Von Karl Pfeifer
Robert Ménard, Generalsekretär von "Reporter ohne Grenzen" (RSF)
akzeptierte eine Einladung der Hezbollah TV-Station Al Manar nach Beirut.
Die Ausstrahlung der Al Manar Sendungen wurden – wegen der massiven
antisemitischen Hetze –
in Frankreich
verboten. "Reporter ohne Grenzen" ist die einzige westliche
Organisation, die bereit war vorige Woche an einer Solidaritätsdemonstration
mit der TV-Station der Terrororganisation Hezbollah teilzunehmen.
Ménard gab der libanesischen Zeitung "As Safir" eine Stellungnahme,
wonach er diese Einladung akzeptiert hatte, obwohl die Position der RFS von
der öffentlichen Meinung in Frankreich, die das Verbot der Ausstrahlung von
Al Manar mehrheitlich befürwortet, kritisiert wurde, "wir sind gegen das
Verbot irgendeines Medium. Wir sind für den Dialog". Das bedeutet im
Klartext, Robert Ménard und seine Organisation sind für den Dialog mit einer
Fernsehstation, die Juden Ritualmorde unterstellt.
Al Manar wurde von den französischen Behörden gemahnt, keine
antisemitische Hetze zu betreiben, konnte das aber nicht lassen und wurde
deswegen im Dezember 2004 von den französischen Behörden. verboten.
Ménard distanzierte sich natürlich von antisemitischen Sendungen. Meinte
aber: "Wir denken, dass trotz dieses Fehlers, den der Fernsehkanal anerkannt
und öffentlich bedauert hat, das Verbot nicht die richtige Antwort ist."
Außerdem beabsichtige er, den Al Manar Leitern zu erklären, dass einige
ihrer Ausdrücke die Israel und den Zionismus betreffen von der westlichen
öffentlichen Meinung nur "als antisemitisch" verstanden werden können. Hier
begibt sich Ménard auf das glatte Parkett der diplomatischen Brücken für
Antisemiten, denn er meint, diese Sendungen seien vielleicht gar nicht
antisemitisch gemeint, sie werden im Westen, der halt so empfindsam ist, nur
so verstanden.
Pierre Lellouche, der UMP-Sekretär erklärte, dass Robert Ménard dem Image
seiner Organisation "einen schweren Schaden" zugefügt hat, als er nach
Beirut reiste, um den Fernsehkanal Al Manar zu unterstützen, der in
Frankreich verboten wurde.
Leollouche schrieb in einem offenen Brief an Ménard: "In dem Sie
öffentlich Ihre Unterstützung für Al Manar erklärten, ein Kanal der offen
antisemitisch ist, der im Dunstkreis einer terroristischen Organisation, der
Hezbollah steht – und das im Namen der Pressfreiheit! – haben sie schweren
Schaden dem Image von "Reporter ohne Grenzen" und der Sache der Sie angeben
zu dienen", verursacht.
"Ich sehe nicht wie sie die Verbreitung von offen antisemitischen
Feuilletons und Informationen rechtfertigen können. (...) Ich verstehe nicht
Ihre Solidarität mit Al Manar, während unabhängige Institutionen wie die CSA
(Medienaufsichtsbehörde) und der Staatsrat unseres Landes sich gerade wegen
dieser Sendungen für das Verbot ausgesprochen haben", setzte der Pariser
Abgeordnete fort.
Renaud Donnedieu de Vabres, Minister für Kultur und Kommunikation hat den
Beschluss Al Manar zu verbieten, als "unwiderruflich" qualifiziert, und
fügte hinzu: "Äußerungen, rassistischen, antisemitischen Charakters, die zur
Gewalt und Rassenhass aufrufen, haben keinen Platz in Frankreich."
Quelle: france-echos.com