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"Tekeliyet":
Phantasien eines türkischen Professors

Von Haydar Isik

Seit der Gründung der Republik Türkei wurden die Kurden "Bergtürken" genannt und Professoren beauftragt, "wissenschaftlich" nachzuweisen, dass es keine Kurden gibt. Argumentiert wurde in etwa so: "Die Bevölkerung Ost- und Südostanatoliens (Kurdistan) lebt in einer schneereichen Landschaft. Wenn man über die harten Oberfläche des Schnees geht, hört man Laute wie "kart-kurt". Deshalb haben sich die Leute nach diesem Laut "Kurden" genannt."

Jetzt, nachdem die Türkei halbherzig von der Existenz der Kurden spricht, versucht ein Pseudo-Wissenschaftler ein neues Feindbild zu schaffen und mit "getürkten" Informationen die Vorfahren mancher bekannter kurdischen Familien als Krypto-Juden zu bezeichnen.

In der Türkei ist Hitlers Buch "Mein Kampf" - Kavgam - Bestseller. Auch das Buch von Prof. Y. Kücük "Tekeliyet" soll sich gut verkauft haben. Dieses Buch hat in zwei Punkten meine Aufmerksamkeit erweckt. Das Buch schürt die Juden-Feindlichkeit, als zweites sieht man, dass es einen unglaublichen Hass gegen Kurden aufbringt, weil sie von der Besatzung (ich sage Befreiung) der USA im Irak profitiert und in Südkurdistan einen historisch großzügigen Status erhalten haben. Aus diesem Grund betrachtet er die Kurden als Verräter, denn dieser Status, könnte eventuell für die Türkei gefährlich werden.

Nachdem es in der türkischen Gesellschaft und im Islam gegen Juden tiefgehende Vorurteile gibt, versucht er berühmte kurdische Familien und Persönlichkeiten als "Krypto-Juden" zu bezeichnen. Damit bringt er die Kurden als Werkzeug der jüdisch- amerikanischen Verschwörung ins Spiel mit, um den Hass an Juden, Amerikanern und Kurden wach zu halten. Er versucht mit einer Klappe drei Fliegen zu schlagen.

Er gibt immer wieder an, dass er der erste Wissenschaftler sei, der mit Hilfe der Onomasiologie die Deutung und Schilderung der Wörter analysiert hat. Er geht den Familiennamen nach und findet darunter die Bezeichnung "Sabetayist", den zum Islam konvertierten Juden.

Nun, dieser Professor, der ein blühender Anhänger des Kemalismus ist, vergisst plötzlich, dass die Namen, die die Kurden erhalten haben, von den Beamten Kemal Atatürks willkürlich vergeben wurden, um die Türkisierung vervollständigen zu können. Es gibt viele Kurden, die Türk, Öztürk, Tümtürk, Soylutürk, usw. heißen, also Türknamen bekamen. Außerdem hat man den Kurden meist Natur-Namen gegeben, die den Beamten gerade einfielen. Z.B. sind Licht, Wind, Stein, Wolke, Blitz, Berg, usw. Nachnamen vieler Kurden.

Professor Yalcin Kücük schrieb in seinem Buch Tekeliyet:

"Wir brauchen einige Feststellungen.
Es wurde im Inneren gegen die Türkei ein 30 Jahre lang dauernder Krieg geführt. (gemeint ist Abdullah Öcalan)
Jetzt versucht man in zwischen dieses eine platonische Liebe mit zentralasiatischen Türken einzugehen (gemeint sind Öcalan und türk. Nationalisten). Gleichzeitig aber schlägt man öffentlich eine Schicksalsgemeinschaft mit den "kurdischen" Stammes-Führern im Nord-Irak vor.
Das alles bedeutet, dass man eine tiefe amerikanische Politik verfolgen will.
Ich sage dies schon seit Jahren.
Jetzt erweitern wir diese Politik mit jüdischer Dimension. (...)
Man muss jedoch zeigen, dass die Chefs der kurdischen Stämme, (gemeint sind Barzani und Talabani) mit denen man eine "Schicksalsgemeinschaft" eingehen will, (Öcalan) Krypto-Juden sind.
Und somit haben wir auch die Sabetayisten Hegemonie gezeigt.
Dies zwingt uns auf die Geschichte einen neuen Blick zu werfen und gleichzeitig die Erklärung der täglichen Politik zu verstehen."
(S. 292)

Prof. Yalcin Kücük muss anscheinend unter Verfolgungswahn leiden. Er bezeichnet den von türkischen Todesschwadronen ermordeten Musa Anter als Krypto-Juden, da sein Name -Anter- jüdisch sein soll: "Die Anter Familie aus Nusaybin ist jüdisch." - "Dieses Wort –Anter- manchmal als –antiman- wird überall in der Welt auch in Israel benützt. Der Vater von Musa Anter hieß Anter und sein Sohn heißt auch Anter. Wir können diesen Namen als Bindung zur jüdischen Welt berücksichtigen."

Für Prof. Yalcin Kücük sind Herr Barzani, Talabani und viele andere namhafte Kurden Juden. Der weltberühmte kurdische Dichter Yasar Kemal ist auch ein Krypto-Jude. Weil er nach seiner verstorbenen Frau Thilda, die Jüdin war, erneut eine Frau geheiratet hat, die auch Jüdin ist. Er schrieb über Kemals Frau Ayse Samiha, dass sie ihre Ausbildung in Israel bekam: "Sie ist Absolventin des American College und eine Anhängerin des Despotismus und ist mit Sicherheit Mitarbeiterin der Arbeitgeberorganisationen."

Vielleicht will der Leser wissen, wo es bei diesen Behauptungen noch Wissenschaft gibt? Da Yasar Kemal die neue Struktur in Südkurdistan unterstützt, und zufällig zwei Jüdinnen geheiratet hat, wurde er deshalb als Werkzeug des Imperialismus entlarvt. Über Kemal heißt es:

"Letztlich hat er sich an die Krypto-Babanzade Familie angelehnt. Die Wörter "bebe" oder "bava" bedeuten hebräisch die Tür. Früher hat er sich als ein Kurde aus Van bekannt, dann hat er ab und zu seine Erklärung zurückgezogen. Nun, als Amerika den Irak besetzte, wurden wir Zeuge von Yasar Kemal, wie er zum ersten Mal ein Plädoyer für einen "kurdischen Staat" im Nordirak abhielt. Es ist sehr interessant, dass der im allgemeinen sehr vorsichtige Y. Kemal seine Erhebung in einer Zeit machte, in der die Kurdenchefs im Nordirak zu Krypto-Juden erklärt wurden. So können wir uns eben die Offenheit schaffen." (S.291)

Die Wissenschaft ist in der Türkei immer nationalistisch und versucht Feinbild zu schaffen. Dieser hirngespinnstige Professor versucht diesmal aus Kurden Juden zu machen, um den Hass von gleichgesinnten Kemalisten gegen sie zu kanalisieren und die Vernichtung der Kurden vorzubereiten.

http://www.haydar-isik.com/

hagalil.com 15-08-2005

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