Rückblick auf den 9. Aw 5761:
Wirrköpfe liefern willkommene Steilvorlagen
Ende Juli erreichte die Terrorwelle einen neuen
Höhepunkt. Hier einige Beispiele vom 30-07-01: Beschuss, durch den
unter anderem eine Soldatin der Grenzpolizei schwer verwundet und
weitere Soldaten sowie Bürger mittelschwere und leichte Verletzungen
erlitten, Abschuss von Panzerfäusten und Werfen von Handgranaten,
Messerstechereien in Jerusalem, wobei ein jüdischer Bürger schwer
verwundet und eine junge Frau leicht verletzt wurden, Bombenlegung in
einem Jerusalemer Supermarkt, bei dem es wie durch Wunder keine
Verletzten gab, Beschuss mit Granatwerfern, bei welchem ein Mädchen in
Kfar Darom leicht verletzt wurde, sowie eine Sprengladung in der Nähe
von Ofra – wobei glücklicherweise keine Menschen zu Schaden kamen.
Darüber hinaus gab es Dutzende von Anschlagsdrohungen – hauptsächlich in
Jerusalem. Eine nie dagewesene Verstärkung der Sicherheitsorgane in der
Hauptstadt verhinderte mit Sicherheit weitere Anschläge.
Diese schlimme Häufung der Ereignisse schließt sich direkt an die
Zwischenfälle vom vergangenen Sonntag an, als betende Juden an der
Klagemauer an ihrem Trauertag vom Tempelberg aus, der ein ganzes Stück
oberhalb der Gebetsebene liegt, mit Steinen beworfen wurden. Es ist
nicht das erste Mal, dass an der Mauer betende Juden mit Steinen vom
Tempelberg aus angegriffen werden. Es gab noch weitere Anschlagversuche,
die wie durch ein Wunder kein tragisches Ende nahmen – der schlimmste
war der Versuch, ein achtstöckiges Haus in Pisgat-Zeev zu sprengen.
Auf palästinensischer Seite:
Kaum Bereitschaft die Attentate zu verhindern
Bedauerlicherweise läßt sich auf der palästinensischen
Seite keine Bereitschaft bzw. kein Versuch erkennen, die Attentate zu
verhindern. Israel unternahm alles Erdenkliche, um die Spannung und den
Argwohn in der Affäre der "Grundsteinlegung am Tempelberg" zu
zerstreuen, angefangen damit, dass die Genehmigung für die symbolische
Zeremonie nur für einen Ort außerhalb der Stadtmauern erteilt wurde, bis
hin zur Übermittlung von Beruhigungsbotschaften.
Die "Getreuen des Tempelbergs":
Vereinzelte Wirrköpfe liefern Steilvorlagen
Auf der anderen Seite fand eine Hetzkampagne zur
Erhitzung der Gemüter statt, was letztendlich (Stunden, nachdem die
Grundsteinlegungs-Zeremonie längst vorbei war) zu Steinwürfen vom
Tempelberg aus und zum Abbruch des wichtigen neunten Av-Gebetes zum
Andenken an die Zerstörung des Tempels geführt hat. Die Polizei sah sich
letztendlich gezwungen, in den Tempelbergbereich hineinzugehen, um die
Steinwürfe zu beenden. Es läßt sich die palästinensische Bemühung
erkennen, die Gewalthandlungen auf Jerusalem zu konzentrieren.
Gleichzeitig bricht die Hetzkampagne nicht ab und es zeichnet sich der
extrem gefährliche Versuch Arafats und der palästinensischen
Selbstverwaltung ab, den politischen Konflikt in einen Glaubenskrieg zu
verwandeln.
