Hoffnung für die israelische Blumenindustrie:
Die Madonnenlilie blüht im März
Israelischen
Gartenbaukünstlern der Ben Gurion Universität im Negev ist es gelungen, die
seltene Madonnenlilie (Lilium Candidum) zwei Monate früher als gewöhnlich
zum Blühen zu bringen. Die Nachricht hat Aufsehen im Vatikan erregt, denn
nach christlicher Tradition ist die Madonnenlilie ein Attribut des Engels
Gabriel, der die Schwangerschaft der Maria ankündigte.
Die Ben Gurion Universität wird dem Heiligen Stuhl ein
Exemplar der Züchtung als besonderes Geschenk aus Be’er Sheva übersenden.
Das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Michele Zaccai haben die
Blumenzwiebel in Gewächshäusern agrotechnisch so manipuliert, dass die
Madonnenlilie jetzt schon um den 25. März, also zum christlichen Tag der
Verkündigung, und nicht erst Ende Mai zu blühen begann.
Die einzigartige weiße Lilie gehört zu den bedrohten
Pflanzenarten und ist in Israel in der Natur Galiläas und des Karmel
anzutreffen. Sie hat einen hohen Stängel, kleine weiße Blüten und einen
lieblichen Duft. Lange Zeit galt sie als ein Symbol für Israel und zierte
zahlreiche antike Münzen Israels des 4. Jahrhunderts v. u. Z. Zwar wächst
die Madonnenlilie auch in anderen Teilen der Erde, allerdings halten viele
christliche Gläubige an der Vorstellung fest, dass die Blume ursprünglich
nur im Heiligen Land beheimatet war, erklärt Dr. Zaccai.
Im Unterschied zu der viel bekannteren Osterlilie (Lilium
Longiflorum) aus Japan fällt der Marktanteil der Madonnenlilie noch sehr
gering aus. Das hängt mit ihrer schwer zu regulierenden Blütezeit zusammen.
Aus diesem Grund konnten Liebhaber die Blume im Handel bisher kaum als
Schnittblume, sondern allenfalls als Zwiebel erwerben. Für die israelische
Blumenindustrie eröffnet die Entwicklung aus dem Negev eine neue
Marktnische. Traditionell haben israelische Blumen einen starken Stand auf
dem europäischen Markt. Dieser hat in den letzten Jahren jedoch unter der
Konkurrenz afrikanischer Länder gelitten, wo Billiglöhne zur preislichen
Unterbietung israelischer Blumen führten.
Quelle: www.israel21c.org
Bild: Amikam Shoob, Tel Aviv University
© Botschaft des Staates Israel
hagalil.com
25-03-2004 |