Michel Friedman:
Mehrheit der Deutschen nimmt die Gefahr durch den Rechtsextremismus nicht
ernst
Berlin, Tagesspiegel - Der TV-Moderator und frühere Vizepräsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, hat der Mehrheit der
Deutschen vorgeworfen, die Gefahr, die vom Rechtsextremismus ausgeht, nicht
ernst zu nehmen.
Friedman sagte im Berliner „Tagesspiegel" (Freitagsausgabe): „Unanständig
ist eine Gesellschaft, die sich nicht in dem Maße vom Erstarken der NPD
bedroht fühlt, wie eine Minderheit das tut. Eine solche Gesellschaft wird
dann auch nicht zum Schutzschild".
Friedman präzisierte im Tagesspiegel, seine vor kurzem im Fernsehen gemachte
Äußerung, wonach er sich immer häufiger die Frage stelle, ob es richtig sei,
„in diesem Land zu leben". Er sei nicht bereit, hinzunehmen, dass es in
dieser Gesellschaft etwa 15 Prozent Rassisten oder Antisemiten geben, stelle
sich aber als Vater die Frage: „Muss ich meinem Kind in dem Land, das
Auschwitz erfunden hat, in dem Land, wo viele Deutsche Auschwitz exekutiert
haben, die aktuelle Nazi-Konfrontation antun?". Friedman bezeichnete die
Bundestagswahl 2006 als seinen „nächsten Lackmustest".
Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder forderte der
TV-Moderator auf, die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus auf die
„Kernagenda" zu nehmen.
Michel Friedman in N24 und phoenix:
Der Aufstand der Anständigen findet
nicht statt
M. Friedman: "Ich stelle mir immer öfter die
Frage, ob es richtig war und ist, in diesem Land zu leben. Nicht nur der
Rechtsradikalismus macht mir Sorge, sondern auch die schweigende Mehrheit.
Der Aufstand der Anständigen findet nicht statt. Ohne diesen Aufstand der
Anständigen wird es keine Zukunft geben"...
Paul Spiegel fordert mehr
Entschlossenheit und Ausdauer in der Bekämpfung von Antisemitismus und
Rechtsextremismus:
Aufgestanden sind die Unanständigen
Nachhaltige und kontinuierliche Arbeit gegen
Antisemitismus und antisemitische Hetze dringend notwendig...
Blitz und Donner, Katz und Maus:
Hase
und Igel, Paul und Claudia
Grenzenloses Staunen macht sich jedesmal im Lande breit,
wenn die NPD einen Skandal inszeniert, wie zuletzt im sächsischen Landtag...
Bundespräsident Köhler in
Israel:
Deutschland bekämpft
Rechtsextremismus mit "allen Mitteln"
Am Dienstag 01.02.2005 meldete die
Nachrichtenagentur ddp aus Jerusalem, Bundespräsident Horst Köhler habe bei
seinem Besuch in Israel bekräftigt, dass Rechtsextremismus in Deutschland
"mit allen denkbaren Mittel bekämpft wird"...
hagalil.com
18-02-2005 |