Jerusalem (dpa) - Zu einem überraschenden und unangekündigten Treffen ist König Hussein von Jordanien am Donnerstag nachmittag mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in Elath zusammengetroffen. Ein israelischer Regierungssprecher bestätigte, die beiden Politiker hätten sich unmittelbar nach Ankunft Husseins zu politischen Gesprächen in ein Hotel in Elath zurückgezogen.

Der israelische Rundfunk meldete, der Monarch sei von Akaba, der jordanischen Hafenstadt am Roten Meer, in die gegenüberliegende israelische Hafenstadt Eilat gefahren, in der sich Netanjahu in diesen Tagen ferienhalber aufhält. Der Sender berichtete, Hussein wolle mit Netanjahu über den Stand des Nahost-Friedensprozesses reden. Nähere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Netanjahu und König Hussein waren zuletzt vor etwa vier Monaten in London zusammengetroffen. Das Verhältnis zwischen beiden Staaten hatte sich nach einem mißlungenen Mordanschlag mehrerer Agenten des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad in der jordanischen Hauptstadt Amman im vergangenen September dramatisch verschlechtert. Die Mossad-Agenten hatten versucht, den führenden Vertreter der radikalislamischen Hamas, Khaled Maaschal, zu vergiften, waren aber dabei festgenommen worden. Das Verhältnis zu Jordanien begann sich erst wieder zu entspannen, nachdem der für den Anschlag verantwortlich zeichnende Mossad-Chef Danny Jatom vor einigen Wochen zurücktrat.