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Gedenken an die deportierten Kinder:
Deutschen Reisenden nicht zumutbar

Nach deutsch-französischen Protesten auf den Hauptbahnhöfen Frankfurt/M. und Halle/S. wollen die Initiatoren gegen den Ausstellungsboykott der Deutschen Bahn AG jetzt »auf erweiterter Stufenleiter« vorgehen. Dies teilt die Initiative für »Elftausend Kinder« mit.

Der Unternehmensvorstand der Bahn AG weigert sich demnach nach wie vor, auf den deutschen Reisebahnhöfen Fotos und Dokumente der etwa 11.000 Kinder zu zeigen, die zwischen 1942 und 1944 über das Schienennetz der Deutschen Reichsbahn aus Frankreich nach Auschwitz deportiert wurden.

Zu den Protesten waren auch Angehörige der Ermordeten aus Paris angereist (»Fils et Filles des Deportes Juifs de France« / FFDJF). In ihrem Namen forderte Beate Klarsfeld sowohl in Frankfurt/Main wie in Halle/Saale, der deutsche Bahnchef Mehdorn möge sich der öffentlichen Erinnerung an die ermordeten Kinder nicht länger verschließen. Den friedlichen Appell erwiderte das Unternehmen mit der Mitteilung, die geforderte Ausstellung werde weiterhin bei ihnen nicht zu sehen sein.

Claude Grungrass war 11 Jahre alt als er am 31. Juli 1943 gemeinsam mit seinen Eltern im Transport Nr. 58 deportiert wurde.

Claude Grungrass avait 11 ans quand il fut déporté le 31 juilliet 1943 par le convoi n° 58 avec ses parents. Ils habitaient à Paris où Claude était né.

Noch während der Demonstration im Frankfurter Hauptbahnhof ließ die Bahn AG schriftlich mitteilen, sie werde weder dem Verlangen der französischen NS-Opfer noch den Forderungen der deutschen Initiative "Elftausend Kinder" nachgeben. Man lies die Angehörigen wissen, dass Fotos und Dokumente der Deportierten, die vom Vorgängerunternehmen der heutigen Bahn AG in den Tod geschickt wurden, auf deutschen Reisebahnhöfen nichts zu suchen hätten. Man könne sich unter Umständen aber einmal vorstellen eventuell darüber nachzudenken, ob innerhalb eines bahneignen Museums ein Rahmen für eine solche Dokumentation gefunden werden könne.

Auf mehrsprachigen Transparenten hatte die Delegation der FFDJF im Frankfurter Hauptbahnhof an "das Anrecht der deutschen und österreichischen Kinder" gemahnt, mit Namen und Fotos aus der Anonymität der Reichsbahn-Transporte befreit zu werden, um an die Orte ihres letzten Weges posthum zurückkehren zu können. Die französischen Demonstranten führten Dutzende Plakate mit, auf denen Kinder aus Frankfurt, Wiesbaden, Leipzig und Dresden abgebildet waren. Sprecher der deutschen Initiative verlasen die Namen französischer Opfer. An die Reisenden wurden 4.000 Postkarten verteilt. Adressat ist Bahn-Chef Mehdorn, der aufgefordert wird, die deutschen Reisebahnhöfe endlich für das Gedenken zu öffnen. Zusätzlich informierten die Demonstranten auf 8.000 Flyern über den seit Jahresanfang schwelenden Konflikt mit dem Berliner Reichsbahn-Nachfolgeunternehmen.

Auf französischen Bahnhöfen hat die Ausstellung längst ihren Platz gefunden. Unter den von Paris nach Auschwitz Deportierten befinden sich auch über 500 deutsche und mehr als 100 österreichische Kinder.

Paris Gare du Nord - Am 17. Juli 2004 eröffnete der Vorstandsvorsitzende der französischen Staatsbahnen SNCF, Louis Gallois, die Gedächtnisausstellung auf dem Pariser Gare du Nord. Ebenfalls anwesend waren Vertreter des Bürgermeisters von Paris und Repäsentanten der FFDJF.

Auch die Hallenser Initiative "Elftausend Kinder" hat zu einer Informationsveranstaltung mit Beate Klarsfeld eingeladen. Um auf das Bahnhofs-Gedenken vorzubereiten, präsentierte die Initiativgruppe im "neuen theater" das Ergebnis ihrer Recherchen über Walter Wartenberg. Der Junge entstammte einer Hallenser Familie, die wahrscheinlich 1936 aus Deutschland emigrierte, um den antisemitischen Menschenjagden zu entgehen. Zwar gelang die Flucht, aber endete trotzdem in Auschwitz, nachdem deutsche Truppen Frankreich überfallen und die Rassenpogrome internationalisiert hatten. Der Hallenser Historiker Prof. Max Schwab erinnerte an weitere zwei Dutzend Familien, die aus Halle auf dem Schienenweg in die Vernichtslager kamen, darunter Schwabs eigener Vater.

Über vergleichbare Erfahrungen berichtete auch Edith Erbrich in Frankfurt a.M., die als Siebenjährige mit ihren Eltern nach Terezin (Theresienstadt) deportiert wurde. Auch für diesen Transport stellte die Deutsche Reichsbahn Viehwaggons zur Verfügung und verlangte von den Verschleppten eine Fahrkarte 3. Klasse. Das Reisegeld (4 Pfennig pro Kilometer) mussten die Todgeweihten selbst bezahlen. Neben Frau Erbrich wurden im Frankfurter IG-Metall-Haus auch Beate Klarsfeld, Sprecher der deutschen Initiative sowie Prof. Micha Brumlik erwartet. "Nach der erneuten Zurückweisung sämtlicher Appelle muss die Bahn AG wissen, dass sich das Gedenken nicht aussitzen läßt. In Frankfurt und an anderen Orten werden die Aktivitäten zur Erinnerung an die elftausend Kinder auf erweiterter Stufenleiter fortgesetzt werden", heißt es in einer Stellungnahme der Initiatoren für german-foreign-policy.com.

[Le mémorial des enfants juif déportés de France] [Eisenbahnschienen] [Stacheldraht]

An-Sichten eines Rabbiners:
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Alle paar Wochen im Sommer, und auch zu anderen Gelegenheiten, macht ein ganz besonderer Dampfnostalgiezug eine Fahrt durch oder rund um Berlin. Als Eisenbahnfan bin ich mit diesem Zug gefahren und habe ihn auch angeschaut - ich habe leider nicht immer am Wochenende frei. Es ist aber - für mich und für Berlin - ein sehr merkwürdiger und symbolischer Zug...

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Grunewaldrampe Gleis 17
Grunewald hat zwei Bahnhöfe. Der eine hat vier Bahnsteige, davon sind zwei in Betrieb. Alle zehn Minuten fährt ein Zug Richtung Potsdam oder Westkreuz. Moderne Züge, sanierte Gleise, modernisierte Bahnhöfe...

hagalil.com 06-07-2005

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