antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Deutsche Vermittlung zwischen Israel und Hisb-Allah:
Leichen für einen Besuch in Gefangenschaft

Ende letzter Woche übergab Israel die Leichen von zwei Hisbollah-Kämpfern an den Libanon. Wenige Stunden später stellte sich der Grund heraus: Der deutsche Vermittler Ernst Uhrlau besuchte am Wochenende den gefangenen israelischen Zivilisten Elchanan Tannenbaum. Nach seiner Rückkehr berichtete er dem israelischen Koordinator Ilan Biran: "Er ist am Leben und gesund".

In Jerusalem hofft man nun, dass in Bälde ein Austauschgeschäft stattfinden wird. Scheich Nassrallah, Generalsekretär der HisbAllah, sagte gestern: "Die Rückführung der beiden Leichen ist das Ergebnis deutscher Vermittlung. Ich hoffe, dass diese Vermittlung die erwünschten Ergebnisse bringen wird". Israelische Sicherheitsstellen sagten lat M'ariw, als Gegenleistung für die Rückführung der beiden Leichen gäbe es im Moment keine weiteren Schritte. Die Atmosphäre habe sich jedoch verbessert, und die Verhandlungen sähen heute sehr viel ernsthafter aus.

Ernst Uhrlau, der deutsche Vermittler zwischen Israel und Hisb-Allah wird in haArez als hoher Beamter im Amt von Bundeskanzler Schröder bezeichnet. Uhrlau sei ein Profi mit guten politischen Kontakten. Eigentlich ist er eine Art politischer "Kommissar", dessen Aufgabe es ist, die deutschen Geheimdienste zu kontrollieren und zwischen ihnen und dem Kanzleramt zu koordinieren. Uhrlau stammt aus dem Bezirk Hamburg, wo er eine Reihe von Ämtern auf den Bereichen Polizei und Verfassungsschutz innehatte. Im Jahre 1996 wurde er zum Polizeipräsidenten von Hamburg ernannt, im Jahre 98 in sein jetziges Amt. Er steht der SPD nahe. Sicher auch ein Grund dafür, dass Kanzler Schröder gerade ihn in dieses heikle Amt berief.

In Jedioth betont auch Eldad Beck, die Erfahrungen des deutschen Vermittlers im Sicherheitsbereich und dessen Nähe zum Bundeskanzler: "Im November 2000, einen Monat nach der Entführung der drei IDF-Soldaten auf dem Har Dow, begann Deutschland, zwischen Israel und der Hisbollah zu vermitteln. In der derzeitigen Phase der Kontakte ist Ernst Uhrlau mit der Vermittlung betraut, der als Koordinator zwischen den deutschen Sicherheitsdiensten und dem Kanzleramt fungiert. Uhrlau wurde im Jahre 1998 in dieses Amt ernannt. Es hatte sich dabei sowohl um eine politische als auch eine professionelle Ernennung gehandelt: Uhrlau ist ein Sozialdemokrat, der Bundeskanzler Schröder sehr nahe steht, seit den 80-er Jahren fungierte er jedoch in einer Reihe von hohen Ämtern im Verfassungsschutz im Raum Hamburg. Uhrlau (56) ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er gilt als brillant und höchst intelligent. In den letzten drei Jahren, als Vermittler zwischen Israel und der Hisbollah, besuchte er einige Male Israel und Libanon, um die Kontakte voranzutreiben".

