antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Im Kibbuz Gan Shmuel behaupten sich 
die egalitären Ideale

ISRAELISCHE PIONIERE UND DIE ZWÄNGE DES GLOBALEN DORFES

Von DOMINIQUE VIDAL

Die Kibbuzim stecken in einer tiefen Krise. Viele Mitglieder sind 
inzwischen weit über 70 Jahre alt, die Jüngeren ziehen weg. Die Gründer, 
von denen viele dem Genozid entkamen, wollten eine neue Art des 
Zusammenlebens aufbauen, ein soziales Experiment wagen. 
Aber was ist übrig geblieben von ihren Idealen? 
Wie denken sie über das Unrecht, das den Palästinensern zugefügt wurde? 
Wie stehen sie zur heutigen israelischen Regierung? 
Welche Antwort haben sie auf die wirtschaftliche Krise?
Viele setzen auf die Privatisierung des Eigentums, das Ideal des 
sozialen Zusammenlebens scheint vorerst ausgedient zu haben. 
In Gan Shmuel hingegen, einem klimatisch begünstigten, wohlhabenden 
Kibbuz, will man dem drohenden Niedergang entgehen, indem man sich 
wieder auf die alten Ideale besinnt.
Unsere Ideale gehen zugrunde. Sie haben unser Land zerstört." Jael Paggys Stimme ist von Gefühlen überwältigt. Sie weiß, wovon sie spricht. Nach ihrer Ankunft in Palästina am 1. April 1941 und einem kurzen Aufenthalt im britischen Internierungslager Atlit kam sie in den Kibbuz Gan Shmuel. Heute ist sie 75 Jahre alt und zieht Bilanz. Viele aus der hiesigen älteren Generation teilen ihre Bitterkeit, obwohl die Gemeinschaft weitgehend von der Krise verschont blieb, die viele andere Kibbuzim heimgesucht hat.(1) Doch ist das Feuer des Aufbruchs vor sechzig Jahren bei aller Bitterkeit noch nicht erloschen. Denn das Leben ist nie so kostbar wie in dem Moment, da man es beinahe verloren hätte - wie Millionen andere während des NS-Völkermordes.

Von der Straße aus gleicht die Anlage mit der Tankstelle, dem Supermarkt, den Geschäften und dem unvermeidlichen McDonalds eher einem Einkaufszentrum. Doch der Schein trügt: Dies ist ein Kibbuz. Zuerst kommt die Fabrik, in der Saft aus Zitrusfrüchten hergestellt wird, dann der riesige Speisesaal und etwas weiter ab gelegen der Landwirtschaftsbetrieb mit Viehzucht und Ackerbauflächen. Rundum kleine Häuser, von grünen Bäumen gesäumt, mit farbenfrohen Blumenbeeten. Die Frühlingssonne tut ein Übriges, um Heiterkeit zu verbreiten, die Stille wird nur vereinzelt von Kindergeschrei unterbrochen. In dieser Bastion der zum linken Flügel gehörenden Haarzi-Kibbuzim(2) sind selbst die Einwohner, die nur knapp der Hölle entkommen sind, auch als Siebzig-, Achtzig- oder Neunzigjährige noch vital und rüstig. Der letzte Hundertjährige ist 1999 verstorben.

Mit fünfzehn Jahren verließ Gertrud Pelleg 1935 das heimatliche Wertheim in Baden-Württemberg, um in der Nähe von Berlin an einem Vorbereitungslager für Palästina teilzunehmen. Für das junge Mädchen war es eine harte, aber glückliche Erfahrung. "Ich kam aus einer wohlhabenden Familie mit Dienstboten und Chauffeur. Von meinen Eltern hatte ich alles bekommen. Ich war das einzige jüdische Mädchen in der Klasse und wurde nach dem Sieg der Nazis ziemlich bald von der Schule verwiesen. Meine besten Freundinnen sagten: ,Du bist doch so blond. Schade, dass du keine Arierin bist!' Mein Vater, der im Ersten Weltkrieg das Eiserne Kreuz erhalten hatte, versicherte ständig, es werde uns nichts passieren. Er täuschte sich. Am 9. November 1938, in der Kristallnacht, wurde er verhaftet. Nach seiner Freilassung ging er mit meiner Mutter nach Frankreich, wo sie 1940 ein Jahr lang im schrecklichen Lager Gurs interniert waren." Gertrud war bereits vier Jahre vorher an Bord der Jerusalem von Triest nach Haifa entkommen.