Die Fortsetzung der Attentatsbemühungen in Jerusalem
bzw. die Fortsetzung der antiisraelischen und antijüdischen Hetzkampagne
könnte eine schlimme Eskalation der Gewalt zur Folge haben, da Jerusalem
für alle Parteien ein empfindlicher Ort ist – einschließlich derjenigen,
die sich außerhalb der Region befinden bzw. mit dem Konflikt nichts zu
tun haben. Möglicherweise besteht das Ziel der palästinensischen
Bemühungen darin, die Flammen der Gewalt hochschlagen zu lassen, was
lediglich der Ablenkung von den schlimmen inneren
Gewaltauseinandersetzungen innerhalb der palästinensischen
Selbstverwaltung dient, vielleicht weil Arafat und die palästinensische
Selbstverwaltung meinen, dass die Gewalt ihren Zielen dient. So oder so
ist die einzige Möglichkeit, der Gewalt ein Ende zu setzen, ein
palästinensischer Beschluss, die Hetze und den Terror zu beenden.
Ein solcher Beschluss wird von Arafat erst dann
getroffen, wenn er überzeugt ist, dass die Gewalt seinen Zielen schadet.
Diesen Beschluß wird er daher erst treffen, wenn auf ihn internationaler
Druck ausgeübt wird – ähnlich dem Druck, der nach dem Massaker an der
Dolfinarium-Diskothek auf ihn ausgeübt wurde. Israel ruft die Politiker
der ganzen Welt auf und wendet sich an die Öffentlichkeit,
unaufhörlichen und kompromißlosen Druck auf Arafat und die
palästinensische Selbstverwaltung auszuüben, damit sie unmittelbar mit
der Gewalt Schluss machen, der Hetzkampagne ein Ende setzen und die
palästinensische Polizei veranlassen, den Terror zu verhindern, anstatt
Terror auszuüben, und damit sie alles in ihrer Macht stehende
unternehmen, um die Ruhe in der Region wieder herzustellen.
Nur eine wahrhaftige Verpflichtung Arafats und der
palästinensischen Selbstverwaltung zur Beendigung der Hetze und der
Gewalt werden die ersehnte Ruhe mit sich bringen. Nur die Ruhe wird zur
Umsetzung des Mitchell-Planes führen – der Plan, der eine Ruhephase und
vertrauensbildende Maßnahmen vorsieht und an dessen Ende die Rückkehr an
den Verhandlungstisch steht. Israel akzeptierte die Empfehlungen des
Mitchell-Berichtes voll und ganz, erklärte bekanntlich eine einseitige
Feuerpause und akzeptierte ausserdem die Tennet-Empfehlungen. Israel ist
sofort bereit, mit der Umsetzung aller Maßnahmen zu beginnen, die zu
politischen Verhandlungen zurückführen – allerdings ist dazu eine
ähnliche Bereitschaft der Gegenseite notwendig und diese läßt sich
leider augenblicklich nicht erkennen.
Hintergrund zum Tempelberg:
Bejn haMejzarim - zwischen Halakhah, Politik und Heiligkeit
Über Heiligkeit, Souveränität
und die Entweihung des Heiligtums:
G'tt wohnt hier nicht mehr
Die Positionierung des Tempelbergs und des in seinem Zentrum
gelegenen symbolischen heiligen Felsens verwandelte den nationalen
Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern in eine religiöse
Konfrontation...
Israel und der
Tempelberg:
Brüder im Lande
Kanaan
Weder verheißen noch heilig...
Im
Eifer des Gefechts:
Die
Heiligkeit von Menschenleben vergessen
Es ist schon sehr erschreckend, wenn man
heutzutage hört, dass es unter den orthodoxen Juden in Israel
Gruppierungen gibt, die mit großem Eifer den Wiederaufbau des Tempels
propagieren und zu betreiben versuchen...
Bejn haMezarim:
Die nicht zu
greifende Tempelbergvision
Solange wir in einer Gesellschaft leben, in der es Korruption gibt, in
der Frauen verkauft und ausgebeutet werden, kann die Vision des
Tempelbergs wie ein Leuchtturm sein, der uns den Weg weist, doch sie
darf nicht in etwas Greifbares verwandelt werden...
Zionismus nutzt den Palästinensern:
Die
Siedlungsbewegung ist fundamental anti-zionistisch
Es wird immer klarer, wie sehr die religiösen Siedler
in den besetzten Gebieten Gegner des Zionismus sind. Diese Aktivisten
der Besatzung haben die zentrale Idee des Zionismus, das Recht aller
Völker auf Selbstbestimmung, lange hinter sich gelassen...
