Meistbietend bot das Auktionshaus
für Geschichte seine Relikte aus der Vergangenheit feil: Porträts von
"Reichsführer SS Heinrich Himmler" (Mindestgebot: 280 Mark) und
"Reichskanzler Adolf Hitler" (Mindestgebot 590 Mark) sowie mehrere Ausgaben
von Hitlers "Mein Kampf", Parteiabzeichen der NSDAP, SS-Orden,
antisemitische Plakate und als Besonderheit ein Schreibtischsessel Hitlers
aus der Berchtesgadener Dienststelle der Reichskanzlei (Mindestgebot: 50.000
Mark).
Ungestört konnten die rund 20 Bieter,
darunter auch junge Männer mit auffallend kurzen Haaren, um die
Devotionalien buhlen - unter den wachen Augen des Gesetzes. Die Polizei war
jedoch nicht ausgerückt, das merkwürdige Treiben zu überwachen, sondern weil
sie Proteste linker Gruppen befürchtete.
Diese blieben zwar ebenso aus wie eine
vom DGB angekündigte Demonstration, dennoch soll die Versteigerung ein
juristisches Nachspiel haben. Die
Anwaltskanzlei Parker, die sich mit Strafanzeigen gegen rechte
Propaganda im Internet beschäftigt, hält die Ankündigung der Auktion für
eine strafbare Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger
Organisationen. Nach dem Gesetz dürfen diese Abzeichen nur aus
Dokumentationsgründen gezeigt werden, nicht aber aus kommerziellem Anlass.
DHE / taz Berlin lokal / 3.7.2000
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03-07-2000
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