Vorwürfe
gegen Israel:
Iran betont Recht zur Urananreicherung
UN / Teheran - Der iranische Außenminister Kamal
Charrasi hat das Recht seines Landes betont, für friedliche Zwecke Uran
anzureichern. Teheran sei "fest entschlossen, alle legalen Möglichkeiten der
Nukleartechnologie, einschließlich der Anreicherung, ausschließlich für
friedliche Zwecke zu nutzen", sagte der Minister vor den nahezu 190
Staatenvertretern, die in New York an der Konferenz zur Überprüfung des
Atomwaffensperrvertrages teilnehmen.
Iran hatte vor Beginn der Konferenz damit gedroht, seine
auf Drängen der europäischen Union ausgesetzte Anreicherung von Uran
möglicherweise in Teilbereichen wieder aufzunehmen. Daraufhin hatte
Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) die Regierung in Teheran
ausdrücklich vor dem "Kollaps" der Verhandlungen mit Deutschland, Frankreich
und Großbritannien gewarnt.
Der US-Staatssekretär für Abrüstungskontrolle, Stephen
Rademaker, erklärte, Iran verstoße mit der heimlichen Entwicklung eines
Atomwaffenprogramms gegen den Sperrvertrag. Deshalb müsse Teheran die
Anreicherung von Uran für immer aufgeben und alle Atomanlagen stilllegen.
Charrasi sagte dazu, Iran sei "bereit, alle Sicherheiten und Garantien"
dafür zu geben, dass sein Atomprogramm ausschließlich friedlich bleibe.
Die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) könne
den gesamten Prozess unter "vollständige und eindringliche Überwachung
bringen". Der Minister erhob Vorwürfe gegen Israel. Es sei im Gegensatz zu
Iran dem Atomwaffensperrvertrag nie beigetreten und habe alle Aufrufe, seine
Produktionsanlagen unter die Kontrolle der IAEO zu stellen, zurückgewiesen.
Es könne nicht angehen, dass ein solches Verhalten eines Nicht-Mitglieds des
Atomwaffensperrvertrages dadurch belohnt werde, dass dieses Land "auch noch
ungehinderten Zugang zu Materialien, Ausrüstungen und Technologien bekommt,
während Mitgliedstaaten des Vertrages unter erhebliche Kontrollauflagen
gestellt werden".
[FORUM]
hagalil.com 10-05-2005 |