Kinder überwinden Grenzen
Ein
jüdisch-palästinensisches Schulprojekt
sorgt für Dialog
Im Moment ist die Zukunft
Israels wegen des erneuten Scheiterns des Friedensprozesses ungewiss. Dass
Zusammenarbeit zwischen
Juden und Palästinensern doch klappen kann, zeigt das
Projekt „Kinder Lehren Kinder“. Dieses Projekt wurde beim „Global Dialogue 4“
auf der Expo in Hannover von den beiden Direktoren Shuli Dichter und Jallal
Hassan vorgestellt. Bei dem „Global Dialogue 4“ ging es um Armutsbekämpfung und
Entwicklungspolitik.
Das Projekt „Kinder Lehren
Kinder“ ist ein Austauschprogramm zwischen jeweils einer jüdischen und einer
arabischen Klasse, möglichst aus naheliegenden Wohnorten. Ohne dieses Projekt
würden sich die Schüler der beiden Klassen wahrscheinlich nie kennen lernen.
Denn obwohl
Juden und Palästinenser Bürger desselben Staates sind, leben sie nicht
miteinander, sondern nebeneinander. So gibt es außerhalb der geschäftlichen
Ebene kaum Kontakte zwischen beiden Seiten und deshalb kann es auch nicht zum
Dialog untereinander kommen.
Der Dialog ist das große
Ziel von „Kinder Lehren Kinder“. Nicht nur zwischen
Juden
und Palästinensern, sondern auch in der eigenen Gruppe. Die Schüler und auch die
Lehrer sollen über ihre Ängste, Vorurteile, Einstellungen und Gefühle offen
reden. So sollen sie sich ihrer eigenen Identität als israelischer Staatsbürger
bewusst werden.
Die Treffen mit der anderen
Gruppe dienen hauptsächlich dazu, die andere Seite kennen zu lernen. Die Schüler
sollen andere Einstellungen zu den Problemen in Israel kennen lernen, müssen
aber nicht mit diesen einverstanden sein. Sie sollen ihr eigenes Urteil bilden.
Nina Wesel Klasse 11d
Erasmus Widmann Gymnasium
Schwäbisch Hall
haGalil onLine
10-10-2000
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