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Am Freitag veröffentlichten wir einen Bericht von Ulrich Sahm über eine Studie zum Innenleben israelischer Scharfschützen. In diesem Umfang lag bisher keine vergleichbare Forschungsarbeit vor.
Weltweite Aufmerksamkeit erregte vor drei Jahren ein Artikel von Amira Hass in haAretz. Vom Verfasser der vorliegenden Studie erhielt Ulrich Sahm die Genehmigung zur Erstveröffentlichung. Entscheidende Aussagen der befragten Soldaten, auf die die Forschungsarbeit gründet geben bemerkenswerte Einblicke in die Seele dieser Schützen.

Originalzitate israelischer Scharfschützen

von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 19. Februar 2005

Nachfolgende Zitate dienen als Grundlage für eine wissenschaftliche Forschung von Professor Eyal Ben Ari über Scharfschützen und ihren Umgang mit dem Töten. Ben Ari stellte seine noch unveröffentlichte Arbeit "unter Ausschluss der Presse" vor. Die Zitate werden hier mit seiner Genehmigung zum ersten Mal veröffentlicht.

Fallschirmspringer: "Scharfschützen sind beim Einsatz unentbehrlich."

Fallschirmspringer: "Meine Scharfschützeneinheit hat nur einmal einen Menschen getötet. Zwei Tage lang war ich im Schock. Sonst hatten wir noch keine Chance zu töten. Ich dachte, ich würde im Feld aufgeregter sein. Danach hat man Zeit zum Nachdenken. Plötzlich kapiert man, dass man einen Menschen getötet hat."

Infanterie: "Ich begann zu lesen. Ich bin nicht verrückt geworden. Ich las alles Mögliche über spirituelles Erwachen. Danach wandelte ich mich. Ich wurde ein besserer Mensch, hilfreicher, rücksichtsvoller, weniger zornig." (Ben Ari: die Erfahrung des Tötens relativiert das tägliche Leben)

Infanterie: "Ich klinge vielleicht verklemmt. Ich dachte über seine Familie nach, seine Freunde. Er war in meinem Kopf ständig präsent. Er war ein Hamasnik. Der trug nicht nur eine Waffe. Er kam nicht, um Spielchen zu spielen." (Ben Ari: Beispiel für Dämonisierung)

Ausbilderin: "Sie tun eine echt wichtige und harte Arbeit. Das erste Mal, nachdem sie getötet haben, kommen sie und erzählen uns, dass es nicht leicht für sie war, wenn sie den toten Mann gesehen haben. Sie sehen den Toten wie mit dem Vergrößerungsglas. Einige haben nachts Albträume. Aber wenn sie weiter machen, geht das irgendwie vorüber."

Spezialeinheit: "Grundsätzlich verstehen wir, dass da ein Mann mit einer Waffe ist, der angreifen will, um unschuldige Zivilisten umzubringen. Dann tut es uns nicht leid. Selbst wenn es uns zwickt, wenn seine Freunde und seine Frau schreien und weinen. Gewiss hat er Freunde und solche, die ihn lieben. Ich bin sogar sicher, dass er ein guter Mensch ist. Er tut das aus ideologischen Gründen. Wir haben aus unserer Sicht das Töten von Unschuldigen verhindert. Deshalb tut es uns nicht leid."

Fallschirmspringer: "Ich traf ihn in den Kopf. Das erste Mal ist das nicht so schön...all das Gehirn. Es war ganz kaputt. Auf der anderen Seite herausgeflogen. Wenn die Kugel einen Kopf trifft, entsteht nur ein winziges Loch. Aber auf der anderen Seite fehlt der halbe Kopf. Beim ersten Mal ist das schwer zu ertragen. Es ist hart zu sehen, wie ein Mann hinfällt, mit explodiertem Gehirn. Jede Person, die man tötet, ist auch ein Mensch. Aber wir müssen es tun. Entweder ist er ein Terrorist, der unsere Frauen und Kinder töten wird oder er will sich in unserem Land sprengen. Wenn wir ihn runterholen, kann er das nicht mehr tun. Ganz einfach. Weniger Bürger werden getötet. Deshalb müssen wir es tun. Irgend jemand muss es tun. Es ist schwer, einen Menschen zu töten."

