Martin Hohmann und Brigadegeneral a.D. Günzel:
Zu Gast bei rechtsextremen Verein
antifaschistisches dokumentations- und informationsprojekt
Für das Wochenende vom 22. bis zum 24. April 2005 kündigt
der rechtsextreme SCHULVEREIN ZUR FÖRDERUNG DER RUSSLANDDEUTSCHEN IN
OSTPREUSSEN e.V. seine alljährliche Jahrestagung an. Ort der Veranstaltung
soll, wie in den Jahren zuvor, das "Schlosshotel Pommersfelden" in der
gleichnamigen Gemeinde nahe Forchheim (Oberfranken) sein.
Der 1992 gegründete SCHULVEREIN ZUR FÖRDERUNG DER
RUSSLANDDEUTSCHEN IN OSTPREUSSEN e.V. wurde von dem rechtsextremen Verleger
Dietmar Munier maßgeblich initiiert. Munier betreibt heute u.a. den
rechtsextremen ARNDT-Verlag. Dem angeschlossen ist der Versand "Lesen &
Schenken", dessen Fax-Adresse als Kontaktnummer für die diesjährige
Veranstaltung in Pommersfelden angegeben wird. Im Sortiment von Muniers
Verlags- und Versandsnetzwerk sind u.a. auch CDs neonazistischer Bands zu
finden. In den 1970er Jahren war Munier Funktionär der
NPD-Jugendorganisation JUNGE NATIONALDEMOKRATEN. Die russische Regierung
verhängte Mitte des Jahres 1996 gegen Munier wegen seiner Umtriebe in
"Ostpreußen" Einreiseverbot.
Ziel des "Schulvereins" ist durch die Ansiedlung von
"Russlanddeutschen" Gebietsansprüche im russischen Teil des sog. Ostpreußen
zu erheben. Munier formuliert dies in einem Rundschreiben folgendermaßen:
Wir haben diese Initiative gestartet, um "durch die Ansiedlung
Russlanddeutscher in Nordostpreußen neue Fakten für eine deutsche
Perspektive unserer Ostprovinz zu schaffen". In diesem Kontext gründete und
unterstützte der Verein Schulen in der betreffenden Region, die sich an
Jugendliche und Erwachsene "Russlanddeutsche" richten soll. Über eine
Tochtergesellschaft russischen Rechts erwarb der Verein Immobilien und
Grundstücke.
Grußbotschaften an frühere Veranstaltungen des "Schulvereins"
übersandten in der Vergangenheit u.a. Steffen Heitmann (CDU), Herbert
Fleissner (CSU), Michael Glos (CSU), Ernst Nolte, Andreas Mölzer
(langjähriger Ideologe der FPÖ) und Jörg Haider (ex-FPÖ; nun BZO). Als
Redner traten beispielsweise Alfred Schickel (ZEITGESCHICHTLICHE
FORSCHUNGSSTELLE INGOLSTADT), Alfred Mechtersheimer (DEUTSCHLAND-BEWEGUNG)
und der NPD-Anwalt Horst Mahler auf.
Für die diesjährige Tagung sind u.a. als Referenten
angekündigt:
-Martin Hohmann: Hohmann wurde wegen einer antisemitischen
Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2003 aus der CDU ausgeschlossen. Hohmann
stand der rechtsextremen Berliner Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT mehrmals als
Interviewpartner zur Verfügung.
-Brigadegeneral a.D. Reinhard Günzel: Günzel solidarisierte sich in der
Debatte öffentlich mit Martin Hohmann und musste in der Folge seinen Posten
als Chef der Bundeswehr Spezialeinheit KOMMANDO SPEZIALKRÄFTE (KSK) räumen.
Im Herbst 2004 erscheint Günzel bei der jährlichen Zusammenkunft der
ORDENSGEMEINSCHAFT DER RITTERKREUZTRÄGER, zu der die Bundeswehr ein
Kontaktverbot erlassen hatte, als Überraschungsgast.
-Rudi Pawelka: Pawelka ist u.a. Mitglied der CDU, Vorsitzender der
LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN und Aufsichtsratvorsitzender der PREUSSISCHEN
TREUHAND. Letztgenannte sieht als ihre Aufgabe, wie Pawelka in einem
Interview mit der JUNGEN FREIHEIT berichtet, "die Sicherung des Anspruchs
beziehungsweise Rückgabe des im Osten von den Vertreiberstaaten
völkerrechtswidrig konfiszierten Eigentums". Hinweise auf das Potsdamer
Abkommen oder ähnlich gelagerter Beschlüsse werden von Pawelka gerne als
"abwegig" abgetan. In einer Rede auf dem Treffen der SCHLESISCHEN
LANDSMANNSCHAFT in Nürnberg im Jahr 2001 bezeichnete er die frühere DDR als
"Mitteldeutschland" und sah es als grobe Vereinfachung an, die sog.
Vertreibung als Kriegsfolge darzustellen.
-Heinz Schön: Schön veröffentlichte mehrere Bücher im rechtsextremen
ARNDT-VERLAG des Dietmar Munier. Er ist außerdem Co-Autor des im Jahr 1998
erschienen Sammelbandes "Wagnis Wahrheit" – einer Festschrift für den
britischen Holocaust-Leugner David Irving. Für ein Interview mit der bereits
genannten JUNGEN FREIHEIT wird er als "Überlebender der
Gustloff-Katastrophe" präsentiert.
-Hans-Joachim von Leesen: Von Leesen war Redakteur der JUNGEN FREIHEIT und
Freier Mitarbeiter beim OSTPREUSSENBLATT. Er verfasste Artikel für die
DEUTSCHE MILITÄRZEITUNG, die PREUßISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG, die JUNGE
FREIHEIT und die national-revolutionäre Zeitschrift WIR SELBST. In einem der
Artikel interpretierte er den Angriff Nazi-Deutschlands auf Jugoslawien "als
Befreiung", da damit dieser "Zwangstaat" aufgelöst worden sei.
Weitere Informationen zu rechten und rechtsextremen
Strukturen in Nordbayern unter:
www.adip.antifa-archiv.org
MdB Martin Hohmann zum Nationalfeiertag:
"Gerechtigkeit für
Deutschland"
So richtig ausgeteilt
hat Martin Hohmann erst wieder vor Kurzem, in einer Rede zum deutschen
Nationalfeiertag, also am 3. Oktober 2003, bei der Neuhofer CDU...
Volltreffer:
(Nichts) Neues von Herrn Hohmann
Was macht eigentlich Herr Hohmann? Wer sich diese Frage
stellt, dem wurde in der letzten Ausgabe der Jungen Freiheit geholfen, die
ein Interview mit Martin Hohmann brachte...
hagalil.com 21-04-2005 |