Mit The Manhattan Transfer, Dave
Liebman und John Zorn präsentiert das Festival am Roten Meer wieder
einige Größen der Branche.
Nein, es wird nicht einfach werden, sich zwischen dem 28. und dem 31. August in
Eilat zu entscheiden. Traditionelles aus New Orleans? Jazz mit Salsa- und
Merengue-Garnierung? Klezmer- und Avantgarde-Rhythmen? Oder alles zusammen?
Das internationale Jazz-Festival am Roten Meer
macht es Jazz-Freunden aus aller Welt auch dieses Mal nicht leicht. Aber das hat
auch niemand erwartet. In diesem Jahr findet bereits zum 14. Mal das
Sound-Spektakel statt, das im Kalender von Jazz-Liebhabern längst einen
Ehrenplatz einnimmt. Kein Wunder: Gibt sich in Eilat doch regelmäßig die Creme
der internationalen Jazz-Musik Saxophon und Kontrabass in die Hand.
Und so stehen auch in diesem Jahr große Namen auf
dem Programm - allen voran The Manhattan Transfer, die mit ihrem
unverwechselbaren vierstimmigem Gesang seit 25 Jahren Konzerthallen überall auf
dem Globus füllen. Für das Jazz-Festival am Roten Meer hat das Ensemble eigens
eine Hommage an Louis Armstrong vorbereitet - wie überhaupt die Veranstaltung
ganz im Zeichen des 100. Geburtstags von "Satchmo" steht.
Zu sehen und vor allem zu hören sind in den vier jazz-satten Tagen außerdem
Abbey Lincoln, eine der großen alten Damen des Jazz, Piano-Virtuose Benny Green,
Los Hombres Calientes um Bandleader Bill Summers, der bereits mit Herbie Hancock
und Quincy Jones jammte. Weiterhin Henri Texier, einer der Großmeister des
europäischen Jazz, mit seinem Azur Quintett, die Olympia Brass Band, Russel
Malone & Christian McBride sowie Brazilia mit Saxophon-Legende Dave Liebman.
Ein weiterer Höhepunkt des Festivals verspricht
der Auftritt von Jazz-Wizzard John Zorn zu werden, der mit dem Ensemble Satlah
zunächst auf den Spuren von Weltmusik und Avantgarde wandeln wird, um
anschließend sein Masada-Projekt vorzustellen: ein ungewöhnliches Jazz-Konzert,
das mit Motiven der Klezmer-Musik eine Auseinandersetzung mit jüdischer Kultur
bietet.
Daneben werden in Eilat zahlreiche Künstler aus Israel auftreten, darunter
Sängerin Ruthi Navon, vielen noch gut in Erinnerung wegen ihrer großen Hits in
den 70er Jahren. Und natürlich wird es am Roten Meer auch dieses mal wieder die
berühmten nächtlichen Jam-Sessions geben, die mit dazu beigetragen haben, das
Festival zu dem Jazz-Event des Mittleren Ostens zu machen.
Acht bis zehn Konzerte werden in Eilat jeden Abend auf zwei Bühnen stattfinden -
das erste um acht Uhr abends, das letzte um ein Uhr nachts, 36 insgesamt. Und
sie alle werden nicht nur wegen der Musik, sondern auch wegen der Umgebung in
Erinnerung bleiben: Wo sonst kann man schon Weltklasse-Jazz hören und die Sonne
hinter den Bergketten einer spektakulären Wüsten-Landschaft untergehen sehen?
haGalil onLine
02-08-2000
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