Fallschirmspringer: "Nach dem Schießen kehrten wir in unsere Stellung zurück und begannen nachzudenken. In der Nacht kamen sie, die Leichen wegzutragen. Die Mütter weinten neben den Toten und auch die Kinder. Ja, wenn man darüber nachdenkt, angesichts der weinenden Mütter und Kinder, neben den beiden Terroristen, die Moschee im Hintergrund, dann versteht man nicht richtig, was da vor sich geht. Dann fragt man sich, warum? Die waren doch bewaffnet. Die schießen auf Menschen. Dann denkst du an die Sicherheitslage im Land und denkst an die Mütter in Israel, die genauso ihre (toten) Kinder beweinen. Da gibt es Terroranschläge auf Busse. Wir haben hier zwei getötet und dort sind sechzehn Menschen (in Israel) an einem Tag getötet worden."

Infanterie: "Der Ausbilder sagte uns, dass ein Scharfschütze wie Gott ist. Er entscheidet, wer leben darf und wer im Schlachtfeld sterben muss. Das ist ein gewagter Spruch, aber er entspricht der Realität vor Ort."

Infanterie: "Die Waffe spielt die gleiche Rolle wie Gott. Du schaust durch das Zielfernrohr und siehst den Mann und weißt, dass dies seine letzten Augenblicke sind. Er weiß nicht einmal, dass du da bist."

Infanterie: "Ich habe das Ziel markiert und weiß, dass nur ich schieße und zweifelsfrei treffe. Alle Anderen warten auf das Ergebnis Deiner Arbeit. Wenn sie erfolgreich ist, ist es ein gutes Gefühl. Man fühlt sich viel besser, als wenn ein ganzer Haufen (Soldaten) losschießt und niemand weiß, wer getroffen hat."

Infanterie: "Aus meiner Sicht ist da ein Ziel, ein Objekt, das meine Soldaten gefährdet. Das Objekt ist der Feind. Den neutralisiere ich. Das klingt wie freudianische Verdrängung. Hör zu, ich weiß was ich tue und glaube daran. Ich versuche, nicht daran zu denken, dass es ein Mensch ist. Ich neutralisiere ihn. So kann er jetzt oder in der Zukunft nicht mehr tun, was er tut. Ich sehe ihn durch das Zielfernrohr. Das ist fast so, als würde man Fernsehen schauen. Natürlich kann ich differenzieren, weil dies hier Wirklichkeit ist. Aber der Blick durch das Zielfernrohr macht die Dinge weniger menschlich." (Ben Ari: Entmenschlichung als Schutzmechanismus)

Infanterie: "Ich ziele auf den Schenkel, unterhalb der Hüfte. Normalerweise zielen wir auf die Unterschenkel. Aber der Mann saß so da, dass ich ihn gefährdet hätte. Die Kugel hätte sein Herz oder den Magen getroffen. Und dann sah ich, wie der Mann umkippte durch die Wucht der Kugel und sein Bein anpackte." (Ben Ari: Wie Ärzte "ein Herz" oder "ein Knie" operieren, so "zerlegen" Scharfschützen ihre Opfer geistig in Körperteile. Eine Form der Entmenschlichung)

Infanterie. "Wenn wir einen (palästinensischen) Scharfschützen vor uns haben, dann ist das wirklich sehr beängstigend. Ich verstecke mich hinter Steinen oder hüpfe möglichst professionell herum. Aber wenn das Gegenüber nur ein AK-47 (Kalaschnikow) hat, ist es nicht so schlimm. Der kann bei mehr als 100 Meter nicht richtig zielen."

Scharfschütze in der West Bank: "Nein, da gibt es keinen Hass. Ich hasse keine Menschen. Da wird ein Mensch verhaftet, weil er ein Selbstmordattentat verüben will. Dann siehst du ihn mit Handschellen, ganz normale Handschellen und sagst Dir: "Das ist auch nur ein ganz normaler Mensch. Der sieht nicht böse aus." Du empfindest da keinen Hass, obgleich Du weißt, dass es ein Suizidbomber ist. Es sind Menschen. Ich betrachte Araber als Menschen und hasse sie nicht. Jeder hat seine eigene Wahrheit. Ich will auch keinen von ihnen töten. Aber sowie einer sich auf dem Weg zu einem Terroranschlag macht, mit einer Waffe in unser Gebiet kommt, dann erschieße ich ihn ohne Schuldgefühle. So ist die Lage hier in unserem Land."

Zunehmend durchsichtiger:
Israelische Scharfschützen
"Was hat die israelische Armee noch zu tun, sowie der Friede ausbricht." Diese Frage wurde dem Forscher Eyal Ben Ari nach dem Rückzug aus Südlibanon im Mai 2000 gestellt...

hagalil.com 20-02-2005

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