Europäischer Tag der jüdischen Kultur in Konstanz:
Israelitische Kultusgemeinde lädt die Bevölkerung ein
Jährlich wird in verschiedenen Ländern der "Europäische
Tag der jüdischen Kultur" veranstaltet und in Baden Württemberg von der
Landeszentrale für politische Bildung initiiert. Am Sonntag, dem 4.
September, von 11 bis 18 Uhr beteiligt sich erstmals auch die Israelitische
Kultusgemeinde Konstanz K.d.ö.R. in Zusammenarbeit mit dem Hauptamt der
Stadt daran und lädt die Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür in der
Sigismundstrasse 19 ein.
Der Europäische Tag steht in diesem Jahr unter dem
Leitthema "Wissen und der Geschmack: die Küche in der jüdischen Tradition",
doch wird sich die jüdische Gemeinde darüber hinaus in ihrer ganzen Vielfalt
präsentieren und Vorstand sowie Mitglieder werden mit verschiedenen
Programmpunkten einen facettenreichen Einblick in jüdische Traditionen und
das heutige jüdische Leben in Konstanz bieten.
Eröffnet wird die Veranstaltung um 11 Uhr von
Kulturbürgermeister Claus Boldt und Benjamin Nissenbaum, dem 1.
Vorsitzenden der Gemeinde, vor dem Haus Sigismundstrasse 19, in dem
Synagoge, Gemeindezentrum und die Judaica.Bibliothek untergebracht sind.
Zur Besichtigung wird um 11.30, um 14.00 und um 16.00
auch der Synagogenraum geöffnet. Dort werden Peter Stiefel, Zweiter
Vorsitzender der Gemeinde, und Kantor Reuwen Konnik Erläuterungen zur
jüdischen Religion, zu Ritus und Gebräuchen, dazu, was "koscher" bedeutet
und alles beinhaltet, zu den Festen und zum Gemeindeleben geben sowie zur
Chasanut, dem Gesang des Chasan (Kantors) bei den Gottesdiensten. In der
Dr.-Erich Bloch-und-Lebenheim-Bibliothek wird deren Leiter Thomas Uhrmann zu
jeder vollen Stunde den Bestand erläutern und die rabbinische Literatur
vorstellen.
Bücher zum Thema Judentum bietet auch die Buchhandlung
Homburger und Hepp an, die mit einem Bücherstand vertreten ist.
Den ganzen Tag über gibt es Bewirtung mit koscheren
Spezialitäten im Gemeindezentrum und vor dem Haus, wo Dieter Klug vom
Restaurant "Suppengrün" seine Tische, Stühle und bei kühlem Wetter auch
seine Wärmestrahler zur Verfügung stellt. Unter anderem wird Moshe Amir
demonstrieren, was man mit Datteln aus seiner Heimat Israel alles zubereiten
kann. Für den, der einen Wein aus Israel oder andere koschere Artikel mit
nach Hause nehmen will, hält Aaron Schecht das Angebot im Koscherladen neben
dem Hauseingang bereit.
Graveurmeister Samuel Skuckis schließlich präsentiert den
Besuchern seine künstlerischen Arbeiten mit jüdischen Motiven.
Zwei zusätzliche Programmpunkte führen an andere Orte in
der Stadt. So wird Felix Spektor zwei Führungen von der Sigismundstrasse
durch das "jüdische Konstanz" anbieten und Peter Stiefel um 16 Uhr eine
Führung über den jüdischen Teil auf dem Hauptfriedhof.
Der Vorstand und die Mitglieder der Israelitischen
Kultusgemeinde möchten mit diesem Programm den Besuchern einen Teil des
Lebens in ihrer Stadt vorstellen, der den meisten kaum bekannt ist, und
hoffen, dass sich bei dieser Gelegenheit auch zahlreiche anregende Gespräche
miteinander ergeben.
Änderungen vorbehalten
Thomas Uhrmann
hagalil.com 02-09-2005 |