Das Oberrabbinat Jerusalem und die Frage zum
Tempelberg:
Irushalajim und
die Tage des Moshiach
Beide Oberrabbiner erklärten (Quelle haArez), dass weder
die Halakhah noch die jüdische Tradition eine jüdische Souveränität über
Grabstätten verlangen...
Oberrabbiner Eljahu Bakschi-Doron:
Festhalten an Hebron und Nablus nicht notwendig
Der Raw erklärte, dass gegen eine Kontrolle der
Palästinenser über jüdisch-religiöse Stätten in Judäa und Schomron (
Westjordanland) aus religiösen Gründen nichts einzuwenden sei...
Ein Verstoß gegen religiöse Verordnung:
Der Marsch
auf den Tempelberg
Die Reden der Weisen sind voll von Verurteilung des Eifers
und messianischer Berechnung. Die Wege der Torah sind die Wege des
Friedens und die Torah steht erhaben über jeder Heiligkeit irgendeines
Ortes...
Har haBajith -
der Tempelberg:
100 Rabbiner gegen jüdischen Alleinanspruch
Als Beleg führten die Gelehrten in einer Erklärung am
Mittwoch dieser Woche ein Zitat aus dem Buch Jesaja an, derzufolge der
Tempelberg ein Ort des Gebets für alle Nationen sei...
Mythos und Wirklichkeit:
Die Heilige Stadt
Jerusalem hat sich als das entscheidende Problem bei den
einstweilen gescheiterten Verhandlungen über den endgültigen Status der
1967 von Israel besetzten palästinensischen Gebiete erwiesen. Es geht
dabei vor allem um den Tempelberg...
Der Tempelberg als
Aufhänger:
Die Suche nach einer Lösung für
Jerusalem
Israel hat einen ägyptischen Vorschlag abgelehnt, die Hoheitsrechte über
Jerusalem mit den Palästinensern zu teilen. Der amtierende Außenminister
Schlomo Ben Ami sagte am Sonntag, seine Regierung könne keinen Plan
annehmen, der den Tempelberg nicht unter israelischer Kontrolle
belasse...
Jerusalem:
Die Teilung des
Unteilbaren
Erst einige Tage, nachdem im Juli
die Gipfelklausur in Camp David begonnen hatte, ließ Ehud Barak eilig
einen Fachmann für die Jerusalem-Frage samt detaillierten Unterlagen
nachkommen. Hatte der israelische Premier seine Hausaufgaben nicht
gemacht?...
Der Tempelberg ruft:
Wer hat den Messias verschreckt?
Vergessen wir für einen Augenblick die profanen Gründe, aus denen Israel
die Übergabe des Tempelbergs an die Palästinenser nicht ernsthaft in
Erwägung zieht. Noch interessanter sind nämlich die sakralen, die
ideologischen und metaphysischen Fragen...
Jerusalems Klagemauer - Schnittpunkt vieler Kreuzzüge:
Labile Koexistenz religiöser und
nationaler Mythen am Tempelberg
Seit 1967 befindet sich die Klagemauer in Jerusalem unter israelischer
Kontrolle. Die einst von König Herodes vor mehr als zweitausend Jahren
errichtete westliche Stützmauer am Tempelberg ist heute für viele
Israeli ein Symbol nationaler Erfüllung oder religiöser Erlösung...
66 - 70 нашей эры:
Великое восстание Коанимов
Это восстание явилось причиной одной из величайших катастпоф в
иудейской истории. С самого начала оно было спорным. Один из
известнейших оппонентов Коанимов являлся Равин Йоханан Бен Закай...
Шива Асар беТамус:
День поста 17. тамуса
Постный день 17. тамуса напоминает о
начале разрушения храма. С этого дня начинается „трехнедельный“ траур по
храму и изгнанию. Эти „три недели„ заканчиваются также постным
днем 9. ава...
Nach einer Mitteilung der
Botschaft des Staates Israel
haGalil onLine 07-08-2001 |