Gemeinsame Anstrengungen notwendig:
DEN FRIEDENSPROZESS RETTEN!!!
- Paris und Oslo drängen zur Rettung des
Nahost-Friedensprozesses
- Blair in Kairo: EU könnte Rolle der USA in Nahost
ergänzen
- Botschafter Primor: Deutschland soll
Palästinenser-Behörde helfen
Paris und Oslo drängen zur Rettung des
Nahost-FriedensprozessesParis (dpa) -
Frankreich und Norwegen haben am Freitag erneut die Notwendigkeit zur
Rettung des Nahost-Friedensprozesses betont. Israelis und Palästinenser
müßte die Perspektive eines gerechten und ausgewogenen Friedens gegeben
werden, betonten am Freitag die Außenminister beider Länder, Hubert Vedrine
und Knut Vollebäk, in Paris.
Nach einer Unterredung betonte Vedrine: «Das Abkommen von
Oslo ist alles andere als ein Alibi. Es stellte eine immense Hoffnung
dar,... und diese Hoffnung ist heute fast vollständig zerstört.» Oberste
Priorität sei es nun, diesen Zerstörungsprozeß zu stoppen und die Hoffnung
wiederherzustellen. Auch Norwegens Außenminister Vollebäk, der sich zu einem
offiziellen Besuch in Paris aufhielt, beurteilte die Lage ähnlich.
Blair in Kairo: EU könnte Rolle der USA in Nahost ergänzen
Kairo (dpa) - Der britische Premierminister Tony Blair
wird heute (Samstag) vor seiner Weiterreise nach Saudi-Arabien in Kairo mit
dem ägyptischen Ministerpräsidenten Kamal el-Gansuri zusammentreffen. Im
Anschluß ist ein Besuch der Al-Azhar-Moschee geplant. Am Freitag abend war
Blair auf der ersten Station seiner Nahost-Reise in der ägyptischen
Hauptstadt eingetroffen.
Nach einem Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Husni
Mubarak sprach sich der britische Regierungschef und amtierenden EU-
Ratspräsident für eine konstruktive Rolle der Europäischen Union im
Nahost-Friedensprozeß aus. Die EU könne die Vermittlerrolle der USA
ergänzen, sagte Blair auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Mubarak. Er
hoffe, daß der Wunsch nach einer konstruktiven Rolle auch eine konstruktive
Antwort erhalte.
Mubarak betonte seinerseits, die Bemühungen um eine
Wiederbelebung des Friedensprozesses dürften nicht ohne US-Beteiligung
fortgesetzt werden. Nach Saudi-Arabien will Blair, der von seiner Frau
Cherie begleitet wird, noch Jordanien, die palästinensischen
Autonomiegebiete und Israel besuchen. Eine Reise des britischen
Außenministers Robin Cook nach Ost-Jerusalem hatte im vergangenen Monat zu
einem Eklat in Israel geführt.
Israels Botschafter: Deutschland soll Palästinenser-Behörde
helfen
Frankfurt am Main (dpa) - Der israelische Botschafter in
Bonn, Avi Primor, hat die Unterstützung der palästinensischen
Autonomiebehörde durch Deutschland als wichtigen Beitrag zum Friedensprozeß
im Nahen Osten bezeichnet.
Nur wenn die Autonomiebehörde in Palästina Erfolge
erzielen und die Menschen dort in Würde leben könnten, würde der Frieden
zwischen Israel und Palästinensern dauerhaft gesichert, sagte Primor am
Samstag dem Sender Hessischer Rundfunk.
Israel wünsche sich die Entwicklung der Bundesrepublik
Deutschland zu einer Brücke zwischen der Europäischen Union, Israel und den
übrigen Ländern des Nahen Ostens, sagte der Botschafter. Nach seiner Ansicht
seien in Zukunft ein befriedeter Naher Osten und die Europäische Union stark
aufeinander angewiesen. Dabei könne Deutschland eine gute Mittlerrolle
spielen. |