Überzeugende
Argumente:
Sechs Anmerkungen zur Loslösung
Nach einer Auflistung von Shlomo Gazit in M'ariw
Ich kenne kein einziges überzeugendes Argument für
eine Fortsetzung der jüdischen Besiedlung im Gazastreifen.
1. Mit Ausnahme des tiefen Schmerzes der Siedler, die ihre
Häuser im Gazastreifen räumen müssen, habe ich bisher kein einziges
überzeugendes Argument für eine Fortsetzung des jüdischen Siedlungswerks im
Gazastreifen gehört.
2. Wir wissen nicht, ob der Terror aus dem Gazastreifen andauern wird. Der
Sicherheitsapparat wird diesen Terror mit aller Kraft bekämpfen müssen, und
ich bin sicher, dass er das - wie bisher - auch tun wird. Es wird ihm sogar
leichter fallen als bisher, da die schwere und teurere Belastung der
Absicherung der Siedlungen wegfällt, die heute auf den Schultern der IDF
liegt. Eine Belastung, die nichts zum Kampf gegen den Terror beiträgt.
3. Ich bin nicht in der Lage, Juden zu überzeugen, die glauben, dass alle
ihre Maßnahmen vom Allmächtigen bestimmt werden. Diese Maßnahmen sollen dem
jüdischen Volk ein Israel zur Verfügung stellen, das frei von
nicht-jüdischen Bürgern ist. Ich glaube, dass ohne eine göttliche
Einmischung "zu unseren Gunsten" diese Maßnahmen letzten Endes einen
existenziellen Holocaust über uns bringen werden.
4. Und immer wieder hören wir das ultimative Argument: "Wenn wir kein Recht
auf Nezzarim und Morag haben, welches Recht haben wir dann auf D’gania und
Tel Aviv?"
Bis 1948
wurde keine neue jüdische Ortschaft gegründet und kein neues Haus gebaut,
wenn dies nicht auf Grundstücken geschah, die rechtmäßig von Juden erworben
wurden oder sich in jüdischem Besitz befanden. Im Verlauf des
Unabhängigkeitskriegs wurden arabische Ortschaften verlassen, und
eine Mehrheit ihrer Bewohner zog in Gebiete jenseits der Linie des
Waffenstillstands. Deshalb erkennen viele Palästinenser dieses Linien nicht
an und fordern nach wie vor von Israel, die Rückkehr der Flüchtlinge von
1948 in ihre Häuser vor dem Krieg zu ermöglichen. Andererseits gibt es heute
viele Palästinenser, die diese Linie als Grundlage für die endgültigen
Grenzlinien zwischen den beiden Seiten anerkennen. Auch ein Großteil der
internationalen Gemeinschaft erkennt diese Linien als rechtmäßige Grenzen
an.
5. Wie Juden das Recht haben, in Paris und New York zu
leben, haben sie das Recht, auch in Kairo, Damaskus und Bagdad zu leben, und
auch in Hebron und Gaza. Aber das ist nicht die richtige Frage.
Die richtige lautet: Hat ein Jude das Recht, sich Land zu nehmen, das ihm
nicht gehört, und seine Präsenz dort ausschließlich mit militärischer Gewalt
zu etablieren?
6. Und die letzte Bemerkung.
Die israelische Bevölkerung teilt sich in zwei Lager auf. Das eine glaubt,
es bestünde keine Chance, eine Regelung mit der arabischen Seite zu
erzielen, welche Verzichte Israel auch eingehen wird. Es gibt keine Chance,
dass sich die Araber und Palästinenser jemals ändern werden, und deshalb
sind wir zu einem lebenslangen Krieg verurteilt.
Das andere Lager glaubt, dass sowohl die Araber als auch die Palästinenser
von politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Anreizen
beeinflusst werden können, und dass es auch bei ihnen Aussichten auf
Pragmatismus gibt.
Wir haben auf drei Ebenen Erfahrungen gesammelt.
Menachem Begin zog die IDF aus dem gesamten Sinai ab,
Itzhak Rabin schloss Frieden mit Jordanien und
Ehud Barak räumte den Libanon, sogar ohne jedes Abkommen.
Und alle drei Rückzüge, haben sich bewiesen!
hagalil.com 12-07-2005 |