Besuch aus Israel:
Der amtierende Außenministers
Schlomo Ben Ami in Berlin
Bundesaußenminister Joschka Fischer und der amtierende israelische
Außenminister Schlomo Ben Ami sind gestern in Berlin zu einem
Gespräch über den Stand des Nahost-Friedensprozesses zusammen.
Ben Ami forderte dabei die Bundesregierung und die übrigen europäischen Staaten
dazu auf, verstärkten Druck auf den palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat
auszuüben. Ben Ami befürwortet den Friedensprozess seit langer Zeit, er war
einer der Initiatoren der Konferenz von Madrid, kritisierte jedoch in letzter
Zeit deutlich die unflexible Haltung Arafats. Er verfolge einen "messianischen
Traum" von islamischer Souveränität in Jerusalem und v.a. auf dem Tempelberg.
Der Friedensprozess leide außerdem unter einem "Übermaß an Legitimation" der
Palästinenser durch die Staaten Europas, so Ben-Ami in Berlin. Es sei nun daran,
Arafat seine Grenzen aufzuzeigen. Bundesaußenminister Fischer ging in einer
öffentlichen Reaktion nicht auf die Forderung Ben Amis ein und sprach von
legitimen Interessen beider Seiten im Nahost-Friedensprozess.
Nach dem Gespräch nahmen beide Politiker an einer Gedenkfeier am Mahnmal Gleis
17 am Bahnhof Grunewald teil. Das Mahnmal erinnert an die Deportationstransporte
von Berliner Juden während der NS-Herrschaft.
haGalil onLine
31-08-2000
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