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Im Monat September:
Über Terror und Heuchelei

Kommentar von Yoel Marcus, Ha’aretz, 07.09.2004
Englische Version: http://www.haaretz.com
Hebräische Version:
http://www.haaretz.co.il

Der Monat September wird immer mehr zu dem Monat, den man mit den schlimmsten Dingen in Verbindung bringt. Der zweite Weltkrieg brach im September aus. Während des „Schwarzen Septembers“ fand sich König Hussein mit Arafat und seinen Kumpanen konfrontiert und schickte sie schließlich ins Exil in den Libanon. Die Al-Aksa-Intifada, in der 4.000 Israelis und Palästinenser ihr Leben verloren, begann im September. Der Angriff auf die Zwillingstürme, der zum ersten Mal nach Pearl Harbor Amerikas Verwundbarkeit gegenüber ausländischer Aggression zeigte, geschah im September. Und der diesjährige September wird in der Erinnerung mit dem Terrorangriff in Ossetien verbunden bleiben – einer der grausamsten und blutigsten Angriffe, die das menschliche Auge je live im Fernsehen zu sehen bekam.

Im September 1939 realisierte Europa schnell, dass es einem Weltkrieg gegenüber stand. Doch heute ist nicht klar, ob Europa versteht, was Amerika längst verstanden hat, nämlich, dass der dritte Weltkrieg bereits in vollem Gange ist. Dieser Krieg unterscheidet sich jedoch von allen anderen Kriegen der Geschichte. Denn hier kämpfen nicht Länder gegen Länder. Es ist kein Krieg, der durch Eroberung oder auf Grund eines durchschlagenden militärischen Sieges gewonnen werden kann. Denn der Feind ist der Terror, der überall und nirgendwo ist. Der Terror ist nicht durch die Genfer Konvention gebunden. Er hat nicht nur kein Problem damit, Zivilisten zu treffen, sondern diese sind genau das Ziel, das er aussucht – Frauen, Kinder, Senioren. Menschen wie du und ich werden nur deshalb getötet, weil sie sich gerade zufällig vor Ort befinden. Damit es noch mehr weh tut. Wenn die Al-Qaida-Piloten zwei Stunden später geflogen wären, hätte die Opferzahl am 11. September um die 30.000 betragen.

Die Welt hat seit dem zweiten Weltkrieg alle Arten von Terror kennen gelernt: z. B. Anarchisten wie den „Roten Danny“ oder Carlos; oder die Iren, die Basken und die Palästinenser, die durch Nationalismus zu ihren Taten bewegt werden. Doch diejenigen, die den Terror auf seine gegenwärtige Höhe getrieben haben -und dabei wahllos morden, hilflose Kinder erschießen und willkürliche Ziele auswählen-, das sind Moslems, und ihr Ziel ist bisher nicht vollkommen bekannt. In seinem Buch „Was lief schief“ spekuliert Professor Bernard Lewis, dass alles mit der Rückständigkeit der moslemischen Gesellschaft seit dem Zerfall des Ottomanischen Imperiums zu tun hat und mit der Unfähigkeit des Islam, mit der westlichen Modernisierung Schritt zu halten. Islamische Regimes haben seither nichts zur Weltkultur oder dem Fortschritt ihres eigenen Volkes beigetragen.

Präsident Bush war der einzige, der das Kind beim Namen genannt hat. Er sagte, dass es eine Achse des Bösen gäbe. Ein Krieg ohne Regeln und Grenzen, ein Krieg, der gestoppt werden muss, bevor das Schlimmste passiert, wobei das Schlimmste alles sein kann, angefangen vom biologischen Holocaust bis hin zum nuklearen Showdown. Die Terrororganisationen und diejenigen, die ihnen Unterschlupf gewähren, müssen überall bekämpft werden, wobei jedes Maß an Stärke, das die Welt hat, benutzt werden sollte. Doch die Stärke eines Monsieur le Président de la République und eines Herrn Bundeskanzlers liegt nur im Schreiben von Kondolenztelegrammen.

Europa hat Samthandschuhe angezogen und spielt Vereinte Nationen. Es entscheidet, welcher Terror gerechtfertigt ist und welcher nicht. Wenn der Terrorangriff in Israel stattfindet, liegt es daran, dass wir zu hart mit den Palästinensern umgehen. Als ob der Terror aufhören würde, sobald ein Abkommen unterzeichnet ist. Präsident Putin genießt in Europa großes Ansehen, selbst wenn er 100.000 Menschen in Tschetschenien in ihrem Kampf um Unabhängigkeit massakriert. Um Skinny in „The Teahouse of the August Moon“ frei zu zitieren: Politische Pornographie hängt auch mit der Geographie zusammen.

In der Europäischen Union sind Heuchelei und doppelter Maßstab die Namen des Spiels. Wenn es darum geht, Geheimdienstinformationen zu sammeln, mögen die europäischen Länder den USA hier und dort helfen, doch sie nehmen nicht direkt am Krieg gegen den Terror oder gegen diejenigen, die Terroristen Unterschlupf gewähren, teil. Aus Angst vor einem Ölembargo krümmen sie keinen Finger in Bezug auf Syrien, das der Hisbollah und der Hamas Schutz gewährt, oder in Bezug auf Saudi Arabien, das Attentäter für die grausamsten Angriffe liefert. Sie gehen nicht gegen den Iran vor, obwohl definitiv bewiesen ist, dass er in den vergangenen Jahren in große Angriffe verwickelt war und eine Nuklearmacht aufbaut mit Raketen, die fähig sind, das Herz Europas zu treffen.

Israel ist sowohl Opfer wie Mitglied von Bushs Brigade, ein kleines Verbindungsglied in einer Familie von Nationen, die entschieden ist, sich selbst gegen die Geißel des Terrors zu verteidigen. In den Augen dieser Familie gibt es nicht so etwas wie gerechtfertigten oder ungerechtfertigten Terror. Terror ist Terror. Und die gesamte westliche Welt ist sein potenzielles Ziel. Wenn eines Tages jemand im heiligen Namen von Allah entscheiden wird, den ultimativen, alles beendenden Angriff auszuführen, wird selbst Europa nicht verschont bleiben.

hagalil.com 05-09-2004

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