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Dokumentation
gemeldeter nazistischer Übergriffe
Thüringen Januar bis März 2000
Januar
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01. Jena: Ein Jugendlicher wird vor McDonalds in der Innenstadt angepöbelt und
geschlagen.
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01. Neudietendorf: In der Sylvesternacht werden Feuerwerkskörper in das Innere
eines Dönerstandes geworfen. Es entsteht ein Sachschaden von 7.000,- DM. Der
betroffene Imbiss war schon zuvor mehrfach Ziel neofaschistischer Attacken.
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05. Jena: Im Studentenclub "Schmiede" werden 3 Besucher von einer Gruppe
Neonazis angegriffen und durch Lobeda gejagt.
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16. Gera: 2 Neonazis betreten den Jugendclub "Shalom" und greifen 3 Gäste unter
"Heil Hitler"- Rufen tätlich an. Die Polizei nimmt die beiden in Gewahrsam und
ermittelt wegen Beleidigung, Körperverletzung und Verwenden von Kennzeichen
verfassungswidriger Organisationen.
Februar
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08. Erfurt: Unbekannte Täter verwüsten den jüdischen Friedhof in Erfurt.
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12. Gera: 600 Neofaschisten demonstrieren gegen ein Flüchtlingsheim in der
Innenstadt Geras. Neben lokale Neonazikadern wie Jörg Krautheim (NPD,
Kameradschaft Gera), Andre Kapke (NPD, Thüringer Heimatschutz) oder Tino Brandt
(NPD, Thüringer Heimatschutz) sind dem Aufruf auch bundesweit Neonazis gefolgt.
Es sprechen unter anderem Holger Apfel (JN), Andreas Storr (JN) sowie Thorsten
Heise (Kameradschaft Northeim). 15 Neonazis werden von der Polizei festgenommen.
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16. Jena: Nach einem Streit mit zwei jungen Neonazis wird ein Jugendlicher mit
einem Messer durch einen Bauchstich schwer verletzt. Einer der Täter ist bereits
auf dem Jenaer Weihnachtsmarkt 1999 durch Pöbeleien und Tätlichkeiten
aufgefallen.
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19. Jena: Ein afrikanischer Flüchtling wird beim Aussteigen aus der Straßenbahn
(Haltestelle Nordschule) von einer größeren Gruppe Neonazis verfolgt.
Glücklicherweise gelingt es ihm bis zu seiner Wohnung zu fliehen. Die Neonazis
versuchen noch die verschlossene Haustür gewaltsam zu öffnen.
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22. Langula: Vier junge Männer werden von der Polizei festgenommen, nachdem sie
randaliert und Naziparolen gegrölt hatten.
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22. Gotha: Acht Neonazis greifen einen Asylbewerber an und schlagen ihm brutal
zusammen. Nach eigenen Angaben handelten sie aus fremdenfeindlichen Motiven, die
Polizei stellt bei ihnen mehrere Messer und Schlagwaffen sicher.
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23. Jena: Ein Gruppe Neonazis versucht an einer Veranstaltung zum Thema
"Rechtsextremismus in Thüringen" teilzunehmen. Da es sich bei den jungen Männern
um zum Teil stadtbekannte Neonazis handelt wurde ihnen der Zutritt verwehrt.
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26. Erfurt: Dem Aufruf der "Interessengemeinschaft für die Wiedervereinigung
Gesamtdeutschlands" (IWG) sind 400 Neonazis aus dem Umfeld der NPD und der
sogenannten "Freien Kameradschaften" gefolgt. Ungehindert von der Polizei können
sie durch die Innenstadt marschieren und ihre menschenverachtende Propaganda
kundtun. Am Hauptbahnhof werden 9 junge Punker von ihnen angepöbelt und
getreten. In Jena werden ebenfalls Jugendliche, die auf einen Zug nach Weimar
warteten, am Westbahnhof von einer 30 Mann starken Gruppe mit Flaschen beworfen
und gejagt. In der selben Nacht löst die Polizei in Leipzig ein Skinheadtreffen
mit 150 TeilnehmerInnen auf.
März
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16. Gera: In zweiter Instanz wird das Urteil gegen die Nazikader Andre Kapke und
Ralf Wohlleben (beide Mitglied in der NPD und im Thüringer Heimatschutz) wegen
des Überfalls auf 2 junge Frauen in der Nacht zum
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2. Januar 1999 bestätigt.
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20. Jena: Der Neonazi Ralf Wohlleben (NPD, Thüringer Heimatschutz) lässt sich
für den Ortschaftsrat in Winzerla zur Wahl stellen. 23. Jena: Eine Gruppe
Neonazis pöbelt einen Jugendlichen auf dem Ernst- Abbe- Platz an. Am selben Tag
wird ein weiterer Jugendlicher vor McDonalds von Neonazis durch die Stadt
gejagt. 24. Wiegeleben: 300 junge Neonazis trafen sich in zu einem als
"Studentenball" getarnten Skinheadkonzert. Die Polizei löst das Konzert auf und
muss sich dazu gewaltsam Zutritt verschaffen, da sich die TeilnehmerInnen in dem
Gasthaus verbarrikadiert hatten.
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26. Jena: Ein Jugendlicher wird von Neonazis bedroht. Bereits einige Tag zuvor
wurde er von den selben Neonazis verprügelt.
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