Schweizer Banken und Jüdischer
Weltkongress einigen sich - Weltkongress zeigt sich zufrieden mit
Vereinbarung
New York, 26. März (AFP) - Die
Schweizer Banken und der Jüdische Weltkongress haben sich am Donnerstag
über die nachrichtenlosen jüdischen Vermögen aus dem Zweiten Weltkrieg
verständigt. Das teilte in New York der Beauftragten der US-Regierung
für ungelöste jüdische Vermögensfragen, Staatssekretär Stuart Eizenstat,
nach einer Anhörung mit den Beteiligten mit. "Wir haben jetzt die
Möglichkeit, all den Klagen ein Ende zu setzen", sagte Eizenstat. Es
seien zwar nicht alle Fragen aus dem Weg geräumt worden, doch auch der
Exekutiv- Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses, Elan Steinberg, habe
sich zufrieden geäußert. Einzelheiten der Einigung nannte der
Staatssekretär nicht. Es sei nicht über irgendwelche
Entschädigungssummen gesprochen worden, betonte er. Was jetzt zähle, sei
die Tatsache, daß alle Beteiligten über eine detaillierte Struktur zur
Lösung der umstrittenen Fragen verfügten.
Die Verständigung betrifft laut Eizenstat
eine Kollektivklage mehrerer tausend Opfer und deren Nachfahren vor
einem Gericht in New York. Danach sollen die Großbanken Schweizerische
Bankgesellschaft (UBS), der Schweizerische Bankverein (SBV) und die
Schweizerische Kreditanstalt insgesamt 20 Milliarden Dollar (rund 36
Milliarden Mark) an die Nachfahren von Juden bezahlen, die durch die
NS-Verfolgung getötet wurden und deshalb nicht mehr ihre Guthaben in der
Schweiz beanspruchten. Es gehe auch um Entschädigungen für geraubtes
Gold und für Zwangsarbeit. Ausgenommen von der Verständigung sei aber
die Schweizerische Nationalbank (BNS), durch deren Hände rund 70 Prozent
des von Juden geraubten Goldes gegangen seien.
nau © AFP
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