|
|
|
|
|
|
Der Minister
für Kommunikation der Palästinensischen Autonomiebehörde, Imad
Al-Faluji, besuchte vor kurzem den Libanon. Im Flüchtlingslager Ein
Al-Hilweh hielt er eine Rede, in der er klarstellte, dass die
Al-Aqsa Intifada lange von den Palästinensern vorbereitet worden
war, als Antwort auf das Scheitern der Verhandlungen in Camp David.
Israel hat
Al-Falujis Aussagen der Kommission Mitchell zur Aufklärung der
Ursachen des Ausbruchs der Intifada vorgelegt. Arafat setzte
daraufhin Imad Al-Faluji unter Druck, seine Aussagen zurückzuziehen.
Kurz danach teilte Imad Al-Faluji mit, dass er niemals solche
Aussagen gemacht habe. Die nachfolgenden Auszüge seiner Rede im
Flüchtlingslager Ein Al-Hilweh wurden am 03/03/01 in der
libanesischen Zeitung Al-Safir veröffentlicht:
„Das
palästinensische Volk ist die stärkere Hälfte der internationalen
Gleichung. Es ist der Geheimcode und der Schlüssel zu Stabilität und
Frieden – nicht nur im Nahen Osten sondern auf der ganzen Welt.“
„Ihr könnt euch
sicher sein, dass euer Aufenthalt hier (im Libanon – d.Verf.) nur
zeitweilig ist. Wir werden keiner Macht erlauben, irgend einen
Einwand gegen das Recht auf Rückkehr zu erheben. Ich gratuliere
Präsident Emil Lahud, welcher unzählige Male gesagt hat, dass es
keine Lösung für die Palästinenser geben wird, die nicht ihr Recht
auf Rückkehr nach Palästina beinhaltet. Wir antworten ihm: Ja. Diese
Haltung ist der Konsens des palästinensischen Volkes und der
palästinensischen Führung.... Wir betonen, dass die palästinensische
Führung keinen Friedensvertrag unterschreiben
wird, der nicht die palästinensischen Rechte garantiert, und zuerst
und an erster Stelle das Recht auf Rückkehr (der palästinensischen
Flüchtlinge von 1949 in den Staat Israel – d. Verf.), der Befreiung
Jerusalems und ihrer Rückkehr zu voller palästinensischer
Souveränität. Dies sind unsere fundamentalen palästinensischen
Prinzipien, an denen wir festhalten und für die wir kämpfen.“
„Die Al-Aqsa
Intifada betont diese Prinzipien und Grundsätze.Wer auch immer
denkt, dass die Intifada wegen des Besuchs des verachteten Sharon in
der Al-Aqsa-Moschee ausbrach, irrt sich, auch wenn dies der
Strohhalm war, der den Rücken des palästinensischen Volkes zerbrach.
Die Intifada war von langer Hand geplant, seitdem Präsident Arafat
von den Verhandlungen in Camp David heimgekehrt war, wo er Clintons
Tisch umgestürzt hatte. Arafat blieb standhaft und griff Clinton an.
Er lehnte die amerikanischen Bedingungen ab und er tat dies im
Herzen der USA.“
„Mein Besuch
hier im Südlibanon ist eine klare Nachricht an den zionistischen
Feind. Wir sagen: Genau wie der nationale und islamische Widerstand
im Südlibanon Israel eine Lektion erteilte und es erniedrigt und
geschlagen zum Rückzug zwang, so wird der palästinensische
Widerstand Israel eine Lektion erteilen. Der palästinensische
Widerstand wird in Tel-Aviv, in Ashkelon, in Jerusalem, in jedem
Zoll des natürlichen Palästinas zuschlagen. Israel wird keine
einzige ruhige Nacht haben. Es wird keine Sicherheit im Herzen
Israels geben.“
„Das
palästinensische Volk ist geduldig, aber wenn es handelt – dann kann
es nichts und niemand aufhalten. Wenn das palästinensische Volk von
der Wut gepackt wird, dann wird die Welt es kennen lernen.“
„Wir sagen dem
zionistischen Feind und wir sagen der ganzen Welt: Wir werden zu den
frühen Tagen der PLO zurückkehren, zu den Sechzigern und Siebzigern.
Die Falken der Fatah werden zurückkehren, die Brigaden Izz Al-Din
Al-Qassam (Hamas – d. Verf.) werden auch zurückkehren und die roten
Falken (PFLP – d. Verf.) werden auch zurückkehren. Eine neue Phase
wird weitergeführt werden, bis die Rechte ihren Eigentümern
zurückgegeben werden... Wir werden jeden schlagen, der uns für das
Scheitern der Verhandlungen verantwortlich macht, denn Präsident
Arafats Geduld war größer als die Hiobs. Arafat wurde zum Hiob des
20ten Jahrhunderts wegen dem, was die USA und Israel ihn auferlegt
haben...“
QUELLE -
NEWSLETTER / Urs Pollatschek
Quellen sind die israelischen und Übersetzungen aus den arabischen
Massenmedien. Mein Ziel ist es, abgesehen von möglichst genauen
Nachrichten der laufenden Ereignisse, Hintergrundinformationen zu
liefern, die einem breiten Publikum in Europa bisher nicht
zugänglich sind.
haGalil onLine
20-03-2001
|