Presseerklärung - Zentralrat der Juden in
Deutschland
Der Präsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, gab zum
Anschlag auf die Diskothek "Pascha" in Tel Aviv die nachfolgende
Erklärung ab:
Der feige Mordanschlag in Tel Aviv am
gestrigen Abend demaskiert auf schreckliche und
verabscheuungswürdige Weise das wahre Gesicht Arafats und damit
der palästinensischen Autonomiebehörde.
Durch Mord und Terror soll Israel weichgebombt
und destabilisiert werden. Der Terroranschlag zeigt einmal mehr,
dass Israel nicht die maßgebliche Schuld am täglichen Leid
zwischen Jordan und Mittelmeer trägt. Während Israel seit acht
Monaten mit einem systematischen Kleinkrieg und Terroranschlägen
überzogen wird, steht fuer große Teile der westlichen Welt
bereits fest, dass jede Gewalt unverhaeltnismäßig und überzogen,
also Israel der Aggressor ist. Angesichts der 17 toten
Jugendlichen vom gestrigen Abend, deren Familien unser tiefes
Mitgefühl gilt, muss jedem klar sein, wer der tatsächliche
Kriegstreiber in diesem Konflikt ist. Jassir Arafat ist
aufgefordert, endlich dem Terror als politischem Mittel
abzuschwören.
Im Kampf um die Gunst der Weltöffentlichkeit
schreckt die palästinensische Führung vor keiner Tat zurück.
Palästinensische Wohnhäuser werden als Feuerstellen missbraucht,
und Kinder werden als Märtyrer zu Zusammenstößen mit der
israelischen Armee angestiftet. Hier und jetzt muss das Morden
und Töten aufhören.
Die Regierungen der Europäischen Gemeinschaft,
wie die gesamte Weltöffentlichkeit dürfen nicht länger tatenlos
zusehen, wie unschuldige Menschen ihr Leben lassen müssen. Die
deutsche Bundesregierung ist aufgrund ihrer partnerschaftlichen
Beziehungen im Besonderen aufgefordert, aktiv in den Konflikt
einzugreifen und den Verhandlungen auf beiden Seiten endlich zum
Erfolg zu verhelfen. Dies setzt allerdings zwingend voraus, dass
das in der Zwischenzeit in westlichen Ländern wieder
festgesetzte antiisraelische Denken revidiert wird.
Schuldig an diesen sinnlosen Opfern sind nicht
nur diejenigen, die selbst Täter sind, sondern auch jene, die
tatenlos zusehen, obwohl sie friedensstiftend eingreifen
könnten.
Düsseldorf/Berlin, den 2. Juni 2002
haGalil onLine
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