Im ehemaligen
Konzentrationslager Theresienstadt haben am Sonntag neben
Staatsprasident Vaclav Havel und zahlreichen Ministern über 1000
Menschen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
In der 1780 gebauten Festung
waren im 2. Weltkrieg etwa 40.000 Menschen ermordet und rund 100.000
Inhaftierte in andere Vernichtungslager deportiert worden. Ihr Tod
sei nicht sinnlos gewesen, sagte Präsident Havel in der heutigen
Gedenkstätte. "Sie starben, damit andere in Würde leben können" so
Havel. In seiner Rede wies er zudem darauf hin, dass es an jedem
Einzelnen liege, den Anfängen von Rassismus und Diskriminierung zu
wehren.
Der Vorsitzende der
ehemaligen Freiheitskämpfer Jakub Cermin sagte, die Menschheit habe
aus ihrer Geschichte noch nicht genügend gelernt. Er sagte wörtlich
"es reicht nicht, unseren Kindern nur Allgemeinwissen zu vermitteln,
sie müssen auch im Bewusstsein von Moral und Ethik unterrichtet
werden."
Zur selben Zeit versuchte das
Roma Kulturfestival Khamoro in Prag, Musik und kulturelles Leben der
Roma in Tschechien in seiner ganzen Breite darzustellen. Die
Teilnehmer des fünftagigen internationalen Festivals hatten auch an
Fachseminaren Gelegenheit über die Probleme dieser ethnischen
Minderheit in Tschechien zu sprechen. Das Festival Khamoro war Teil
des Projektes Prag Kulturstadt 2000, es nahmen Künstler, Fachleute
und Roma Aktivisten aus rund 23 Ländern teil.
haGalil onLine
22-05-2000
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