Eine Gruppe von 15
Nazis hat in der brandenburgischen Kleinstadt Wriezen eine Hetzjagd auf
Schüler veranstaltet und einen 14-Jährigen lebensgefährlich verletzt.
Der 'Tagesspiegel'
meldete, der Vorfall habe sich bereits am 10. März ereignet, die Polizei
in Frankfurt/Oder habe aber erst vier Tage später ein "besonderes
Vorkommnis" in Wriezen vermeldet. Die Nazis hätten eine Gruppe von
Schülern als linksorientiert ausgemacht und vor sich hergetrieben und
schliesslich mit Stiefeln getreten und mit einem Baseballschläger
geschlagen.
Ein Polizeisprecher
erklärte am Mittwochabend auf Anfrage, der Rechts-Links-Konflikt sei
erst im Laufe der Ermittlungen deutlich geworden. Für weitere Auskünfte
sei die Staatsanwaltschaft Eberswalde zuständig. Diese hat nach Angaben
des "Tagesspiegels" bislang auf eine Mitteilung verzichtet.
Die Zeitung sei von
der Beratungsstelle "Opferperspektive" auf den Fall aufmerksam gemacht
worden. Demnach zogen die Nazis an jenem Freitagabend durch Wriezen und
suchten gezielt nach Opfern aus der linken Szene. Ein 14-Jähriger sei
mit einer Baseballkeule und mit Stahlkappenstiefeln dermaßen malträtiert
worden, dass er sich einen Lungenriss, einen Mittelhandbruch,
Blutergüsse und Prellungen zugezogen habe. Er habe seine Verletzungen
nur knapp überlebt. Zwei weitere Opfer hätten Prellungen erlitten. Gegen
zwei Mitglieder der Nazitruppe wird inzwischen wegen des Verdachts auf
versuchten Mord ermittelt.
haGalil onLine
02-04-2000
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