Die in Frankreich lebenden Personen
arabischer Herkunft sind die ersten Opfer der wachsenden Ablehnung von
Ausländern. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der rassistischen Gewalttaten
signifikant gestiegen.
60% der Franzosen sind der Auffassung, es
gebe zuviele Menschen ausländischer Herkunft in Frankreich. Nur 28% der
Befragten definieren sich als überhaupt nicht rassistisch. 43% hingegen
gestehen, daß sie "eher" oder "ein wenig" rassistisch seien, das sind 4% mehr
als 1999 bei derselben Umfrage. 26% erklären, sie seien "nicht sehr" rassistich.
Jeder dritte Befragte findet die Anwesenheit von Personen aus dem
nicht-europäischen Ausland "störend".
Diese Ablehnung betrifft in erster Linie
Araber: 63% der Befragten meinen, es gebe "zu viele". Hinsichtlich
der Schwarzen meinen diesnur 43% und 21% teilen diese Auffassung in Bezug auf
Asiaten.
Die hauptsächlich hinzugezogenen
Begründungen sind wirtschaftlicher Natur: über die Hälfte derjenigen, die diese
Auffassungen (s.o.) teilen, meinen, die Anwesenheit von Ausländern gefährde das
soziale Gleichgewicht, bzw. beeinflusse die Arbeitslosenrate in Frankreich, ein
Drittel beruft sich auf Probleme der Sicherheit. Ein Viertel macht sich
Gedanken zur französischen Identität.
73% sind überzeugt, die Emigranten kämen
nach Frankreich einzig und allein, damit sie in den Genuß der Sozialhilfen
kommen (2% mehr als 1999). 51% glauben, daß die Immigration die Hauptursache der
Unsicherheit sei. 79% finden, daß das Verhalten mancher Ausländer rassistische
Reaktionen gelegentlich rechtfertige.
Der Personenkreis, der die Schließung der
Grenzen einklagt, hat sich ebenfalls im Vergleich zu 1999 erweitert: 32%
(gegenüber 30%). Auch das Asylrecht wird in Frage gestellt: 34% finden,
Frankreich solle keine Flüchtlinge mehr aufnehmen. Diese Verhärtung drückt sich
in der Erhöhung rassistischer Gewalt aus: zählte man noch 1999 40 schwerwiegende
Gewalthandlungen (Anschläge, körperliche Übergriffe, Zerstörung von Gebäuden
etc), sind es 2000 146 gewesen.
Einschüchterungen und Drohungen haben
parallel dazu ebenfalls zugenommen: 772 im Jahr 2000 (1999: 149). Dies hat laut
Bericht auch mit der Welle antisemitischer Gewalt im Oktober 2000 zu tun. Davon
einmal
abgesehen ist die rassistische Gewalt vor allem anti-arabisch.
Zahlen aus Le Monde / avi
haGalil onLine
28-03-2001
|