"Tätervolk" Juden:
Martin Hohmann verliert Prozess gegen NDR
Hamburg (ots) - Der NDR hat sich gegen den Fuldaer Bundestagsabgeordneten
Martin Hohmann in einem Zivilprozess um dessen als antisemitisch kritisierte
Rede zum Tag der Deutschen Einheit durchsetzen können. Hohmann hatte den
Norddeutschen Rundfunk verklagt, weil dieser angeblich die Rede verfälscht
dargestellt und damit die Affäre um ihn ausgelöst habe.
tagesschau.de hatte am 30. Oktober 2003 im Internet in einer Überschrift
geschrieben, dass Hohmann die Juden als "Tätervolk" bezeichnet habe. Laut
Klageschrift gebe das den tatsächlichen Inhalt der Rede nicht wieder und sei
eine falsche Tatsachenbehauptung. Der NDR wies den Vorwurf zurück - die
Schlagzeile müsse mit dem dazugehörigen Bericht bewertet werden, in dem die
wesentlichen Passagen der Rede vollständig zitiert worden seien. Die
Überschrift habe nur ein Schlaglicht auf den Fall geworfen und sei eine
zulässige Bewertung des Falles. Das Landgericht Fulda schloss sich dieser
Argumentation an. Einen Vergleich hatte der NDR zuvor abgelehnt.
In der Rede hatte Hohmann laut Manuskript gesagt, Juden hätten die
"revolutionäre Bewegung in Russland" geprägt, der Millionen von Menschen zum
Opfer gefallen seien. "Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als
Tätervolk bezeichnen." Die Union hatte den Politiker wegen der umstrittenen
Rede aus der Fraktion und der Partei ausgeschlossen – der erste Ausschluss
in der über 50-jährigen Fraktionsgeschichte von CDU und CSU.
Rechtsradikal in der CDU:
CDU-Abgeordneter nennt
Juden "Tätervolk"
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat in einer
Rede zum Tag der deutschen Einheit Verbrechen während der russischen
Revolution mit dem Holocaust verglichen...
hagalil.com
16-01-2005 |