Zum Zeitpunkt der Vereinigung vor knapp acht Jahren
zählten die jüdischen Gemeinden in Westdeutschland etwa 30 000
Mitglieder, in der DDR etwa 400 Mitglieder. Inzwischen seien 60 000
jüdische Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion hinzugekommen, heißt
es der Mitteilung des Mendelssohn-Zentrums.
Die neue Situation werde vielfach als Zeichen für
die Entstehung eines neues Judentums in Deutschland und als Chance für
eine kulturelle Bereicherung begriffen. Auf der anderen Seite blieben
Reibungen und soziale Probleme in den jüdischen Gemeinden nicht aus.
Den Eröffnungsvortrag hält der US-Historiker Guy
Stern (Detroit), der sich mit dem Thema «Außenseiterpositionen - Juden
und Judentum in der deutsch-jüdischen Literatur- und Kulturgeschichte»
beschäftigen wird. Insgesamt sind zwölf wissenschaftliche Vorträge von
Teilnehmern aus den USA, Israel und Deutschland angekündigt.