|
|
|
|
|
|
[Bilder] |
Gadi Baltiansky, Sprecher von
MP Barak, geht davon aus, dass es sich nach Clintons Ankunft rasch
herausstellen wird, ob es für die israelische Delegation Sinn mache,
weiter in Camp David zu bleiben oder abzureisen. Clinton wird
Sonntagabend zurückerwartet.
Die israelische
Umweltministerin Dalia Itzik sagte am Sonntag unter Berufung auf
Geheimdienstinformationen, rechtsextreme Israelis planten
möglicherweise Anschläge auf Barak und Arafat. Se'ew Schefer,
Vertreter der Siedler, machte heute deutlich, dass sie unter keinen
Umständen bereit seien die Siedlungen in Judäa, Schomron und Gaza zu
verlassen. Auch ein entsprechender Volksentscheid sei für sie
bedeutungslos.
Gleichzeitig rief der Gründer
der radikal-fundamentalistischen Palästinenser- Organisation Hamas,
Scheich Ahmed Jassin, die palästinensische Delegation zum sofortigen
Abbruch der Gipfelgespräche auf, der Gipfel werde große Verluste für
die Palästinenser nach sich ziehen. Der greise Fanatiker bot Israel
eine Waffenruhe der Terrororganisation Hamas an - unter der
Bedingung, dass der Gaza-Streifen und das Westjordanland
einschließlich Ost-Jerusalems vollständig ge räumt, die jüdischen
Siedlungen aufgegeben würden. Außerdem forderte er das Rückkehrrecht
für alle Flüchtlinge.
Der oberste islamische
Geistliche von Jerusalem, Großmufti Ikrima Sabri, hat ein religiöses
Edikt erlassen, das palästinensischen Flüchtlingen verbietet, ihr
Recht auf Rückkehr in die Heimat gegen Entschädigungszahlungen aus
Israel abzutreten - geheiligter Boden könne nicht mit Geld
aufgewogen werden, so der Mufti.
In New York demonstrierten
christliche Endzeitpropheten gegen jede politische Lösung des
Konflikts. Sie forderten von Präsident Clinton jede Unterstützung
der palästinensischen Seite einzustellen. Jede Komplizenschaft zur
Auslieferung heiligen Bodens an die Kräfte des Islam verstoße gegen
die moralischen Werte Amerikas.
Die Einschätzung aus
israelischen Verhandlungskreisen scheint inzwischen eher
pessimistisch. Die Chancen für eine endgültige Einigung hätten sich
verringert, in den meisten Fragen seien jedoch entscheidende
Fortschritte erzielt worden, so zu strittigen Punkten wie den
Grenzen und Machtbefugnissen eines künftigen palästinensischen
Staates, der Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge und den
jüdischen Siedlungen im Westjordanland.
Natan Sharansky, Chef der
rechtsgerichteten Partei russischer Einwanderer, teilte heute mit,
Barak habe ihn telefonisch über den Stand der Gipfelgespräche
unterrichtet. Im Fall eines Scheiterns der Verhandlungen erwäge
Barak eine Notstandsregierung zwischen der regierenden Allianz Ein
Israel und der oppositionellen Likud-Partei.
haGalil onLine
23-07-2000
|