Ende des Monats wird in Berlin ein
Kongress deutscher Investoren stattfinden, die an Investitionen in israelische
Firmen interessiert sind. Unter den Teilnehmern befinden sich bekannte Namen wie
Commerzbank, Deutsche Bank und Dresdner Bank.
Der Kongress wird von der Firma Schilo organisiert, in Zusammenarbeit mit der
israelisch-deutschen Handelskammer und der
Israelischen Botschaft in
Deutschland. Am Kongress werden voraussichtlich über 50 Investoren
teilnehmen - Risikokapitalfonds, Investmentbanken und deutsche
Technologiefirmen. In Israel werden fünf Start-Up Firmen von einem Komitee unter
der Leitung von Schilo ausgewählt werden. Vertreter der Firma werden diesen
Monat nach Israel kommen, um die potentiellen Kandidaten zu interviewen.
Schilo ist eine Investmentbank, deren Ziel es ist, Unternehmen bei der
Beschaffung und der Verwaltung von Kapital zu helfen. Die Investoren haben bis
30 Millionen Dollar für Investitionen in israelische Firmen bereitgestellt.
Schilo wird von Dr. Lori Schierer und Prof. Jakob Wassermann geleitet.
Das Interview führte Yanay Alfasi für die
israelische Wirtschaftszeitung Globes.
Dr. Schierer, was suchen Sie in Israel?
"Wir überprüfen 10-15 Firmen. Die Frage ist, was man in Deutschland am besten
zeigt. Wir können es uns nicht erlauben - auch nicht die israelische Wirtschaft,
Firmen zu bringen, die im Moment keine richtigen Firmen sind. Von den 15 Firmen
kommen vielleicht 8-9 in Frage".
Sie glauben, dass das Modell für
finanziellen israelischen Erfolg in Deutschland die israelischen Firmen sind,
die am Neuen Markt in Frankfurt emittiert haben?
"Lassen Sie uns doch ehrlich sein, fünf
der sieben israelischen Firmen auf dem Neuen Markt sind derzeit unser Modell. Es
ist ihnen gelungen, einen gewissen Reifeprozess in Deutschland durchzumachen. Es
ist egal, dass sie keine deutschen Kunden haben, aber sie werden von Analytikern
kritisiert, von Banken überprüft und durchlaufen einen PR-Prozess in
Deutschland. Diese fünf befinden sich im Bereich der klassischen technologischen
Wissenschaft."
Was ist das Problem, Firmen nach Deutschland zu bringen?
"Das Kapital in Deutschland ist zwar
nicht mehr so flüssig, man kann von der deutschen Regierung jedoch 2-4 Millionen
Mark innerhalb einiger Jahre erhalten, wenn man unter Beweis stellt, dass man
eine Idee hat und die Infrastruktur einer Firma. Man muss nicht unbedingt schon
Verkäufe vorweisen können, aber zumindest muss man zeigen, dass man bereits
einen Finanzleiter hat. Die Regierung gibt zwar das Geld, aber die Banken führen
die Überprüfungen durch. Sie legen die Betonung nicht auf eine geniale Idee
sondern auf das Geschäftsprogramm, und dadurch wird die Kapitalbeschaffung zu
einem Problem".
Was geschieht nach dem Kongress?
"Nach dem Kongress werden wir versuchen,
für die Firmen, die in das Schilo-Netz aufgenommen wurden, Treffen mit
Investoren zu arrangieren. Sollten die Firmen anderen Service benötigen, dann
werden wir uns auch darum kümmern."
haGalil onLine
24-10-2000
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