"Es war der 14. Mai 1942. Die Deutschen hatten alle Juden aus dem Schtetl vor der Kirche antreten lassen, unter dem Vorwand, ihre Arbeitsbewilligungen zu überprüfen. Die Einsatzgruppe(3) brachte alle um. Nur mich nicht: Ich war damals sieben und hatte mich versteckt." Myriam Raz überlebte als Illegale in einem Waisenhaus. 1946 verließ sie Polen und ging nach Deutschland, wo sie in ein DP-Lager kam.(4) Mit dem Zug und an Bord der Champollion gelangte sie nach Palästina. "Die Briten hatten unter dem Druck der Amerikaner der Ausstellung von 1 000 Einwanderungsbewilligungen zugestimmt. Ich war die Nummer 1 000!" Drei Jahrzehnte später kehrte Myriam nach Wereszczyn zurück. Der Bürgermeister zeigte sich erleichtert, dass sie nicht die Rückgabe des Familienbesitzes forderte, verzog aber das Gesicht, als er hörte, dass sie ein Denkmal für die Opfer errichten wolle. "Schauen Sie!" Sie zeigt ein Foto, auf dem das zur Sicherheit umzäunte Denkmal zu sehen ist. "Wer wird sich nach meinem Tod wohl darum kümmern?"

Auch Sara Kain ist 1946 hier angekommen. Doch zwischen ihrer Geburtsstadt Kosice in der Slowakei und Gan Shmuel war sie von 1943 bis 1945 in Auschwitz. Dann überlebte sie sogar den "Todesmarsch", bei dem noch die Hälfte der letzten Überlebenden umkam. "Bei der Befreiung wog ich 37 Kilo." Mehr gibt sie über diese Erfahrung nicht preis. Ist sie aus zionistischer Überzeugung nach Palästina gekommen? Sie zuckt mit den Schultern. "Wohin hätte ich denn gehen sollen? Ich war allein. Von meiner Familie sind mir nur der Bruder und die Schwester geblieben. Sie waren schon vor dem Krieg hierher ausgewandert."

Noch immer ist dem 75-jährigen Josef Kohn, der Österreich im November 1939 verließ und Ostern 1941 in Palästina ankam, die Odyssee des "Kladovo-Transports" in lebhafter Erinnerung. Eine Gruppe von Juden, die sich in die jugoslawische Stadt Kladovo durchgeschlagen hatte, machte sich auf, um über Bulgarien ans Schwarze Meer und von dort nach Palästina zu gelangen. Doch am Schwarzen Meer gab es keine Schiffe, sie kehrten um und verbrachten fünfzehn endlos scheinende Monate des Wartens in Sabac. Im März 1941 konnten die Kinder, die im Besitz der wertvollen Einwanderungsdokumente waren, endlich nach Palästina aufbrechen. "Es war höchste Zeit. Zwischen Herbst 1941 und Frühjahr 1942 kamen unsere Eltern in den Gaswagen um."

Von Hitler zu Zionisten gemacht

Auch wenn sich die Schicksale von Jael Paggy und Josef Kohn ähneln, was Alter, Herkunft, das Warten in Jugoslawien und die Ankunft in Palästina im Frühjahr 1941 betrifft, war für Jael Paggy die Zeit vor der Reise das entscheidende Trauma: "Nach dem Anschluss im Jahr 1938 mussten die Juden in Wien auf den Knien rutschend die Bürgersteige säubern. ,So etwas Entsetzliches könnte bei uns nicht passieren', meinte damals eine jüdische Tante, die aus Deutschland zu Besuch war. In Österreich kam die antisemitische Repression viel zu schnell und plötzlich, um solche Illusionen aufkommen zu lassen." Ihr Bruder Josef sprach als einer der Anführer der sozialistisch-zionistischen Jugendbewegung Haschomer Hazair regelmäßig bei Adolf Eichmann vor. Zu dieser Zeit organisierte Eichmann noch nicht die Deportation der Juden, sondern ihre Auswanderung.

Dann kam die Kristallnacht, die Synagogen brannten, Geschäfte wurden zerstört, Menschen verhaftet. Einer davon war ihr Bruder, der sechs Monate in Dachau verbrachte. Erst nach der Kriegserklärung gelangte Josef zu seiner Schwester, die sich einige Zeit bei Bauern versteckt hatte, und gemeinsam brachen sie auf ins "verheißene Land".

Wie könnte man solche Erlebnisse je vergessen? Das Alter hat der Geschichte nichts von ihrer Grausamkeit genommen. Dennoch verspürt man noch immer die damals wie heute gleichermaßen berauschende Freude, mit der die Pioniere hierherkamen, um voller Stolz ihre Ideale zu verwirklichen und den 1921 gegründeten Vorzeige-Kibbuz Gan Shmuel mit immer mehr Leben zu füllen.

