Der Sicherheitsexperte Alex Fischmann in Jedioth
achronoth
Der Islamische Jihad hat das Feuer schon vor zwei
Monaten entfacht. Ein Zusammenstoß mit dieser Organisation ist
unvermeidlich, und nun hat man in Israel beschlossen, noch einen Eimer
Wasser zu bringen. Es gibt leider keine andere Art, diesen Beschluss der
Armee zu umschreiben.
Man möchte "den Kreis der Verhaftungen von Mitgliedern des
Islamischen Jihad etwas ausweiten", dies als Reaktion auf die
Anschlagsreihe, die in den letzten Tagen einen Höhepunkt erreicht hat.
Wenn Israel bei der Loslösung (von Gaza) die Flammen
gelöscht haben will, dann reicht ein Eimer Wasser nicht aus. Die Flammen
sollten schon jetzt, in der kurzen Zeit, die noch bleibt, gelöscht werden.
Man darf nicht bis Mitte August warten, denn bis dahin würde man schon
riesige Truppen von Feuerwehrmännern brauchen, um das Feuer zu bekämpfen.
Der Brand wird ausbrechen, daran können wir nichts ändern. Die Brandstifter
befinden sich nicht vor Ort, sondern in Damaskus und Beirut.
In Israel befürchtet man zu recht, dass eine schärfere Aktion die fragile
"Ruhe" endgültig beenden würde. Aber wenn diese Ruhe sowieso auseinander
fällt, dann sollten zumindest wir es sein, die den Zeitpunkt für eine
Auseinandersetzung mit dem Feuer wählen.
Die Eskalation wurde wegen einer einfachen Formel unvermeidlich, die sich
vor Ort entwickelt hat: Die PA übernimmt keine Verantwortung für die
sicherheitspolitische Lage, und auf der anderen Seite schränkt Israel seine
militärischen Operationen ein. Die Armee konzentrierte sich auf Aktivisten,
die beabsichtigten, Anschläge zu verüben, vor allem in Samaria. Sie befasste
sich nicht mit der Infrastruktur, den Planern, den Ausbildern. In dieses
Vakuum drang der Islamische Jihad ein und erwachte zu neuem Leben. Er spielt
bei dem Spiel der "Ruhe" nicht mit.
Der Islamische Jihad wird von außenstehenden Faktoren
angetrieben – vor allem aus Damaskus - und er bemüht sich sehr darum, jede
Regelung zwischen Israel und der PA zu torpedieren.
In der vergangenen Woche zog der Jihad einige qualitative Anschläge aus der
Schublade, die er lange Wochen vorbereitet hatte, um vor Ort das Feuer
anzuschüren:
Der Anschlag auf der Philadelphi-Achse,
der versuchte Anschlag in Kfar Darom,
die Versuche, Sprengstoff nach Jerusalem zu bringen.
Gleichzeitig setzte er die Reihe der "normalen" Anschläge im Norden von
Samaria und die Schussanschläge im Gazastreifen fort. Damit soll bewirkt
werden, dass sowohl der Rückzug aus dem Gazastreifen als auch der Rückzug
aus Samaria als "Flucht unter Feuer" ins palästinensische Bewusstsein
eindringt.
Die Verpflichtung Abu-Masens, die Organisation zu stoppen und entschlossen
gegen den Terror vorzugehen, könnten die Verschlechterung der Lageaufhalten.
Aber das wird voraussichtlich nicht geschehen. Die Entscheidungsträger in
Israel sehen die Eskalation, die vom Jihad angestrebt wird, deutlich.
Der eigentlich Grund, warum sie die Politik der Zurückhaltung zu einer
Strategie gemacht haben, ist die Befürchtung, dass der Geist der Hamas aus
der Flasche gerufen werden könnte. In Israel befürchtet man, dass eine
gründliche Behandlung des Jihad die Hamas, die sich im Moment ruhig verhält,
ermutigen könnte, sich dem Anschlagsfestival anzuschließen. Wenn die Hamas
Ausreden sucht, die "Ruhe" zu brechen, dann lieber jetzt als im August. Es
ist richtig: Den Kopf zu verlieren, ist keine Politik. Es ist jedoch auch
keine Politik, die Realität zu ignorieren.
Terror:
Islamischer Dschihad
operiert mit Hochdruck
Nur die genauen Informationen des israelischen Geheimdienstes
Shin Bet und der effiziente Einsatz der israelischen Armee am
Checkpoint Erez verhinderten am Montag einen vollkommenen
Zusammenbruch der ohnehin brüchigen Ruhe in den
Palästinensergebieten...
Hass auf Israel schüren:
Nackte Aggression
Bis in alle Einzelheiten schildert Zatari, wie
drei Soldaten aus ihrem Bunker herausgekommen seien, ihre
Maschinengewehre auf den Boden gelegt und sich dann nackt ausgezogen
hätten...
Anlässlich des 5. Jahrestags des Rückzugs aus dem Libanon fragte die
Zeitung M'ariw: "Würden Sie rückblickend sagen, dass der Rückzug aus
dem Libanon die Situation Israels verbessert hat?"
Die Mehrheit von 55% meinte: "Ja, die Situation Israels hat sich
durch den Rückzug verbessert".
29% der Befragten hatten dazu keine Meinung, wollten sich nicht
festlegen, oder meinten der Rückzug aus dem Libanon habe Israels
Situation nicht beeinflusst. Nur 12% meinten der Rückzug habe Israel
geschadet.