Der Chef des
Arafath-Geheimdienstes:
"Das Schlimmste kommt erst noch"
Ein stern-Interview mit Oberst Rajoub, Chef des persönlichen Geheimdienstes
von PLO-Chef Arafat
Hamburg (ots) - Nach einem Monat
blutiger Auseinandersetzungen mit über 120 Toten gibt es aus Sicht der
Palästineser keine Aussicht auf baldigen Frieden. "Ich fürchte, das Schlimmste
kommt erst noch", sagte der Chef des persönlichen Geheimdienstes von PLO-Chef
Jassir Arafat, Oberst Jibril Rajoub, in einem Interview mit dem Hamburger
Magazin stern.
Bei den Palästinensern herrsche ein
nationaler Konsens darüber, dass es einen unabhängigen Staat nur in den Grenzen
von 1967 geben werde. "Wir werden uns von unseren Besatzern befreien. Erst mit
einem unabhängigen Palästina wird es Sicherheit und Stabilität geben", sagte
Rajoub. Die von Israels Premierminister Ehud Barak angedrohte einseitige
Abtrennung Israels von den palästinensischen Gebieten, "wäre eine Katastrophe
für Israel" und die "ganze militärische und ökonomische Macht" werde Israel
dann nicht helfen.
Die palästinensische Seite sei sich
darüber im Klaren, dass sie den Israelis nicht ihre Vorstellung aufzwingen
könne. "Ich würde es vorziehen, wenn wir unsere Unabhängigkeit durch
Verhandlungen erreichen. Ich glaube, auch Arafat denkt so", sagte Rajoub. Er
forderte im stern-Gespräch von Israel eine "sofortige Rückkehr" zu
Verhandlungen: "Aber Barak muss den ersten Schritt machen".
haGalil onLine
25-10-2000 |