"Hitler hat mich zum Zionisten gemacht", gesteht Josef Kohn. "Ich komme aus einer assimilierten Familie. Mein Vater hatte als aktiver Sozialist im Untergrund gegen den Austrofaschismus gekämpft. Ich hatte nie daran gedacht, nach Palästina zu gehen - bis 1938." Sein Fall ist nicht außergewöhnlich. 1933 lebten weniger als 200 000 Juden in Palästina, 1939 waren es 430 000 und 1947 600 000. In einer Kritik an den arabischen Anhängern Roger Garaudys verurteilt denn auch der amerikanisch-palästinensische Intellektuelle Edward Said die "verkürzte Sicht mancher ,konformistischer' Intellektueller, die den Zusammenhang zwischen dem Holocaust und Israel nicht sehen wollen."(5) Der Genozid hat den Plan der jüdischen Staatsgründung beeinflusst: Was als Projekt einer kleinen Minderheit begonnen hatte, wurde zur Lösung für die Probleme hunderttausender Überlebender. So erhielt dieser Staat - trotz der Ungerechtigkeit gegenüber den palästinensischen Arabern - eine derart starke Legitimität, dass die Mehrheit der Mitgliedstaaten der damals noch jungen Organisation der Vereinten Nationen (UNO) 1947 den Teilungsplan unterstützte.(6)

"Wer will - und wer kann - garantieren, dass sich das, was uns in Europa widerfahren ist, nicht wiederholen wird? Kann sich das Gewissen der Menschheit jeglicher Verantwortung für diese Katastrophe entziehen? Es gibt nur eine Sicherheit: eine Heimstätte, einen Staat"(7), argumentierte David Ben Gurion, damals Chef der Jewish Agency, vor der UNO-Untersuchungskommission. Das ist zweifellos Propaganda, doch sie kann sich auf eine Wirklichkeit berufen - auf jene Wirklichkeit, wie sie die ältere Generation in Gan Shmuel erlebte. In Palästina fanden sie Zuflucht, als ihnen alle Grenzen verschlossen waren.(8) Hier konnten sie ein neues Leben aufbauen.

Wie Sara Kain bekennt auch Myriam Raz unumwunden: "Der Kibbuz, das war mein erstes Zuhause nach sieben Jahren Angst und Not." Die große Mehrheit der Immigranten von damals - und auch der späteren - betrachtet den jüdischen Staat zuallererst als Zufluchtsort, und erst in zweiter Linie als einen Ort, an dem der "zionistische Sozialismus" aufgebaut werden soll. Auf Letzteren berufen sich hier zwar fast alle, doch mit recht verschiedener Gewichtung: Die einen betonen mehr den zionistischen, die anderen mehr den sozialistischen Aspekt.

Gertrud Pelleg mit ihrem bürgerlichen Familienhintergrund wollte "Palästina, aber keinen Kommunismus". Josef Kohn als Spross einer kämpferischen Arbeiterfamilie träumte "vom Sozialismus, nicht vom Zionismus. Von einer Heimstätte für die Juden, natürlich, aber einer sozialistischen, an der Sowjetunion orientierten Heimstätte. Der Kibbuz war unser Laboratorium für eine auf Arbeit, Erziehung und natürlich auf Gleichheit gegründete Gesellschaft." Ebenso radikal dachte Alexander Altyzer, ein Schweizer ukrainischer Herkunft, der 1948 als 18-Jähriger direkt hierher kam. "Mein Ideal war sozialistisch, nicht zionistisch. Ich wollte anders leben, im Kollektiv, mit gemeinsamer Arbeit und gemeinsamem Besitz."

"Ich war nicht einverstanden mit dem Haschomer Hazair, in meinen Augen war er stalinistisch. Doch weil mein Mann dabei war, habe ich auch mitgemacht", gesteht Jamima Esched, eine in Jerusalem geborene Sabra(9) russischer Herkunft. Für Jael Paggy war es dagegen ein freier Entschluss. Sie wollte wie ihr Bruder die Welt und die Juden verändern. Nach jahrhundertelanger Diskriminierung glich die Struktur der jüdischen Gesellschaft einer umgekehrten Pyramide, die wir durch die Landwirtschaft wieder auf die Beine stellen wollten." Naomi Levy, das erste im Kibbuz Gan Shmuel geborene Mädchen, drückt es nüchterner aus. Sie erinnert sich an den Gruppengeist, in dem sie aufgewachsen ist: "Die Kinder sagten ,wir' und nicht ,ich'."

Für den Tschechen Zeev Hadar, der 1936 hierher kam, sind Zionismus und Kommunismus unvereinbar. "Die Sowjets behaupteten, ihre Revolution würde das jüdische Problem lösen, ein Staat in Palästina wäre nicht nötig. Ich habe das nie geglaubt. Angesichts der Bedrohung durch Hitler und Stalin konnte unser Volk nur durch eine eigenständige jüdische Bewegung vor dem tragischen Schicksal bewahrt werden und sich in einem eigenen Staat erneuern. Der Kibbuz gab Israel Nahrung, er lehrte uns aber auch, gemeinsam von der Hände Arbeit zu leben und deren Früchte zu genießen."

Im Gegensatz dazu hatten Chaim Margalit und seine Frau Schoschana, die beide in Israel geboren sind, das Gefühl, "eine von den Makeln des Kapitalismus befreite Gesellschaft aufzubauen, und die Hoffnung, einen neuen Menschen hervorzubringen". Chaim sagt einen viel zitierten Satz: "Wir sind dem Beispiel der Sowjetunion gefolgt, in der Stalin unsere Träume verwirklichte." Der Kommentar seiner Frau: "Alles war so einfach. Wir dachten in Slogans und hatten eine höhere Mission."

