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In der vergangenen
Woche ging in Strassbourg nach drei Tagen die erste Sitzung des Forums
"Europa-Israel" zu Ende. An dem Forum nahmen zahlreiche Politiker, Diplomaten,
Regierungsbeamte, Medienvertreter sowie auch führende Mitglieder des Jüdischen
Europäischen Kongress teil.
Das Forum ist
eine Initiative des Sonderbeauftragten der EU im Nahen Osten, Miguel
Moratinos, und es wird von Usi Arad geleitet. Mit dem Forum soll
Kontakt zwischen der Zivilbevölkerung in Europa und Israel
hergestellt werden, um der EU ein besseres Ansehen in Israel zu
verschaffen. Am deutlichsten hat es der französische Botschafter in
Israel ausgedrückt, Jacques Hunzinger: "Europa ist nicht nur da, um
Österreich zu rügen. Es kann auch nicht angehen, dass Europa nur
gerufen wird, wenn es darum geht, den Geldbeutel aufzumachen, bei
Ereignissen wie Camp David jedoch ignoriert wird".
Bei den Debatten wurde
ausführlich das Image Europas erörtert, wie es sich in den israelischen Medien
widerspiegelt. Es wurde gesagt, die Medien in Israel würden die EU fast völlig
ignorieren, auch wenn Themen im Zusammenhang mit der EU ausführlich in den
europäischen und weltweiten Medien behandelt werden. Einige Sprecher
kritisierten die Tatsache, dass die israelischen Medien ihre Büros in fast allen
Hauptstädten in Europa geschlossen haben.
Der stellvertretende
Generaldirektor für Wirtschaft im Außenministerium, Viktor Harel, sagte, die
Berichterstattung in den israelischen Medien spiegle nicht die Beziehungen
zwischen Israel und der EU wider, die seiner Meinung nach "ausgezeichnet" seien
und sich auf vielen Bereichen sogar vertieften.
Moratinos wollte hingegen
betonen, dass das Ansehen der EU in Israel negativ sei und seine tagtägliche
Arbeit beeinträchtige. Er fügte hinzu, die Idee der Gründung des Forums stütze
sich auf diese problematische Realität. Bei der Sitzung fanden auch Gespräche
über wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit zwischen Israel und der
EU statt, und es wurden aktuelle Fragen im Zusammenhang mit der Region erörtert.
haArez / Adar Primor
haGalil onLine
16-07-2000
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