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Fotographien 1860 – 1910:
Blickfänge einer Reise nach Wien

Aus den Sammlungen des Historischen Museums der Stadt Wien
Ausstellung bis 24. September 2000

Nicht zufällig zum Sommerbeginn mit Dauer fast genau bis zum Sommerende wurde im Historischen Museum der Stadt Wien eine Fotoausstellung eröffnet, die Besuchern einen Rückblick von 90 bis 140 Jahren in das Wien der Jahrhundertwende 1900, in das Wien der Bau- und Gründerzeit und in das Wien des Fin de Sieclé ermöglicht.

Die Ausstellung folgt historischen "City-Guides", den damals so genannten Reise(hand)büchern, und bietet einen fotographisch-historischen 10-tägigen Stadtrundgang, dessen zeitgenössische Wiederholung sich geradezu aufdrängt. Letztere bleibt allerdings dem einzelnen Besucher und seinem Engagement sowie Zeit- und Geldbudget überlassen – das Museum bleibt im historischen Blickfang. Dem Stadtrundgang sind zwei Themenkreise angefügt: die Weltausstellung 1873 und die Ablichtungen der Fotographen und von Fotoateliers in Wien.

Museumskuratorin Susanne Winkler stellte sich der Herausforderung, aus dem 250.000 Fotographien umfassenden Sammlungsbestand des Historischen Museums rund 300 historische fotographische Arbeiten (Daguerreotypien, Stereoskopien und Glasplatten) für eine Ausstellung unter dem Titel "Blickfänge einer Reise nach Wien" zusammenzustellen. Vor allem spiegelt diese Ausstellung die Stadtentwicklung und Baugeschichte der großen Bau- und Gründerzeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – zum Erschrecken des zeitgenössischen Betrachters zeigen sich viele der Plätze und Bauwerke trotz der Zerstörungskraft zweier Weltkriege, mehrerer Herrschaftswechsel und den rund 100 Jahren Geschichte bis heute unverändert. Ganz Wien ist ein Museum, könnte die berechtigte Schlussfolgerung lauten.

Die mangelnde Veränderung spiegelt sich auch darin wieder, dass die meisten der in der Ausstellung gezeigten Plätze und Bauwerke bis in die Gegenwart zu den Hauptattraktionen des touristischen Wien zählen. Die Habsburgisch-herrschaftliche, aristokratische Ära scheint bis in die Gegenwart fortzuwirken. Sie bestimmte nicht nur das historische Stadtbild, die Stadtentwicklung, und deren fotographische Verewigung vor hundert Jahren, sondern sie bestimmt auch die zeitgenössische Motivwahl von Touristen aus aller Welt – und sie bestimmt die aktuelle Ausstellung im Historischen Museum der Stadt Wien, die sich dem aristokratischen und dem großbürgerlichem Wien mit geradezu penetranter Aufmerksamkeit widmet, während etwa die Bauwerke und Plätze der Arbeiter und der kleinbürgerlichen Gesellschaft so gut wie völlig ausgespart bleiben. Auf eine entsprechende Ausstellung abseits der Aristokratie und der absolutistischen Habsburgerherrschaft aus dem reichlichen Fundus des Museums kann man gespannt sein.

Letztere Kritik gilt weniger der konkreten Ausstellung, noch der verantwortlichen Kuratorin, sondern soll vielmehr als Balance für die kaisergelb-lastige touristische Vermarktung des Wien um 2000 dienen, die etwa Sisi zum Fetisch auf Kaffeetassen und Marmeladegläsern stilisiert, und die dadurch Mitschuld trägt an der mangelnden Veränderungs- und Umgestaltungsfreude der heutigen demokratischen Stadtregierungen.

Zurück zur Ausstellung selbst: wer diese Ausstellung versäumt, ist selber schuld. Punkt!

Nachsatz für Wien-Liebhaber: 
der Katalog ist ein Muss!
Nachsatz für Foto-Experten: 
technische Qualität und Motivwahl der historischen Aufnahmen sind ein Genuss!

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 9.00 bis 18.00 Uhr
Eintrittspreis: 
regulär ATS 50,-, Ermäßigungen für Senioren, Jugendliche, Behinderte, Familien.
Tipp für Schnorrer und Preisbewusste:
Eintritt frei Freitag vormittags 
(außer Feiertags).

Katalog zur Ausstellung:
Blickfänge einer Reise nach Wien

herausgegeben vom 
Historischen Museum der Stadt Wien
ISBN 3-85202-145-6

Bestellen?

anton legerer jr.

haGalil onLine 26-06-2000

 

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