Unter den Alten von Gan Shmuel ist mindestens einer, der diesen Reden absolut nichts abgewinnen kann. Im Kibbuz erwähnt niemand seinen Namen. Und das hat seinen Grund: Ilan Halevi, der Ende der Sechzigerjahre mit der extremen Linken sympathisierte, verfolgt seine Überzeugungen konsequent: Seit über zwanzig Jahren arbeitet er für die Führung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Bei einem Treffen in Paris sagt er: "Der Kibbuz? Ein kolonialer Phalanstère(10), der auf einer Gründungslüge aufbaut."

Die ansonsten nicht wortkargen Alten kommen sichtlich ungerne auf die "Araberfrage" zu sprechen. Theoretisch geht es ja noch. Denn die Mitgliedschaft beim Haschomer Hazair verpflichtet, schließlich haben sie sich bei Kriegsende für ein binationales Palästina engagiert, in dem Juden und Araber zusammenleben sollten. Doch diese Großzügigkeit ist seit dem Krieg von 1948 vollständig verschwunden. Gan Shmuel blieb zwar von den Kämpfen verschont, nicht aber das Nachbardorf Tscherkass. Wie der Historiker Benny Morris(11) schreibt und mehrere Zeugen bestätigen, half der Kibbuz der Haganah dabei, die letzten noch nicht geflüchteten arabischen Bewohner zu vertreiben. Anschließend wurden deren Ländereien beschlagnahmt, drei Jahre später die verbliebenen Häuser von Bulldozern niedergerissen.

Wer erinnert sich heute an diese Geschehnisse? Nach Ansicht von Jael Paggy sind "die Araber weggezogen; wir haben sie nicht vertrieben". Zustimmend ergänzt Naomi Levy, dass eine Rückgabe der Ländereien unmöglich sei, "da sie ihnen gar nicht gehörten. Abgesehen davon hätte das nur Probleme gegeben." Gertrud Pelleg dagegen erinnert sich, dass sie ein "unangenehmes Gefühl" hatte und dass sie der Abzug der Araber "an die Deportation der Juden erinnerte". Josef Kohn seinerseits antwortet kalt: "Wer den ersten Schuss abgibt, muss auch die Folgen tragen." Mit verdächtiger Vehemenz verteidigt Chaim Margalit, der sich als Einziger an alle Einzelheiten erinnert, die These vom freiwilligen Wegzug. "Sie streiten es ab, obwohl sie es wissen", bestätigt Rafi Aschkenazi, einer der Kibbuz-Verantwortlichen.

Im Jahr 1963 beantragte ein junges Paar die Aufnahme in Gan Shmuel: Silvia, eine Jüdin, und Raschid, ein Araber, der noch dazu aus dem "vergessenen" Dorf stammt. "Nach monatelangen heftigen Diskussionen stimmte die Mehrheit dagegen - allen voran die ältere Generation, deren so genanntes binationales Projekt in Wirklichkeit das andere Volk Palästinas ausschloss", erzählt der Soziologe und Bourdieu-Anhänger Reuven Schapira. "Schlimmer noch: Die Mapam-Führer, die ständig die Brüderlichkeit unter den Völkern im Mund führten, setzten alles daran, die Aufnahme zu verhindern."

Die alte und die neue "Araberfrage"

Im Gegensatz zu den Ereignissen des Jahres 1948 ist diese Geschichte nicht im Unbewussten abgespeichert, sondern erhitzt noch immer die Gemüter. Die große Mehrheit bereut die damals getroffene Entscheidung. Für Rafi Aschkenazi und viele der damals Zwanzigjährigen "hat der Kibbuz an diesem Tag sein Ideal des Zusammenlebens zwischen Juden und Arabern verraten". Andere dagegen stehen zu ihrer Entscheidung. Chaim Margalit versucht allerdings, seine Ablehnung herunterzuspielen und führt rein "persönliche" Gründe an. Raschid sei ihm "einfach nicht sympathisch" gewesen. Schoschana unterbricht ihn: "Es ging nicht um ein persönliches, sondern um ein ideologisches Problem. Mit der Ablehnung von Raschid sind wir vor der Paranoia von Leuten zurückgewichen, die zu allem bereit sind, um das Überleben des jüdischen Volkes zu garantieren." Den Beweis liefert Sara Kain: "Ich war dagegen und bin es immer noch, weil ich keinen Präzedenzfall schaffen wollte", stößt sie hervor. Sonderbarerweise freut sie sich über die guten Erfahrungen mit gemischten Paaren aus Juden und Nichtjuden - allerdings handelt es sich bei diesen Nichtjuden um Freiwillige aus Skandinavien.

