Prozess der Abkopplung:
Palästinenser werden eingebunden
Die israelische Armee wird mit der Übergabe von bereits
geräumten Siedlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde beginnen, noch
bevor die Räumung der gesamten Siedlungen im Gazastreifen abgeschlossen sein
wird. Dies geht aus Gesprächen der israelisch-palästinensischen
militärischen Koordinierungskommission hervor, die gestern am Grenzübergang
Erez zusammenkam. Die Übergabe der
Siedlungen wird geregelt durchgeführt: ein führender Vertreter der
israelischen Armee wird seinem palästinensischen Amtskollegen eine Akte über
die Siedlung übergeben, in welcher die Stützpunkte verzeichnet sind und die
Karten enthält, in denen verminte Gebiete und von Minen gesäuberte Gebiete
gekennzeichnet sind. So wird die Übergabe der Gebiete an die Palästinenser
stufenweise vorsichgehen. Die Polizisten und Soldaten, die sich aus den
leeren Siedlungen zurückziehen, können zur weiteren Räumung eingesetzt
werden. Der Leiter der Koordinierung und Verbindungsoffizier im Gazastreifen
Oberst Yoav Mordechai erklärte, dass die Sache zwar noch nicht endgültig
genehmigt, dies jedoch die von beiden Seiten bevorzugte Option sei.
Außerdem wurde beschlossen, dass der nationale
Sicherheitsapparat der Palästinensischen Autonomiebehörde die Siedlungen
erhält. Im vergangenen Monat
ermöglichte die palästinensisch-israelische Koordinierung den
internationalen Hilfstruppen, die palästinensische Bevölkerung im
Gazastreifen mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Der Grund für
diese Vorbereitungen liegt darin, dass während der Abkopplung die
Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen gesperrt werden.
Palästinensische und israelische Offiziere besuchten gestern
das Gebiet von Jenin. Auch dort könnten palästinensische Dörfer wegen der
Isolierung der nördlichen Westbank und der Sperrung der Straßen im Verlauf
der Räumung in Bedrängnis geraten. Die beiden Seiten beschlossen eine
Vorgehensweise, die es den palästinensischen Dorfbewohnern im Laufe der
Abkopplung so leicht wie möglich macht.
Amos Gilad, der Leiter der sicherheits-politischen Abteilung
im Verteidigungsministerium, war gestern aus Kairo zurückgekehrt, wo man
eine grundsätzliche Absprache mit den Ägyptern in Bezug auf die
Stationierung ihrer Truppen entlang der Philadelphi-Route erzielt hatte.
Bereits im September sollen die Ägypter 750 Polizisten entlang der Grenze
mit dem Gazastreifen stationieren, um dort den Schmuggel zu verhindern.
Danach wird sich die israelische Armee sofort von der Route zurückziehen.
Die israelische Armee hat begonnen, Panzer um die Siedlungen
im Gazastreifen aufzustellen, um die Siedler, die die Region verlassen, im
Falle von Angriffen durch Terroristen, schützen zu können.
Yedioth Aharonoth, Botschaft des Staates Israel
hagalil.com 03-08-2005 |