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«American Pastoral»:
Pulitzerpreis für Philip Roth

New York (dpa) - Philip Roth hat am Dienstag den begehrten Pulitzerpreis für Belletristik für sein jüngstes Werk «American Pastoral» erhalten und damit erneut die Überzeugung vieler Kritiker bestätigt, daß er längst Hauptkandidat für den Literatur-Nobelpreis sein sollte.

Roth hat sich in seinen Büchern oft nur dünn verschleiert und keineswegs vorteilhaft selbst porträtiert: Nathan Zuckerman war der zweifelhafte Held einer Trilogie und eines Epilogs. Im jüngsten Roth-Roman «American Pastoral», im vergangenen Jahr erschienen, ist Zuckerman eine Menschen-Ruine, die im ländlichen New England nach vielen Krebsoperationen vegetiert und immer noch kluge und giftige Kommentare und Charakterisierungen von sich gibt.

Soweit ist der 65 jährige Roth noch nicht: Der früh als «Komik- Genius» Gefeierte steht auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Daran hat sich auch nichts geändert, seit seine von ihm geschiedene Frau Claire Bloom, eine gefeierte Schauspielerin, ihn vor zwei Jahren in einem Bestseller als psychopathischen Egoisten und Frauenhasser attackierte.

Roth, der 1959 für seinen Erstling «Goodbye, Columbus» sofort den National Book Award und damit eine der höchsten amerikanischen Auszeichnungen erhielt, ist nach eigener Darstellung von drei Kulturen geprägt: Seine Eltern kamen aus Osteuropa, sprachen Jiddisch, und Amerika wurde sein Thema. Er studierte und lehrte englische Literatur an mehreren Universitäten und veröffentlichte mit 24 Jahren seine erste Erzählung im berühmten «New Yorker». Sofort wurde der Jude Roth wütend des Antisemitismus beschuldigt. Das intensivierte sich noch bei «Portnoy's Complaint» (1969). Das Buch machte Roth berühmt und reich, aber auch berüchtigt: Er wurde überall in der Öffentlichkeit auf «Stellen» angesprochen, die die Leser empört oder aufgereizt hatten.

Umstritten blieb er auch bei der Zuckerman-Trilogie, die zwischen 1979 und 1986 mit den Titeln «The Ghost Writer», «Zuckerman Unbound» und «The Anatomy Lesson» herauskam. Darüberhinaus wurde er beschuldigt, vulgär und obszön zu schreiben - vor allem von jenen, die sich um seine psychologischen und literarischen Fähigkeiten nicht kümmerten und schmutzige und ekelerregende Wörter in seinen Texten suchten.

«The Prague Orgy» war dann der gefeierte Epilog nach intensiven Recherchen des Autors im jüdisch-intellektuellen Prag unter dem Kommunismus. Nach «Sabbath's Theater», 1995 erneut mit dem National Book Award ausgezeichnet, wurde jetzt «American Pastoral» ausgezeichnet. Die über Jahrzehnte gespannte Geschichte eines zunächst erfolgreichen Mannes, dessen Leben durch die gewalttätigen Aktionen seiner Tochter gegen den Vietnamkrieg weitgehend zerstört wird, beeindruckte die meisten Kritiker wieder tief: Aus dem Chaos entwickelt Roth komplexe und zugleich alarmierende Charaktere und Handlungsabläufe.

Die hier archivierten Artikel stammen aus den "Anfangsjahren" der breiten Nutzung des Internet. Damals waren die gestalterischen Möglichkeiten noch etwas ursprünglicher als heute. Wir haben die Artikel jedoch weiterhin archiviert, da die Informationen durchaus noch interessant sein können, u..a. auch zu Dokumentationszwecken.


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