1972 wurde Uri Adiv, der Sohn eines der Kibbuzgründer, auf der Rückkehr von einer Reise nach Damaskus verhaftet und wegen "Spionage zugunsten Syriens" zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er 12,5 Jahre abgesessen hat. "Für mich wie für viele andere Jugendliche waren der Krieg von 1967 und seine Folgen ein regelrechter Schock. Ich war damals Student und entdeckte die Heuchelei und den Nationalismus der Mapam-Partei, die jegliche Solidarität mit den Palästinensern ablehnte. Ich wollte also direkt mit den Palästinensern in Kontakt kommen. Über unzählige Geheimtreffen und -sitzungen war ich schließlich - reichlich dumm - in Damaskus gelandet. Natürlich habe ich den Syrern nie irgendwelche Informationen geliefert." Rückblickend bereut er seine Amateurhaftigkeit und Naivität, nicht aber sein Engagement. Hat nicht der Dialog zwischen Israelis und Palästinensern 1993 zum Abkommen von Oslo geführt? Einige werfen ihm noch immer "Verrat" vor und stellen ihm das "Heldentum" des ebenfalls im Kibbuz geborenen Uri Ilan entgegen, der 1954, als er den Syrern in die Hände fiel, Selbstmord beging, um nicht zu reden. Inzwischen ist der ehemalige "Aussätzige" sogar zu einem Vorläufer geworden, und die meisten Kibbuz-Mitglieder begegnen ihm heute "freundlich oder zumindest höflich".

Mit Skandalen gepflastert ist die Geschichte von Gan Shmuel nicht nur hinsichtlich seines Verhältnisses zum Zionismus, sondern auch zum Sozialismus. 1952 befand sich unter den Angeklagten des Slansky-Prozesses in Prag auch Mordechai Oren, ein Führungsmitglied des Haschomer Hazair, der mit der tschechischen Führung während des Krieges von 1948 die massive Militärhilfe des kommunistischen Lagers für die jüdischen Einheiten koordiniert hatte. Der Kibbuz war gespalten. Nach Jael Paggys Erinnerung waren die einen blinde Anhänger der Sowjetunion und hielten Oren wirklich für einen Spion, während die anderen sich vor allem als Zionisten verstanden und diese Kröte nicht schlucken wollten. Laut Schoschana Margalit leitete dieser Schock vier Jahre vor dem XX. Parteitag der KPdSU die "Entstalinisierung" der Pioniere ein - um den Preis einer "fürchterlichen Demütigung der ihrer Sache völlig treu ergebenen Menschen". Einen Eindruck vom Ausmaß dieser unmäßigen Liebe zur Sowjetunion vermitteln die Briefe, die der Lehrer Binjamin Greenboim, ein echter Kibbuzideologe, seine Schüler an die Jugendlichen eines Dorfes in der Sowjetunion schreiben ließ, das durch den Pädagogen Anton Makarenko berühmt wurde. Sie wurden kürzlich in der Tageszeitung Haarez veröffentlicht.(11) "Wir sind einer der ältesten Kibbuzim in Israel", schrieb beispielsweise Nadav Mermelstein. "Wir folgen dem Beispiel Russlands in fast allen Punkten. Unsere Regierung möchte aber Amerika folgen."

Die nächste Krise stand 1955 ins Haus. Bei den Parlamentswahlen erhielt die KP in Gan Shmuel sechs Stimmen. "Das schlug wie eine Bombe ein", erinnert sich Chaim Margalit. Für den Dachverband der Haarzi-Kibbuzim war es eine Kampfansage. Jakov Hazan, der "Chef" der Bewegung, kam extra in den Kibbuz, um die Schuldigen zu exkommunizieren, und setzte nach einer stürmischen Diskussion zwei Ausschlüsse durch. "Ich war damals kein Kommunist, stand aber Mosche Sneh nahe, der später der KP beitrat", erklärt Matitjahu Minz, eines der "Opfer" und heute ein bekannter Ethnologe an der Universität Tel Aviv. "Damals beeinflusste ich ein gutes Dutzend Kibbuz-Mitglieder." Die aggressive Reaktion der Verantwortlichen erklärt sich der Professor mit "dem besonderen Antikommunismus der Mapam, die sich als revolutionäre Partei verstand und Angst vor jeder Konkurrenz von links hatte". "Für die Alten waren die sechs Stimmen von 1955 ein rotes Tuch" bestätigt Jael Paggy. "Sie litten gegenüber der kommunistischen Bewegung, die sich damals in den Kibbuzim rasch ,illegal' ausbreitete, unter einem Komplex." Nach einer Pause fügt sie hinzu: "Heute lachen wir darüber. Ich kann aber nicht vergessen, dass mein Mann und meine Freunde für den Ausschluss gestimmt haben."

