Erinnerung an die Bücherverbrennung:
Brandfleck auf dem Rathausplatz in Wuppertal-Barmen
Der Künstler Wolfram P. Kastner wird am Donnerstag, 1.
April 2004 um 17.00 Uhr zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen der Nazis
in Wuppertal auf dem Rathausplatz Wuppertal-Barmen einen schwarzen Fleck
anbringen und den Satz von Heinrich Heine "Dort wo man Bücher verbrennt,
verbrennt man auch am Ende Menschen." mit weißer Farbe auf das Pflaster
schreiben. Am 1. April verbrannten
Lehrer und Schüler in Wuppertal-Elberfeld und auf dem Rathausplatz in
Wuppertal-Barmen die Bücher der besten deutschen Autoren, die den Nazis
verhasst waren. Seit 1995 bemüht sich
Wolfram Kastner zusammen mit der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft darum, ein
dauerhaftes Zeichen der Erinnerung und Mahnung an der historischen
Brandstelle vor dem Rathaus gut sichtbar anzubringen.
Das wurde mit eigenartigen Begründungen von der Stadt
abgelehnt, wie z.B. es sei "kein zwingendes Erinnerungsdatum vorhanden."
Stattdessen beschloss die Rathausmehrheit, fernab und ohne örtlichen Bezug
eine Plakette an der Stadtbibliothek einzurichten.
Zum 71. Jahrestag der Kulturvernichtung, die einen Auftakt
zur Verbrennung von Synagogen, Städten und Menschen darstellte, wird Wolfram
Kastner mit einem symbolischen Brandfleck auf dem Pflaster des
Rathausvorplatzes zeigen, was die Wuppertaler nicht sehen sollen. Schüler
werden dabei Texte verfolgter Autoren vortragen und Bürgermeister Rolf
Köster wird in einem Statement erklären, warum er sich für ein dauerhaftes
Erinnerungszeichen auf dem Rathausplatz eingesetzt hat.
Um 18.00 Uhr findet eine Veranstaltung in der Gemarker Kirche
"Die Vergangenheit der Zukunft" statt, bei der u.a. Wolfram Kastner einen
Vortrag halten zu den Bücherverbrennungen, ihren Folgewirkungen und ihrer
Verdrängung aus dem Bewusstsein in den meisten deutschen Brandstädten.
www.wolframkastner.kulturserver.de
hagalil.com 31-03-2004 |