CSU
MdL Welnhofer: "Was die Religionsfreiheit gebietet, müssen wir respektieren.
Aber keinen Schritt weiter." Der
Landtagsabgeordnete Peter Welnhofer (49, bis zu seiner Wahl
Verwaltungsrichter), prägte im Rechtsausschuß des Landtags, dem letzten
parlamentarischen Bollwerk zum Schutz der christlich-abendländischen Prägung
Bayerns gegen fremdländisch-ketzerische Infiltration, einen Satz, den sich
die christlich-sozialen Kämpfer gegen Minarette und Muezzine sofort auf ihre
Fahne schreiben werden: „Was die Religionsfreiheit gebietet, müssen
wir respektieren. Aber keinen Schritt weiter.“
Der Abgeordnete Welnhofer hat seine religiöse
Sensibilität schon vor ein Paar Jahren einmal demonstriert, als bei
einer Parteiversammlung ein Redner beklagte, Deutschland werde
„vom Moloch Israel immer weiter geschröpft“. Welnhofer hatte
dazu geklatscht, und sich später damit entschuldigt, er habe
möglicherweise „geistesabwesend die Hände bewegt“.
Die SZ kommentierte den letzten Auspruch des 'starken
Katholiken' Welnhofer folgendermaßen: O Gott, die Religionsfreiheit!
In Kuba und in China ist sie der CSU heilig, hier bei uns in Bayern ist
sie doch eher eine lästige Pflicht. Sollen wir davon
ausgehen, daß Welnhofer jetzt im Rechtsausschuß vielleicht
geistesabwesend sein Mundwerk bewegt hat? Wahrscheinlich war es doch
weniger Geistesabwesenheit, als vielmehr, eine „Überwalung seines
kadollischen Gefiels“. Das müssen wir respektieren. Aber keinen Schritt
weiter!
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