Beharrungsvermögen in einem verrückten Staat

So strapaziert, angekratzt oder erschüttert die Ideale der Alten von Gan Shmuel auch sein mögen, sie halten dennoch an ihnen fest. In ihren Augen sind die Gründungsideale der Gradmesser für die gegenwärtige israelische Gesellschaft. Ihr Urteil ist dabei unerbittlich. Dem düsteren Bild der gemeinsamen Kritik, der selbst die schärfsten Antizionisten zustimmen könnten, fügt jeder seine eigenen Aspekte hinzu. In diesem "völlig verrückten Staat" erkennt Jael Paggy nichts mehr von dem bescheidenen, aber herzlichen, auf Zusammenhalt bedachten Leben der Anfangszeit wieder. Sie beklagt den Verlust an "zwischenmenschlichen Beziehungen, gegenseitiger Hilfe und Aufnahmebereitschaft gegenüber Immigranten". Sara Kain beschwert sich insbesondere über die Gewalt: "Man glaubt sich in Chicago, vor lauter Mord und Diebstahl." Seltsamerweise erwähnt auch sie in diesem Zusammenhang nicht die Ermordung von Jitzhak Rabin. Gertrud Pelleg, die regelmäßig ihre Schwester in den Vereinigten Staaten besucht, erschüttert vor allem die "Amerikanisierung", für sie ein "Fortschreiten der unerträglichen Vereinzelung in einer Gesellschaft, die einmal das Gemeinwohl ins Zentrum stellen wollte".

Materialismus gegen Ideologie, das ist für Myriam Raz der Schlüssel für alles. "Früher waren wir eine auserwählte Gemeinschaft von Männern und Frauen, die einen gemeinsamen Traum hatten, vor Opfern nicht zurückschreckten und mehr Wert auf ein Leben in Würde als auf Bequemlichkeit legten." So fühlt sich die "wundersam" Gerettete aus dem Schtetl in diesem Israel, in dem nur noch das "Streben nach Reichtum" zählt, zuweilen fremd. Auch Zeev Hader kann die heutige Haltung nicht nachvollziehen. "Der wahre Reichtum liegt nicht im Geld, sondern in der Literatur, in der Musik, im Theater und damit in der Erziehung; doch all das fällt leider dem Profitstreben zum Opfer."

An oberster Stelle der Kritikpunkte steht die massiv zunehmende Ungleichheit, die alle Alten ausnahmslos anprangern. Alexander Altyzer greift die offiziellen Statistiken an: "Wenn man Ihnen etwas vom Durchschnittslohn erzählt, denken Sie daran, dass das Gehalt des Direktors, der 100 000 Schekel [ca. 50 000 Mark; d. Red] im Monat verdient, ebenso mit eingerechnet wird wie der Lohn seiner Arbeiter und Angestellten, die 2 000 Schekel im Monat bekommen. Ganz zu schweigen von den Hungerlöhnen, die den nichtjüdischen Immigranten gezahlt werden. Oft sind es nur 20 Schekel im Monat."

Diese dem Ethos einer traditionell egalitären Gesellschaft zutiefst widersprechende Polarisierung zwischen Arm und Reich verschärft eine weitere, einhellig beklagte Tendenz der israelischen Entwicklung: die zunehmende Gespaltenheit. "Das ist nicht mehr Israel, sondern der Iran", meint Chaim Margalit, der in Rabbi Ovadia Jossef einen zweiten Ajatollah Chomeini sieht. Dessen Schas-Partei bezichtigt er des Paganismus - also eines der drei Verbrechen, auf die nach jüdischer Tradition die Todesstrafe steht. "Wie sonst soll man es nennen, wenn jemand systematisch Medaillen und Amulette einsetzt?" Der ehemalige Journalist erklärt sich den Aufstieg der sephardischen Ultraorthodoxen allerdings in erster Linie mit den verheerenden Folgen, die der "unerbittliche Kapitalismus" (George Soros) gerade bei den arabischen Juden hatte. Mit diesem Thema kommt man in Gan Shmuel nicht weit. Wenn die Diskriminierung der orientalischen Juden zur Sprache kommt, verwendet die ältere Generation mit Vorliebe das Wort "angeblich" - sie selbst kommen aus Deutschland, Österreich oder aus der ehemaligen Tschechoslowakei.

"Superkapitalismus" lautete die Diagnose von Josef Kohn; aus seiner Sicht eine tödliche Bedrohung für Israel. Für Elischa Esched ist das zionistische Projekt an sich, das Sozialismus und Kapitalismus harmonisch miteinander vereinen wollte, wie "warmes Eis". Für Naomi Levy kam die Wende im Jahre 1967. Der Sechstagekrieg "hat uns trunken gemacht. Selbst die Kibbuz-Bewegung glaubte, nunmehr sei alles möglich. Araber und Juden würden Seit an Seite leben, für die einen sei eben die Arbeit da, für die anderen das leicht verdiente Geld. Tatsächlich haben sich die Juden auf dem Rücken dieser billigen Arbeitskräfte, aber auch am Geldsegen aus Amerika bereichert. Israel wurde zu einem ,Wunder' stilisiert, das Gott angeblich für uns vollbracht hatte und das unser Vorrecht auf dieses Land beweisen sollte. Die Vision von Großisrael, das bis dahin undenkbar gewesen war, rechtfertigte plötzlich unsere Weigerung, die Gebiete zurückzugeben. Doch die Besatzung hat ihren Preis: Sie korrumpiert die Besatzungsmacht."

