentlichen auf der
Übernahme von Vorurteilen, betonte Bubis. Offenbar seien es dabei immer
mehr junge Menschen, die Vorurteile übernähmen, wie mehrere
Regionalwahlen zeigten.