Das Israel Festival besticht mit
großen und noch größeren Namen: Bach und die Pet Shop Boys, Piazolla und
Menuhin, Becket und Bulgakov: Das Israel Festival kleckert nicht,
sondern klotzt mit großen Namen. Vom 25. Mai bis zum 21. Juni herrscht
in Jerusalem der künstlerische Ausnahmezustand.
In jedem Theater, auf jeder
Opernbühne, in jeder Halle präsentieren sich internationale Weltstars
aus den Bereichen Musik, Theater und Tanz. Wer informiert sein will, wer
in diesen Sparten derzeit das Sagen oder Singen hat, der sollte für vier
Wochen in Israels Hauptstadt weilen.
Hier eine kleine Auswahl: Am 6. und
7. Juni findet im Khan Theater eine Weltpremiere statt. Es handelt sich
um die Oper "My Dearest Son" von Haim Permont nach einem hebräischen
Libretto von Talma Elyagon. Diese Oper ist nicht nur wegen ihres
künsterlischen Gehalts bemerkenswert, sondern auch wegen des Themas - es
geht um die jüdisch-arabischen Beziehungen. Ebenfalls am 6. Juni wird
das Jerusalem Symphonie Orchester gemeinsam mit dem Königlichen
Philharmonie-Chor aus Stockholm in der Henry Crown Symphonie-Halle
musizieren. Eine deutsch-kanadische Zusammenarbeit wird am selben Ort
zwei Tage zuvor, am 4. Juni, zu hören sein. Dann treten La Stagione aus
Frankfurt und die kanadische Sopranistin Nancy Argenta mit einem
Händel-Mozart-Programm auf.
Ebenfalls aus Deutschland stammt
das Trio Fontenay, das am 11. Juni Werke von C.P.E. Bach, Schumann und
Mendelssohn zum besten geben wird. Bach gibt es auch am 10. Juni zu
hören, diesmal jedoch vom Vater, Johann Sebastian: Das Israel Camerata
Orchester unter Leitung von Avner Biron lädt zum Konzert für drei und
vier Klaviere ein.
Zwei musikalische Höhepunkte des
Israel Festivals stehen am 13. und 14. Juni in der Henry Crown
Symphonie-Halle und im Sherover Theater auf dem Progamm: Am 13. vereinen
sich das Jerusalem Symphonie-Orchester, das Neue Israelische
Vokalensemble, mehrere Solisten und Horacio Ferrer als Erzähler zu einem
Tribut an den argentinischen Tango-König Astor Piazolla. Zu hören sind
bekannte Werke des Komponisten und erstmals das Stück El Pueblo Joven
Oratorio de Dos. Nicht weniger beeindruckend dürfte der 14. Juni werden,
wenn Salvatore Accardo und das Italienische Kammerorchester eine Hommage
an Yehudi Menuhin geben.
Eine weitere Premiere feiert das
Israel Festival am 4. Juni im Sherover Theater: Dort öffnet sich für das
Stück "Herodes" von Edna Mazia, dargeboten vom Cameri Theater, der
Vorhang. Am 10./11./ 12. Juni gibt die Schweizer Gruppe Theatre Vidy am
selben Ort Beckets absurden Klassiker "Warten auf Godot". Regie führt
kein geringerer als Luc Bondy.
Mit von der Partie ist auch das
international bekannte Tanz-Ensemble Vertigo aus Jerusalem mit zwei
Vorstellungen: Am 8. Juni präsentiert die Gruppe "The Gas Heart" die
tanztheatralische Umsetzung eines Dada-Stücks von Tristan Tzara. Und am
5. Juni das Stück "Power Dance" für Kinder.
Höhepunkte ganz anderer Art
versprechen schließlich die Konzerte der portugiesischen Gruppe
"Madredeus" am 4. Juni und der Pet Shop Boys am 5. Juni zu werden.
Allerhand für jeden Geschmack - jetzt haben die Besucher die Wahl.
haGalil onLine
01-06-2000
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