Manchmal zögert man im Gespräch mit den Alten, trotz aller Entschlossenheit, die verborgensten Teile der Geschichte aufdecken zu wollen. Wenn man die alten Leute im Kibbuz über die Entwicklung der israelischen Gesellschaft befragt, konfrontiert man sie mit dem Scheitern ihres Lebens. Von der Krise der Kibbuz-Bewegung sind sie ganz persönlich betroffen. Zwar ist kaum jemand in Gan Shmuel von der Armut bedroht, in die andere Gemeinschaften abgeglitten sind. Da kann man etwas gelassener nachdenken. Doch es gibt keine Garantie, dass diese "sozialistisch-zionistischen Festungen" ewig Bestand haben werden.

Ofer Kol, Sprecher der Haarzi-Bewegung, fasst die Situation zusammen: "Die 83 Haarzi-Kibbuzim und die 160 Kibbuzim der Takam-Bewegung, die der Arbeitspartei nahe stehen, haben zusammen rund 1,6 Milliarden Mark Schulden. Ein guter Teil geht auf spekulative Transaktionen der Achtzigerjahre zurück. Dennoch zählen sie noch immer 300 000 volle oder assoziierte Mitglieder - d. h. 5 Prozent der Bewohner Israels -, sie liefern 50 Prozent der landwirtschaftlichen Produktion und stellen einen großen Anteil der Armeeoffiziere. Es steht also einiges auf dem Spiel."

Die Alten mussten schon einige bittere Pillen schlucken. Durch die Entwicklung der industriellen Produktion wurde es nötig, auf ausländische Arbeitskräfte zurückzugreifen. Der Einzug des Individualismus in die Gemeinschaft führte dazu, dass die Kinder wieder bei ihren Eltern wohnten und Fernsehen und Autos angeschafft wurden. "Heute wissen alle Kibbuzim, dass sie selber mit ihren Entscheidungen das Überleben des Kibbuz sichern oder gefährden. Die einen klammern sich an kollektive Regeln, die anderen wollen diese völlig über Bord werfen. Manche bleiben auf halber Strecke stehen. Sie lehnen es beispielsweise ab, dass ihre Mitglieder auswärts arbeiten, führen im Inneren aber das Lohnsystem ein."

Man muss kein Hellseher sein, um zu erraten, welcher Lösung Gavril Bar Guil, der Vorsitzende der Haarzi-Kibbuzim, zuneigt. Von seinem Dienstwagen aus gibt er via Handy in geschliffener Bürokratensprache ein Interview: "Wir sollten unsere kollektiven Werte erhalten und gleichzeitig das Individuum ins Zentrum rücken." Es gehe darum, "die Gleichheit aufrechtzuerhalten, den Lohn aber an die Arbeit zu koppeln", kurzum, "Kibbuz zu bleiben und gleichzeitig zu einem Teil des ,globalen Dorfs' zu werden." Die Alten von Gan Shmuel denken anders. Sie geben zwar zu, dass man die Augen nicht vor den Veränderungen in Israel und der Welt verschließen kann, wenn man nicht untergehen will. Dennoch wollen sie die Grundidentität des Kibbuz aufrechterhalten.

Jedes Ziel erfordert seine Methode. Die meisten finanziell ins Schleudern geratenen Gemeinschaften haben Wirtschaftsberater engagiert. Diese haben ihnen natürlich empfohlen, den Kibbuz-Besitz zu privatisieren, die den Mitgliedern angebotenen Gratisdienstleistungen zu streichen, Löhne einzuführen, diese zu staffeln und vieles mehr. Rafi Aschkenazi hat dagegen den Philosophen Assa Kascher um Hilfe gebeten, um die Mitglieder von Gan Shmuel bei ihrer Selbstfindung zu begleiten.

"Ich bin nicht gekommen, um ihnen zu sagen, was sie zu tun haben", erklärt Assa Kascher, "sondern um ihnen zu helfen, ein Gleichgewicht zwischen Kontinuität und Wandel zu finden, damit ihr Modell auch noch für ihre Enkelkinder attraktiv ist. Dank eines Fragebogens und der Gespräche, die wir geführt haben, hat sich eine andere Vorgehensweise herauskristallisiert, die um die drei Begriffe Notwendigkeit, Verantwortung und Freiheit kreist. Zum Ersten gehört die wirtschaftliche Grundlage. Die Frage ist jedoch, ob das Wohlbefinden der älteren Menschen, die Erziehung und die Erfüllung der Bedürfnisse der Jungen in der kollektiven oder individuellen Verantwortung liegen und wie weit die Freiheit der Mitglieder gehen soll. Daraus entstand die Idee, eine Charta der Mitgliederrechte zu verabschieden, aber auch, die Kibbuz-Verwaltung transparenter zu gestalten und stärker auf Konsens zu setzen. Kurzum, die Zukunft erfordert nicht das Privateigentum, aber die Freiheit."

