Nach dem größten Massenraubmord der
Geschichte:
Ausgeplündert und auf Almosen angewiesen
Aus einer Rede von Dieter
Graumann*
Warum sind denn
praktisch alle jüdischen Gemeinden in Deutschland von heute mittellos und
"reich" nur noch an Schulden?
Das ist die direkte Folge der Nazizeit, bis heute. Folge von Mord und Raub,
von Massenraubmord.
Nehmen wir die Jüdische Gemeinde Frankfurt.
Wäre sie in der Nazizeit nicht schamlos ausgeraubt und dafür später nur
höchst symbolisch entschädigt worden, sie wäre heute eben nicht angewiesen
auf öffentliche Wohltaten. Und es ist gar nicht so angenehm, immer wieder um
öffentliche Mittel werben, manchmal schon fast betteln und buckeln zu
müssen.
Das gilt nun nicht für Frankfurt, wo jüdische Belange immer wieder auf viel
guten Willen und auf Verständnis treffen, was wir ausdrücklich würdigen und
schätzen.
Das gilt aber inzwischen zunehmend auf ganz besonders beschämende Weise
für die Bundesebene. Und eigentlich müssten sich jene schämen, die uns dort
offenbar so gerne so lange zappeln lassen.
Ohne den Holocaust wäre das anders, war das anders, zum Beispiel in
Frankfurt.
Die frühere Jüdische Gemeinde in Frankfurt benötigte keine öffentliche
Unterstützung. Ganz im Gegenteil: Die jüdische Gemeinschaft unterstützte
ihrerseits großzügig viele öffentliche Einrichtungen der Stadt.
Legendär war das jüdische Mäzenatentum in dieser Stadt, das etwa die
Gründung der Universität, von Museen, Krankenhäusern, Parkanlagen und von so
vielen öffentlichen Stiftungen erst möglich machte.
Und Nazizeit und Holocaust waren eben auch der größte Massenraubmord der
Geschichte. Ein Massenraubmord, von dem viele Deutsche jener Zeit direkt
persönlich profitierten.
Und der jüdische Institutionen und jüdische Menschen in einem Maße
ausplünderte, das niemals auch nur annähernd ausgeglichen wurde.
Eine Schätzung der israelischen Regierung vom April 2005 kommt zum Ergebnis,
dass mit allen Zahlungsprogrammen zusammen, addiert und kumuliert,
allenfalls 20 % des erlittenen jüdischen Vermögensschadens erstattet werden.
Das heißt: über 80 % des geraubten jüdischen Vermögens bleiben für immer
verloren.
Das muss wissen, wer heute Politik verantwortet. ...
Gesamttext der Rede:
hagalil.com/archiv/2005/11/graumann.htm
*) Dr. Dieter Graumann ist Präsidiumsmitglied des Zentralrats der Juden in
Deutschland und Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt
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