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Terroranschlag in Haifa:
Deutsche Reaktionen

Max Brym

Am Samstag, den 4.10.03, fand ein menschenverachtender, ein mörderisch-faschistoider Anschlag auf das bekannte Restaurant Maxim in Haifa statt. Der Anschlag kostete 19 Menschen das Leben. Die Reaktionen in Deutschland auf dieses Attentat sind seitens der "bürgerlichen Mitte" ritualisiert und banal. Der Anschlag wird verurteilt, aber gleichzeitig mit erhobenen Zeigefinger Israel ermahnt, "nicht überzureagieren".

Diese Sorge ist heuchlerisch und verlogen. Gerade zur Zeit des Attentats jettete der Kanzler durch mehrere arabische Staaten, um den Raum mit einer neuen deutschen Wirtschaftsoffensive zu beglücken. Seinem ägyptischen Gesprächspartner Mubarak gegenüber machte Schröder klar: "Die israelische Militäraktion gegen Syrien ist inakzeptabel". Der Kanzler ging mit keinem Wort auf die Tatsache ein, dass Israel in Syrien ein Terrorcamp attackierte.

Syrien scheint dem Kanzler wichtig zu sein, kein Wunder, tauchte doch Syrien im Fischer Weltalmanach 2002 als viertwichtigster Öllieferant  der Bundesrepublik Deutschland auf. Die Masse des Öls bezog Syrien damals aus dem Irak Saddams. In der Vergangenheit gab es kein deutsches Wort der Kritik an dem Regime in Syrien. Die dortigen Menschenrechtsverletzungen sind kein Thema. Dass Syrien fundamentalistische und nationalistische Terroristen unterstützt, ist ein offensichtlicher Tatbestand. In der bundesdeutschen Presse wird das kaum problematisiert.

In Saudi Arabien fand der Kanzler wiederum Worte, die seine Gastgeber erfreuen mussten. Er erwähnte den Selbstmordanschlag in Haifa nur am Rande, dafür um so mehr "die territoriale Integrität Syriens". Kein Wort gegen die permanenten Menschenrechtsverletzungen in Saudi Arabien durch die dort geltende Scharia oder gegen die rassistische Unterdrückung der fast sechs Millionen Gastarbeiter in Saudi Arabien. Im Gegenteil, der Kanzler lobte gegenüber der Prinzenriege seine Agenda 2010 und bot Deutschland als Investitionsland an. In einer Pressekonferenz in Riad sagte der deutsche Kanzler: "Wir hatten zum Irak-Krieg eine andere Haltung als die USA und hoffen jetzt auf bessere Wirtschaftsbeziehungen mit Ihnen". Es geht demzufolge um eine ökonomische "Friedensdividende". Jede Kritik an Israel und auch jede "Freundschafts-" oder "Kondolenzaktion" gegenüber Israel ist von diesem Interesse überlagert.

Der deutschen Politik geht es nicht um Menschenrechte, nicht um die Politik Sharons und nicht um die Belange der Palästinenser. Im eigenen Interesse wird Politik gemacht und dies erfordert eine Annäherung an bestimmte arabische Staaten. Wie viele Opfer es in Haifa gab, ist nur insofern wichtig, inwieweit die "Solidarität mit Israel" nicht die deutschen Geschäfte stört. Dieses instrumentale Verhältnis zu Israel ist klar an der Gewichtung der Aussagen des Kanzlers in den arabischen Staaten abzulesen. Der Tod und das Leid jüdischer und nichtjüdischer Menschen in Haifa war ein Randphänomen.

"Linke und rechte Deutsche"

Die Junge Welt, eine in Berlin erscheinende Tageszeitung mit "sozialistischem" Anspruch, lieferte trotz der Toten in Haifa ihre übliche Israelberichterstattung. Kein Wort, das den faschistischen Anschlag in Haifa moralisch und politisch verurteilte, war in der Jungen Welt zu finden. Statt dessen drosch Herr Pirker aus Wien seine üblichen "antizionistischen" ( antisemitischen) Phrasen. Vom "Apartheidsstaat" Israel konnte gelesen werden. Völlig ignoriert wurde die Tatsache, dass der Anschlag in Haifa einem Lokal eines arabischen Besitzers mit jüdischen und arabischen Gästen galt. Neben der Ignoranz gegenüber der konkreten Tat, hatte die Berichterstattung das Motto: "Ha Ha, selber schuld oder so was kommt von so was".

Die Berichterstattung in der Jungen Welt und ihre Toleranz gegenüber faschistischen Selbstmordattentätern ist zynisch und dumm. Vergleichbar nur mit der Haltung eines Winkeladvokaten, der für einen Vergewaltigter einen Freispruch fordert, da dieser vom Mini- Rock des weiblichen Opfers sexuell gereizt worden sei. Kritik an der israelischen Siedlungspolitik ist gerechtfertigt und notwendig, aber nicht von Leuten, die faschistische Aktionen des Dschihad rechtfertigen und verharmlosen. Herr Pirker ist nach glaubhaften Informationen der "Antiimperialistischen Koordination" aus Wien zugetan. Diese verkündete kürzlich ihre Solidarität mit der Hamas. Die Hamas Erklärung der AIK druckte das nazistische Störtebeker Netz ab. Am 6.10.03 schmierte das Störtebeker Netz folgenden Satz auf seine Seite: "In Haifa starben acht Menschen und elf Juden". Ob das Konsequenzen seitens der Staatsanwaltschaft hat, bleibt abzuwarten.

Es gilt zu bilanzieren: Der bestialische Anschlag in Haifa zeigt nicht nur, dass es  in der Region so nicht weitergehen kann, sondern der Anschlag zeigt auch eine unappetitliche Lage in Deutschland auf. Die bürgerliche deutsche Elite hat ihre Interessen, die sich zunehmend mit der arabischen Reaktion verbinden. Die altgläubige "Linke" tarnt ihren Antisemitismus schlecht als Antizionismus und die Nazis hetzen offen zum Mord.

hagalil.com 08-10-2003

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