Damit wird unterstellt, dass die Kibbuzim eine Zukunft haben. Kann oder soll man gar am Beginn des 21. Jahrhunderts diese "Inseln des Sozialismus im Ozean des Kapitalismus", von denen Jakov Hazan in den Fünfzigerjahren gesprochen hat, noch bewahren? "Wenn Sie damit meinen, dass der Kapitalismus (hegemonisch, wie er ist) den Kibbuz zerstören werde, dann täuschen Sie sich", antwortet Asser Kascher. "Eine Gesellschaft wie die unsere bringt so viele Ungerechtigkeiten hervor, dass sie die Opfer dazu bringt, für Gerechtigkeit zu kämpfen." Also der Kibbuz als Gewächshaus der Zukunft? "Warum kapitulieren? Der Kibbuz kann mehr denn je eine glaubwürdige Alternative darstellen, wenn er sich in Treue zu seinen Prinzipien erneuert. Eine Insel? Eher schon eine Quelle der Werte für die kommenden Kämpfe."

Die Zukunft der altmodischen Werte

Diese Kämpfe sind in Gan Shmuel nach Ansicht von Rafi Aschkenazi bereits voll im Gange. "Vielleicht bin ich der Letzte auf der Welt, der daran glaubt, dass die Menschen nicht schlecht sind und daher noch immer in Gleichheit miteinander leben können", versichert er halb im Scherz, halb im Ernst. "Für den Kapitalismus sind Erziehung, Kultur, Gesundheit oder Renten nur verlorenes Geld. Jeder soll seine Kosten selbst tragen, und wem die Mittel dazu fehlen, der hat Pech gehabt. Wir weigern uns, die Menschen einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Eine altmodische Haltung? Im Gegenteil. Die Gesellschaft, die wir hier verteidigen, ist die Gesellschaft der Zukunft." Hier, und vielleicht auch anderswo. Denn in Israel richten sich viele Blicke auf diese regionale Spielart des asterixschen Dorfes. Aber es bleibt die Frage: Ist es tatsächlich möglich, wie es der "rote" Josef Kohn vorschlägt, "den Kibbuz vom restlichen Land abzuschneiden, damit er nicht wie dieses degeneriert"?

dt. Birgit Althaler

Fußnoten:
(1) Siehe Amnon Kapeliuk, "Der Niedergang der Kibbuzim", Le Monde diplomatique, August 1995.
(2) Die von der sozialistisch-zionistischen Jugendbewegung Haschomer Hazair (Junger Wächter) gegründeten Haarzi-Kibbuzim standen ursprünglich der Mapam-Partei nahe, die 1948 gegründet wurde und 1992 mit zwei anderen linken Parteien zur Merez-Partei fusionierte.
(3) Die Einsatzgruppen hatten seit Sommer 1941 in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten den Auftrag, Massaker an der Zivilbevölkerung zu verüben. Sie brachten über eine Million Juden um.
(4) In diesen Lagern, die in den von den Westmächten besetzten Zonen Deutschlands und Österreichs eingerichtet wurden, lebten 1946 über 250 000 Juden, die nicht in ihr Herkunftsland zurückkehren konnten oder wollten (DP steht für "displaced persons").
(5) Edward Said, "Der dritte Weg führt weiter", Le Monde diplomatique, August 1998.
(6) Am 29. November 1947 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit 33 zu 13 Stimmen bei 10 Enthaltungen die Schaffung eines jüdischen Staates, eines arabischen Staates und einer internationalen Zone für Jerusalem und die heiligen Stätten.
(7) UNSCOP, Report to the General Assembly, Bd. III, Anhang A, UN Lake Success, 1947, S. 21.
(8) Zwischen 1940 und 1948 stellten die Vereinigten Staaten nur 57 000 Visa für europäische Juden aus.
(9) Dieser Begriff steht für in Israel geborene Israelis und ist die hebräische Bezeichnung für die Kaktusfrucht: außen stachelig und innen weich.
(10 )Der von dem () französischen Frühsozialisten Charles Fourier geprägte Begriff für die autarken, häuslich-agrarischen Gemeinschaften einer idealen, harmonischen Gesellschaft.
(11) Siehe Benny Morris, "The Birth of the Palestinian Refugee Problem", Cambridge (Cambridge University Press) 1987.
(12) Tel Aviv, 25. April 2000.

© Contrapress media GmbH
Vervielfältigung nur mit Genehmigung des taz-Verlags

haGalil onLine 16-07-2000

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved