SS-Oberscharführer Anton Malloth soll endlich wegen Mordes angeklagt
werden. Das berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am
Wochenende. Der 88-jährige frühere Aufseher im Konzentrationslager
Theresienstadt soll im September 1943 einen jüdischen Gefangenen bei
der Feldarbeit erschossen haben, weil der hungrige Mann einen
Kohlkopf unter seiner Jacke versteckt hatte (siehe frühere Artikel).
Dem Bericht
zufolge wird gegen den gebürtigen Innsbrucker seit 1964 in
Deutschland ermittelt, bereits drei Verfahren waren aber aus Mangel
an Beweisen wieder eingestellt worden. Im vergangenen Herbst hatte
sich ein neuer Zeuge bei tschechischen Behörden gemeldet, auf Grund
dessen Aussage ein viertes Verfahren aufgenommen wurde.
Ende Mai war
Malloth in München verhaftet und in Untersuchungshaft genommen
worden. Der 88-Jährige lebte dort seit 1988, unterstützt aus der
Sozialkasse und die "Stille Hilfe e.V." der Tochter des einstigen
SS-Chefs Heinrich Himmler. Zeugenaussagen zufolge war er einer der
brutalsten Aufseher des Konzentrationslagers, das sich in der Nähe
von Prag befand.
haGalil onLine
24-11-2000
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