74% der Iraner meinen:
US-Präsenz in Nahost erhöht Chancen auf Freiheit
10.06.2005 - Iran Institute for Democracy - Washington
(ots/PRNewswire)
Die Ergebnisse einer historischen Umfrage zeigen, dass
die Mehrheit der Iraner beunruhigt wäre, falls das fundamentalistische
Regime Massenvernichtungswaffen entwickeln würde.
Eine kürzlich durch die Tarrance Group durchgeführte
Meinungsumfrage bei iranischen Staatsbürgern kam zum überraschenden
Ergebnis, dass die grosse Mehrheit (74%) der Iraner der Meinung ist, dass
die amerikanische Präsenz im Mittleren Osten die Chancen auf einen eigenen
demokratischen Staat erhöhe. Die erste Umfrage dieser Art kam ferner zu dem
Schluss, dass zwei Drittel der Iraner glauben, der Regimewechsel hätte auch
positive Aspekte für die beiden Nachbarstaaten: 66% glauben, der
Regimewechsel diene den nationalen Interessen des Irans und 65% glauben, er
wäre auf lange Sicht für die iranische Bevölkerung von Vorteil.
Die Umfrage war vom Iran Institute for Democracy in Auftrag
gegeben worden und folgerte, dass eine gute Mehrheit (65%) der Erwachsenen
im Iran der Meinung sind, dass fundamentale Veränderungen im iranischen
Regierungssystem und speziell bei der Verfassung unumgänglich seien, um
Freiheit und andere vorteilhafte Interessen in ihr Heimatland zu bringen.
Berichte über eine breite Unzufriedenheit mit dem
gegenwärtigen Regime wurden bestätigt. Drei Viertel der Iraner (73%)
unterstützen den Aufruf nach einem nationalen Referendum, das den Iranern
die Chance geben soll, ein Regierungssystem ihrer eigenen Wahl zu wählen.
Bemerkenswert ist auch, dass fast alle Iraner gegen die Versuche der
Regierung sind, die Iraner im Ausland von den politischen und ökonomischen
Vorgängen im Iran auszuschließen. 84% sind der Meinung, dass die Iraner im
Ausland ebenfalls am Aufbau der politischen und ökonomischen Zukunft ihres
Heimatlandes beteiligt sein sollten.
Präsidenschaftwahlen
Bezüglich der kommenden Präsidenschaftwahlen sagten rund vier
von fünf Iranern (79 %), dass die kommenden Wahlen nicht stattfinden
sollten, außer sie seien frei, fair und transparent. Damit setzten sie ein
Zeichen für die gegenwärtige Regierung.
70% aller Iraner denken, dass der Rest der Welt die
Wahlvorgänge am 17. Juni genau beobachten wird. Dabei ist bemerkenswert,
dass 57% der Bevölkerung bereit wären, einen Wahlboykott zu unterstützen,
falls die Voraussetzungen für freie, faire und transparente Wahlen nicht
gegeben sind.
Das Desinteresse für die derzeitigen Kandidaten ist
offensichtlich, da nur 39% der Erwachsenen sich für einen Kandidaten
entscheiden konnten, der ihre Ansichten vertreten würde. Dabei führt Hashemi
Rafsanjani mit nur 32% bei den Wahlberechtigten, die sich für einen
Kandidaten entscheiden würden. Folglich wird Herr Rafsanjani von nur gerade
13% aller Iraner unterstützt, falls man diejenigen mit einberechnet, die
sich für keinen akzeptablen Kandidaten entscheiden konnten. Darüber hinaus
schätzen 42% aller Befragten, dass Herr Rafsanjani die Wahlen gewinnen wird.
Dies scheint also nahe zu legen, dass ein vorbestimmter Wahlausgang erwartet
wird.
Atomwaffen
Auf die Atomwaffenfrage antwortete die Mehrheit der Befragten
im Iran (60%), dass die Sorgen der Weltbevölkerung, dass sich Terroristen
Massen-vernichtungswaffen beschaffen könnten, zurecht bestehen. 42% sagten
ferner, dass sie äußerst besorgt und beunruhigt wären, falls sich die
islamische Republik Zugang zu Atomwaffen verschaffen könnte. Nur 37%
meinten, dass sie das nicht weiter stören würde.
Methodik
Die Umfrage wurde vom Iran Institute for Democracy in Auftrag
gegeben und mit N=758 mindestens 16 Jahre alten Erwachsenen
(Wahlberechtigte) im Iran durchgeführt. Sie fand vom 26.Mai bis 4.Juni 2005
statt. Umfragestruktur, Fragebogen und Datenverarbeitung wurden durch die
Tarrance Group übernommen. Random Digit Dialing (RDD) wurde zur
Umfrageerstellung benutzt und die Telefoninterviews wurden von einem Call
Center in den USA in persischer Sprache durchgeführt. Der Fehlerbereich
betrug bei dieser Umfrage +/- 3,6 % bei einer statistischen Sicherheit von
95 %. Im Durchschnitt betrug die Länge einer Befragung 24,6 Minuten.
Pressekontakt: Dr. Rob Sobhani,
Iran
Institute for Democracy, +1-240-401-8930 oder Herr B.J. Martino, The
Tarrance Group, +1-703-684-6688.
[FORUM]
hagalil.com 18-05-2005 |