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Eine zwiespältige Bilanz:
60. Jahrestag im Spannungsfeld von Geschichte und Gegenwart

Von Regina Girod
"antifa" - Magazin für antifaschistische Politik und Kultur

Vielleicht noch zu keinem Jahrestag der Befreiung gab es solch großes Interesse, so viele Veranstaltungen, politische Kundgebungen, Demonstrationen und Willensbekundungen von Bürgern dieses Landes, aber auch von Seiten des Staates. Umfragen belegen, dass der größte Teil der Deutschen den 8. Mai heute als Tag der Befreiung ansieht; das war vor einigen Jahren noch anders.

Gerade in den zurückliegenden Wochen haben sich viele Demokraten aktiv gegen Naziaufmärsche zur Wehr gesetzt, ob in München oder Berlin - die Zahl der Beteiligten ist deutlich (sogar in den Medien sichtbar) gestiegen. Die Tatsache, dass von offizieller Seite die geplante und genehmigte NPD-Demonstration am 8. Mai in Berlin als peinlich vor der Weltöffentlichkeit empfunden wurde, weil nur "schöne Bilder" aus Berlin kommen sollten, hatte zur Folge, dass Regierungspolitiker vorher geradezu zu Blockaden aufriefen. Für aktive Antifaschisten eine ungewohnt neue Erfahrung.

Der viel bejubelte Sieg über die NPD geht zu gleichen Teilen auf demokratisches Engagement wie auf die flexible Polizeitaktik zurück. Die wäre allerdings nicht aufgegangen ohne die Beteiligung der engagierten Bürger. (Oder hatte man für diesen Fall Provokateure in Reserve?) Die Nazidemonstranten haben den Ablauf jedenfalls als Niederlage empfunden.

Warum kann das eigentlich nicht immer so sein? Rechtlich gesehen führt allerdings kein Weg vorbei an einem Verbot der NPD und anderer offen faschistischer Organisationen. Sonst bleibt es im Ermessen der politischen Eliten, wann die Polizei den Nazis den Weg frei prügelt und wann nicht.

Auch im ideologischen Bereich zeigt sich Widersprüchliches. Das Thema Faschismus und Krieg ist präsent wie nie vorher, Zeitzeugen sind gefragt. Selbst Vertreter des in der BRD immer diskreditierten kommunistischen Widerstands kommen zu Wort. Fällt hier endlich eine Bastion des Kalten Krieges?

Andererseits überschwemmen Filme, Bücher und Talkshowgäste ganz anderen Geistes das Land. Wir wissen jetzt Bescheid über Hitlers Nichte und Goebbels' Medienästhetik, nette alte Herren outen sich in der "Bildzeitung" als Hitlerjungen oder gar im "Spiegel" als SS-Mann, der in Auschwitz Dienst tat. Dort hat er aber nur das Geld gezählt, das den ankommenden Juden abgenommen wurde, ein ganz normaler Dienst eben. Der Zweite Weltkrieg ist in die deutschen Wohnzimmer zurückgekehrt, wo er jahrzehntelang beschwiegen wurde, zumindest was den eigenen Anteil betrifft. Die Deutschen haben endlich ein normales Verhältnis zu ihrer Geschichte gewonnen, freuen sich die Massenmedien und haben zu dieser zwiespältigen Tatsache selbst den größten Beitrag geleistet.

Wie schon im vergangenen Jahr am D-Day darf der Bundeskanzler nun auch an der Siegesparade in Moskau teilnehmen und just bei diesem Besuch bekennt sich Präsident Putin erstmals dazu, dass der BRD ein ständiger Sitz im UNO-Sicherheitsrat zusteht. Deutschland ist in die Völkerfamilie zurückgekehrt - als ambitionierte Großmacht. War es das, was aus der Geschichte zu lernen war?

1945 und wir:
Das Dritte Reich im Bewußtsein der Deutschen

"Soviel Hitler war nie", konstatiert Frei, "eine Flut von Filmen, Fernsehbildern und Erinnerungen bringt uns, den Nachgeborenen, "1945" näher denn je". Doch in wiefern ist diese Entwicklung der letzten Jahre tatsächlich ein Teil der aufrichtigen und selbstkritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit?...

hagalil.com 06-06-2005

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