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Ist er dafür, oder ist er dagegen?
Die Täuschungen des Zauberers

Jedioth achronoth

Der Zauberer Bibi ist wieder da, und wie immer verwirrt er das Publikum. Er ist für die Loslösung, aber auch dagegen. Er unterstützt den MP, aber gleichzeitig legt er ihm Hindernisse in den Weg. Kein Wunder, dass das Publikum seiner Show - und das sind die Likud-Minister, die am Treffen mit Sharon teilnahmen, und eigentlich wir alle - diesen Mann, Benjamin Netanjahu, nicht versteht. Ist er dafür, oder ist er dagegen?

Wie alle seine Reden war auch die gestrige brillant und überzeugend. Er ist zwar für die Loslösung, stellt jedoch einige sehr logische Vorbedingungen: zuerst muss der Trennzaun fertig gebaut werden, die Siedlungsblocks müssen von den Amerikanern anerkannt werden, eine amerikanische Erklärung gegen das Rückkehrrecht der Palästinenser muss erfolgen und Israel darf nicht auf die Kontrolle an den Checkpoints verzichten.

Kein Zweifel, der Mann trifft genau ins Herz des nationalen Konsens. Niemand kann etwas gegen diese haarscharfe Logik einwenden. Er vergisst nur, uns zu erklären, welchen Zaun er denn genau meint. Den, der heute gebaut wird, oder den, dessen Verlauf von den Amerikanern entschieden abgelehnt wird? Welche Siedlungsblocks sollen von den Amerikanern bestätigt werden? Bezieht er sich auf die 2,5% der Gebiete der Westbank, die im Genfer Programm Beilins erscheinen, und für die Israel mit alternativen Gebieten bezahlen muss? Oder meint er 10%, wie es Ehud Barak vorhatte? Oder spricht er vielleicht von völlig anderen Größenordnungen?

Der Kontrolle an den Checkpoints, d.h. der Verbleib der IDF an der Philadelphia-Achse, hat Sharon schon zugestimmt. Dann stimmt auch Netanjahu zu. Obwohl beide wissen, dass dies bedeutet, dass wir Gaza zwar verlassen, uns jedoch nicht der Verantwortung für das, was dort geschieht, entledigen.

Der „Zauberer“ von 2004 ist also genau derselbe „Zauberer“ wie beim Hebron-Abkommen im Jahre 1996. Damals war er bereit, Hebron an die Palästinenser zu übergeben…, es verging jedoch nicht viel Zeit bis zum Beginn der Bauarbeiten in Har-Choma und seiner Erklärung, im Rahmen der Neu-Stationierung werde den Palästinensern nur ein Prozent der Westbank übertragen. Damit sagte er eigentlich: ich beabsichtige nicht, mich an die Abkommen zu halten. Im Jahr 98, bei den Verhandlungen auf der Wye Plantation, stimmte der „Zauberer“ einer Übergabe von 13% an die PA zu, einer sicheren Passage und dem Bau eines Hafens. Als er jedoch nach Israel zurückkam, war klar, dass er nicht beabsichtige, sich an die Abkommen zu halten. Das ist die Kunst eines Fußballspielers, der gleichzeitig auf demselben Spielfeld in zwei Mannschaften spielen kann, auf beiden Seiten Tore schießt und sich dabei nicht mal die Mühe gibt, das Trikot zu wechseln. Die Fans der beiden Mannschaften sind jedoch nicht mehr so recht zufrieden. Kann es sein, dass der Zauber nachlässt?

Die wahren Ansichten Netanjahus werden wahrscheinlich enthüllt, wenn es ihm politisch und parteilich in den Kram passt. So kann sich ein Mann, der wieder MP werden will, nicht benehmen. Die Öffentlichkeit muss wissen, welchen Zaun er bauen will, wie groß die Siedlungsblocks sind und was er wirklich von der Loslösung hält.

Und was wird der „Zauberer“ tun, wenn die Amerikaner nur einen Teil der Bedingungen erfüllen? Dann werden brillante Reden nicht mehr genügen. Dann wird er eine klare Haltung beziehen, und sich eventuell sogar entsprechend dieser Haltung verhalten müssen.

Israel Nachrichten [nahost-politik.de]

hagalil.com 24-03-2004

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