Ronen Bergmann berichtet in Jedioth, von einer Welle des Optimismus, die die Familien der Gefangenen und Vermissten in Israel zur Zeit überschwemmt: "Sollte diese Gesprächsrunde tatsächlich mit einem Austauschgeschäft enden, dann hätten die armen Familien dies nicht zuletzt ihren Schicksalsgenossen auf der libanesischen Seite zu verdanken. Denn wenn die Hisbollah endlich einem Geschäft zustimmen sollte, dann vor allem auch wegen des Drucks, den die Familien der Gefangenen und der "Shahids" der Hisbollah auf Scheich Nassrallah ausüben. Denn, so radikal der Scheich auch sein mag, er ist ein pragmatischer Mann, der seit dem Rückzug Israels aus Libanon versucht, seine Organisation als politisch-soziale Bewegung zu etablieren, nicht nur als Guerilla-Organisation. Deshalb muss er auf die Wünsche der Öffentlichkeit Rücksicht nehmen, und auch die Familien der libanesischen Gefangenen und Toten wollen den Kreis endlich schließen.
Wie immer ist auch diesmal die deutsche Vermittlung dominierend und entscheidend. Trotz Versuche des französischen Geheimdiensts, sich zu engagieren, sind die Leute des BND aus verschiedenen Gründen die führenden: die relativ guten Beziehungen zwischen Deutschland und Iran, einschließlich umfangreicher Handelsbeziehungen; die historischen Schulden Deutschlands bei Israel, die es dazu führen, sich mit humanitären Themen zu befassen, sowie die, gelinde gesagt, engen geheimdienstlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten. Israel vertraut den Deutschen voll und ganz, und diese möchten ihrerseits politisch aus ihrem Engagement profitieren".

Profitieren wird vorerst auch Nassrallah, der sich laut Smadar Peri in Jedioth bereits auf den "Tag danach" vorbereitet: "Wie immer auch das Austauschgeschäft mit Israel enden wird, seine Ergebnisse sollen politische Farbe auf die Wangen von Hassan Nassrallah bringen. Der Generalsekretär der Hisbollah schreibt bereits seine Siegesrede. 'Wir haben die Israelis bezwungen. Wir hatten recht mit unserer Weigerung, keine Informationen über die israelischen Vermissten und Gefangenen herauszugeben', wird er sicherlich behaupten. Gestern produzierte Nassrallah die Generalprobe vor dem großen Festival: eine groß angelegte Zeremonie in Nakora, in deren Verlauf der örtliche 'Sheriff', Nabil Kauk, die Leichen der Terroristen in Empfang nahm.
Es ist wichtig zu betonen, dass kein Vertreter der libanesischen Regierung oder der Armee zu dieser Zeremonie eingeladen wurde, die an einem Ort stattfand, der sich völlig unter der Kontrolle der Hisbollah befindet. Hier gibt Nassrallah den politischen, militärischen und wirtschaftlichen Ton an, mit syrischer Unterstützung und klaren Anweisungen aus Teheran. Sheriff Kauk wich gestern den Journalisten aus, die wissen wollten, welche Häftlinge aus den israelischen Gefängnissen freigelassen werden. Kauk weiß, dass das Geschäft bereits abgeschlossen ist, er ist jedoch nicht über die Liste informiert, die zwischen Nassrallah und dem deutschen Vermittler vereinbart wurde.
Nach den Feierlichkeiten anlässlich der Freilassung der Häftlinge wird jedoch wieder die Frage nach der Zukunft Nassrallahs aufkommen. Der syrische Präsident bewundert ihn zwar, der iranische Herrscher ist sein Patron, aber gerade der Sieg Nassrallahs bei dem Austauschgeschäft könnte seinen Sturz bewirken. Um seine Position zu bewahren, wird der Scheich dafür sorgen müssen, dass die Hisbollah relevant bleibt: eine militante, kämpfende Organisation, und nicht eine politische Partei, die sich mit grauer Arbeit im libanesischen Parlament befasst. Nassrallah ist sich auch der Tatsache bewusst, dass er auf der amerikanischen "Achse des Bösen" einen zentralen Platz einnimmt, auch, dass er auf der Abschussliste Israels steht und mit uns eine lange und bittere Rechnung offen stehen hat.

Weiterführende Links:
-
http://www.hagalil.com/israel/armee/vermisste.htm
- http://jafi.jewish-life.de/paedagogik/actual/mia.html
Israel - Freiheit für die Gefangenen

hagalil.com 28-08-2003

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved