Der Bau eines neuen
jüdischen Kulturzentrums am Jakobsplatz im Herzen Münchens ist nun
gesichert. Bislang fehlten 40 Millionen Mark für dieses Großprojekt.
Das Geld soll durch den Verkauf des
Geländes der ehemaligen
Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße aufgebracht werden.
Das Grundstück ist
zwar bereits seit 1965 im Besitz der Stadt München, allerdings
konnte diese damit bisher wenig anfangen. Im Grundbuch ist eine
Klausel eingetragen, die jegliche Bebauung verbot.
Bisher war auf dem
Gelände daher grüne Wiese, am Rand steht eine Gedenktafel, die an
den Abriss der Synagoge 1938 erinnert. Hitler hatte am 8. Juli 1938
persönlich den Befehl zum Abriss gegeben, also bereits fünf Monate
vor der sogenannten "Reichskristallnacht" -angeblich aus
verkehrstechnischen Erfordernissen.
Die Israelitische Kultusgemeinde München
verzichtete nun auf die sog. "Grünanlageneinlegungsverpflichtung". Dadurch kann
die Stadt das Grundstück verkaufen und den Erlös für den Bau des neuen
Kulturzentrums zur Verfügung stellen. Zusammen mit den 14 Millionen Mark, die
der Freistaat Bayern zur Verfügung stellt, steht damit dem Bau am Jakobsplatz
nichts mehr entgegen.
Das neue jüdische Kulturzentrum soll eine
Synagoge, ein Museum, einen Kindergarten und eine Schule bekommen. Der
städtebauliche Wettbewerb hat bereits begonnen, die Jury hat zwischen 269
Arbeiten zu wählen. Die Entscheidung soll Anfang nächster Woche bekannt gegeben
werden.
haGalil onLine
19-10-2000
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